Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Regenmoerder

Der Regenmoerder

Titel: Der Regenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
Vom Netzwerk:
sie, weiß der Würger wenigstens nicht, wo ich wohne und wer ich bin. Keine Chance, daß er mich jemals wiederfindet.
    In der Redaktion London Chronicle sprach Reporter Billy Cash mit seinem Redakteur.
    „Ich habe ihr Foto", sagte er. „Das können wir morgen in der Frühausgabe auf die Titelseite nehmen."
    „Prima. Damit schlagen wir die Konkurrenz um Längen. Unsere Schlagzeile lautet: DAS EINZIGE OPFER, DAS DEM WÜRGER LEBEND ENTKAM! Haben Sie auch ihre Personalien, Name und Adresse?"
    „Leider nicht, dieser mufflige Detective war dort und hinderte mich daran. Aber das macht nichts. Es wird nicht lange dauern, bis sich Leser melden, die sie kennen."
    Am nächsten Morgen erwachte Akiko Kanomori schlagartig und hatte heftiges Herzklopfen. Sie hatte einen schlimmen Traum gehabt Ein Mann versuchte sie zu ermorden, mit einem langen und brennendheißen Strick. Dann erst wurde ihr wieder klar, daß dies nicht nur ein Traum gewesen war, sondern auch Wirklichkeit. Sie war knapp dem Tod entronnen!
    Ein Schauder überlief sie. Ich muß darüber hinwegkommen , dachte sie. Ich kann nicht in ständiger Angst weiterleben. Sie werden ihn ja sowieso fangen. Dieser junge Kriminalbeamte machte einen sehr kompetenten Eindruck.
    Sie stand auf und merkte überrascht, daß sie starken Hunger verspürte. Also macht Todesgefahr offenbar Appetit , dachte sie verwundert. Sie beschloß, das kleine Restaurant an der Ecke aufzusuchen und dort zu frühstücken. Als sie aus dem Haus trat, begegnete ihr wieder Mrs. Goodman.
    „Guten. Morgen, Akiko", sagte Mrs. Goodman. „Hat es Ihnen gefallen gestern im Tower?"
    Akiko sah sie verdutzt an, bis sie sich wieder erinnerte. Aber natürlich. Wie soll sie von dem Würger wissen und davon, daß er versucht hat, mich umzubringen. Das weiß ja niemand. Deswegen bin ich ja in Sicherheit. Er kann mich überhaupt nicht finden.
    Sie ging weiter zu ihrem Frühstückslokal. Vor diesem befand sich ein Zeitungskiosk. Und Akiko blieb wie angewurzelt stehen und hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund. Auf der Titelseite eines der Blätter sah ihr das eigene große Foto entgegen, und darunter stand eine dicke Schlagzeile:

    UNBEKANNTE TATZEUGIN LEBT! OPFER ENTKOMMT WÜRGER!

    6. KAPITEL

    Akiko Kanomori war in heller Panik. Sie starrte ungläubig auf ihr eigenes Foto in der Zeitung. Jetzt erfuhr der Unbekannte, wer sie war und kam und holte sie sich erneut! Sie fühlte sich wie nackt, und als starrten sie alle an, die vorbeikamen. Der Appetit auf ein herzhaftes Frühstück war ihr schlagartig vergangen. Sie drehte sich um und rannte zurück in ihre Wohnung, verschloß wieder Fenster und Türen und saß zitternd auf der Couch. Was soll ich nur anfangen? dachte sie.

    Scotland Yard. Auch Sergeant Sekio Yamada sah die Morgenzeitung mit dem Foto Akikos groß vorne darauf. Er konnte es kaum glauben.
    Dieser Reporter, dieser Billy Cash! Umbringen hätte er den Kerl können, ohne mit der Wimper zu zucken! Wider besseres Wissen hatte der Mann Akiko Kanomori in erneute Lebensgefahr gebracht!
    Das Telefon klingelte. „Sie sollen sofort zu Inspector West kommen."
    Inspector West war außer sich. Vor ihm lag dieselbe Morgenzeitung. Er blickte auf, als Sekio Yamada eintrat. „Was hat das zu bedeuten?" fuhr er ihn sogleich an. „Wie kommt dieses Foto der Zeugin in die Zeitung?"
    „Das tut mir leid, Sir", sagte Yamada. „Es ist sehr schwierig,
die Presse unter Kontrolle zu halten."
„Wissen sie auch ihren Namen?"
    „Nein, Sir, das konnte ich zumindest verhindern. Sie. wissen weder, wer sie ist noch wo sie wohnt."
    „Dann sorgen Sie wenigstens dafür, daß dies so bleibt!" knurrte ihn der Inspector an. „Schließlich ist sie die einzige Spur, die wir zu dem Killer haben." Und dann sagte er noch leicht sarkastisch hinterdrein: „Mit Ausnahme Ihrer Tomate natürlich."
    Yamada bekam einen roten Kopf, aber er beherrschte sich und sagte nur: „Jawohl, Sir."
    „Kümmern Sie sich mal lieber um sie. Wenn sie die Zeitung
gesehen hat, steht sie vermutlich vor dem
Nervenzusammenbruch."
„Ich fahre sofort zu ihr, Sir."

    Nach, fünf Minuten war er auf dem Weg zu Akikos Wohnung. Als es an der Wohnungstür klingelte, war Akiko vor Angst ganz starr. Steht vielleicht dieser Killer schon draußen vor der Tür? zuckte es ihr durch den Kopf. Mit seinem Würgestrick in der Hand?
    Es klingelte noch einmal. Sie ging schließlich zur Tür.
„Wer ist da?"
„Sergeant Yamada."
    Sie erkannte seine Stimme und war sogleich ungeheuer

Weitere Kostenlose Bücher