Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
statt dessen Ihren Kaufvertrag, und der ist...«
    »... eine Tonne Frummstiche wert.«
    »Das übersteigt meine üblichen Gebühren um das Mehrfache. Eine Summe, die meinem Konto guttun würde. Hätte ich versagt...«
    Aus der >Automatik< quoll etwas Grünes heraus. Zeug erinnerte Dillingham an Weißkohlblätter.
    »Sie haben mir also nicht nur aus reiner Freundschaft einen Gefallen getan!«
    »Doktor, es ist mein Beruf anderen Wesen einen Gefallen zu tun. Dafür werde ich ja bezahlt. Leider habe ich nicht oft Gelegenheit, so lukrative Freundschaftsdienste zu leisten. Wir werden eine nutzbringende Verwendung für Ihren Kaufvertrag finden. Vielleicht eine gutgehende Praxis auf Elektrolus. Wir werden beide Kapital daraus schlagen. Darf ich Ihnen etwas zu essen anbieten?«
    »Ist das Ihre Mahlzeit?« staunte Dillingham.
    »Grünfutter, in Ihrer Sprache. Das ist das einzige Nahrungsmittel, das mein Reptilmagen verträgt. Doch mein synthetischer Hersteller kann ihnen auch etwas anderes zubereiten. Was wäre Ihnen angenehm?«
    Dillingham betrachtete den Apparat, der immer noch Kohlblätter ausspuckte. »Danke, ich habe im Augenblick keinen Hunger. Sie haben nicht oft Gelegenheit für lukrative Freundschaftsdienste, sagten Sie? Ich dachte, Sie wären in diplomatischen Diensten...«
    »Freischaffender Diplomat. Das bedeutet, ich bin mein eigener Herr. Aber wenn ich nicht arbeite, muß ich hungern. Eigentlich konnte ich mich bisher über mangelnde Aufträge nicht beklagen. Doch in jüngster Zeit — nun, wenn ich mich auf Elektrolus nicht bewähre, kann ich Bankrott anmelden. Das bedeutet...«
    »Sagen Sie nichts! Lassen Sie mich raten. Das bedeutet, daß Sie mich an den Meistbietenden verkaufen müßten, habe ich recht?«
    »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Leider wird man Ihnen keine Niederlassungsfreiheit gewähren. Wissen Sie, in den Radiumbergwerken von Ra besteht immer ein großer Bedarf an jungen Ärzten und Dentisten, weil dort die Sterblichkeitsrate ...«
    »Schon gut. Einigen wir uns darauf, daß Ihre Probleme jetzt auch meine Probleme geworden sind. Wollen mal sehen, ob sie zu lösen sind.«
    »Schön. Aber ich habe, offen gestanden, nicht viel Hoffnung.«
    »Sie haben sich auf Gleep doch glänzend bewährt, wie mir scheint. Ich bin zwar kein Experte für diplomatische Angelegenheiten; aber wenn Sie etwas von Ihrem Fach verstehen und fleißig sind, sehe ich keinen Grund, warum Sie nicht Erfolg haben sollten.«
    »Das ist logisch. Aber irgendwie ist in jüngster Zeit der Wurm drin.«
    »Erzählen Sie«, meinte Dillingham. Es war überraschend, wie schnell sie sich nahegekommen waren. Wahrscheinlich waren die Grünkohldiät und die Erwähnung der tödlichen Radiumminen dafür verantwortlich.
    Trachs Schwanz zuckte verlegen hin und her. »Nehmen wir zum Beispiel meinen vorletzten Auftrag. Der Planet von Bolt hatte mich beauftragt, normale diplomatische Beziehungen zwischen seiner Regierung und dem Planeten Gulp herzustellen. Ich paukte den sehr schwierigen Wortschatz der Gulps — eine komplizierte Zischlautsprache — und vertiefte mich monatelang in die Sitten und Umgangsformen dieses Planeten, ehe ich einen Schwimmhautfuß auf jene Welt setzte. Ich bin überzeugt, daß ich alles richtig gemacht habe; und doch traf ich kein einziges Mal mit den verantwortlichen Beamten zusammen, mit denen ich den Vertrag hätte aushandeln müssen. Der Monarch des Planeten empfing mich zwar, gab mir aber nicht die nötigen Vollmachten, obwohl ich es an Hinweisen und Andeutungen nicht fehlen ließ. Schließlich war meine Aufenthaltungsgenehmigung abgelaufen, ohne daß ich etwas erreicht hatte. Ich mußte also meinen
    Auftrag zurückgeben und bekam nicht einen Frummstich ausbezahlt.« Sein Schwanz zuckte verärgert über die Planken. »Wie kann ich diplomatische Kunst entwickeln, wenn ich nicht einmal mit meinen Kunden reden darf?«
    Dillingham war genauso ratlos und entrüstet wie sein Besitzer. »Hat man nicht vorher Noten ausgetauscht? Wußte man denn dort nicht, weshalb man sie geschickt hat?«
    »Doch. Aber nach meiner Ankunft wurden alle Absprachen widerrufen. Man hat mir nie gesagt, warum.«
    »Vielleicht haben die Regierungen ihre Meinungen geändert.«
    »Warum haben sie dann nach meiner Abreise einen anderen Diplomaten engagiert — ebenfalls ein Reptil —, der dann meinen Auftrag übernahm?«
    »Intrigen?«
    »Das gehört ebenfalls zu meinem Beruf. Ich entdecke eine Intrige so rasch wie Sie einen faulen

Weitere Kostenlose Bücher