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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Aber auf meinem Heimatplaneten, der Erde, gibt es verschiedene Lebensformen. Durch einen merkwürdigen Zufall gleichen Sie...« Er verstummt verlegen.
    »Ich gleiche einem Ihrer Tiere? Sie brauchen keine Rücksicht auf mich zu nehmen, Doktor. Ich muß Ihnen ebenfalls gestehen, daß Ihre Erscheinung einer gewissen Säugetierart auf meiner eigenen Welt verblüffend ähnlich sieht, auch wenn ich mit diesem Geständnis Ihren Gefühlen zu nahe treten sollte...«
    »Nun, ich bin in der Tat ein Säugetierwesen.«
    »Tatsächlich?« Der Fremde schob seinen Reptilienkopf vor. »Gebären Sie lebendige Junge? Säugen Sie Ihre Brut? Haben Sie Haare auf der Brust und sonstwo? Haben Sie auch —« der Fremde zögerte — »eine konstante Körpertemperatur?«
    Dillingham war ein w enig schockiert von der angedeu teten Unterstellung. »Einige dieser Eigenschaften zeichnen nur die weiblichen Vertreter meiner Rasse aus. Doch haben Sie durchaus recht, was die Artmerkmale betrifft.«
    Der Dinosaurier schüttelte den Kopf. »Eigenartig, sehr eigenartig. Ich hätte nicht gedacht, daß ein echtes Säugetier Intelligenz entwickeln könnte. Aber in einem Universum von der Größe unserer Milchstraße...«
    »Dann sind Sie tatsächlich auch ein — Reptil? Sie legen Eier, haben kaltes Blut und nur Schneidezähne im Gebiß?«
    »In der Tat. Allerdings mit der Einschränkung, die auch Sie für sich in Anspruch genommen haben. Ich persönlich lege keine Eier. Ich bin männlichen Geschlechts. Außerdem ist mein Blut nicht kalt. Es gleicht sich nur der Körpertemperatur an, die sich wiederum ihrer Umgebung anpaßt. Ich halte das für das vernünftigere System. Das war aber beileibe nicht als Vorwurf gemeint.«
    Dillingham lächelte. »Dann wird es Sie auch nicht kränken, wenn ich erwähne, daß Sie wie ein Vertreter der bekanntesten Reptilienart aussehen, die die Erde vor lanner, langer Zeit bevölkerte. Diese Reptilien sind schon längst ausgestorben; aber wir nennen sie heute noch die Entenschnabel-Dinosaurier. Ich kann mich leider nicht auf den wissenschaftlichen Namen besinnen.«
    »Ah! Wahrscheinlich das Trachodon. Als ich die Sprachlücken im Vokabular ihres Transcoders auszufüllen versuchte, stieß ich darauf.« ,
    »Sie können Begriffe in meiner Sprache entdecken, die ich selbst nicht einmal weiß?« Dillingham staunte.
    »Wo denken Sie hin! Wenn Ihre Sprache logisch aufgebaut wäre, wäre mir das natürlich möglich. Aber das ist ja nicht der Fall. Die wissenschaftlichen Namen für Ihre Dinosaurier — Stegosaurus, Ornithomimus, Brontosaurus — befanden sich alle im Erinnerungsspeicher Ihres Transcoders. Sie müssen also diese Namen selbst geliefert haben.«
    »Aber ich habe keine Ahnung davon. Vielleicht bin ich früher mal bei der Lektüre eines Sachbuches darauf gesto-ßen; aber...«
    »Interessant. Sie beherrschen den Trancezustand? Viel- leicht haben Sie mehr Informationen preisgegeben, als Ihnen bewußt geworden ist.«
    Trancezustand! Dillingham fragte sich jetzt, ob die Enens, seine ersten galaktischen >Gastgeber<, nicht mehr über ihn wußten, als er ahnte. Wenn sie ihn hypnotisiert oder betäubt hatten...
    »Entschuldigen Sie«, sprudelte er heraus. »Mir kommt nur plötzlich der Gedanke, wie schrecklich naiv ich gewesen bin.« Es war ihm, als bräche ein Damm zusammen. Er beichtete seinem mitfühlenden Gesprächspartner all seine galaktischen Erlebnisse. »... als wäre meine Entführung von der Erde nicht schon schlimm genug, verkaufte man mich auch noch an diesen Walfisch! Und nun wohne ich schon seit drei Wochen in seinem ungewaschenen Maul, schaufle Speisereste und gieße tonnenweise Gold in die Zahnbeinschluchten. Ich will mich über die Behandlung durch den Muck-o-Muck nicht beklagen. Aber ich kann mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, daß ich bis an mein Ende in einer Lungenblase leben muß, ohne ein einziges Mal frische Luft einatmen zu können, wenn es hier auch kein festes Land gibt, auf dem man Spazierengehen kann. Selbst der Gedanke, daß die Wasserspülung direkt an den Blutkreislauf meines Gastgebers angeschlossen ist, läßt mich erschauern... Wissen Sie, ich komme mir vor wie eine Laus, wie ein Parasit!«
    »Ich kann Ihnen das alles wirklich nachfühlen«, sagte das Trachodon. »Sie sind offenbar schlecht untergebracht.«
    »Das fiel mir bereits vor drei Wochen auf! Wie komme ich aber aus meiner Wohnung wieder heraus? Jedesmal, wenn ich zu einer Beschwerde ansetze...«
    »... ich sehe da wirklich

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