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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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getan, was ich für notwendig hielt.«
    »Glauben Sie nicht auch, daß Sie manchmal gegen Ihre eigenen Prinzipien handeln?« fragte das Schwammwesen. Dillingham lachte bitter. »Manchmal ja.« Wie tief sollte sein Sturz denn noch werden!
    Aquariumwesen: »Warum haben Sie die fremden Wesen zu ihren Planeten begleitet?«
    »Ich hatte keine andere Wahl, wie ich bereits ausführte.«
    »Sie kamen also nicht in die Galaxis, um sich fortzubilden und sich die Errungenschaften der galaktischen Zahnchirurgie anzueignen, oder?«
    »Nein. Hätte ich bereits damals von Ihrer überlegenen Technik gewußt, hätte ich mich mit dieser Absicht von der Erde getrennt.«
    »Ja, Sie haben uns das ja schon mehrmals während des Verhörs erzählt«, bemerkte das Aquariumwesen trocken.
    »Trotzdem hielten Sie es nicht für nötig, die besten Lehrtexte der Galaxis auf Ihrem Fachgebiet zu studieren, als man Sie dazu ermunterte und Sie Zeit dafür hatten.«
    Wieder hielt ihn das Versprechen, das er der Auster gegeben hatte, von einer Antwort ab. Jetzt verstand er, warum sehe Kommilitonen sich geweigert hatten, der Auster zu helfen. Dieser Akt der Nächstenliebe mußte jedem Kandidaten das Genick brechen.
    Hätte er die Prüfung bestanden, wenn er die Behandlung verweigert hätte? Hätte er sein Berufsethos in diesem einen lall über Bord werfen sollen, um später Hunderten oder Tausenden helfen zu können, nachdem er sein Studium absolviert hatte?
    Aber gleichzeitig wußte er, daß er unter ähnlichen Umständen wieder so handeln würde. Er hatte einfach nicht das Zeug zum Egoisten. Schade. Das kam hier nicht an. Diese Universität, die nur den Erfolg wertete, hatte kein Verständnis für sentimentale Dussel wie ihn.
    »Auf den Planeten Gleep«, sagte das Aquariumwesen, »füllten Sie das Loch eines einzigen Zahnes mit vierundzwanzig Tonnen Goldlegierung der besten Qualität.«
    »Richtig.«
    »Wußten Sie nicht, daß Gold — obwohl es verhältnismäßig häufig auf Gleep vorkommt — in der Galaxis ein außerordentlich teures Metall ist? Warum haben Sie nicht eine billigere Metallegierung für diese Plombe entwickelt.«
    Dillingham versuchte zu erklären, daß er damals unter außergewöhnlichen Umständen gearbeitet hatte: in der dunklen Mundhöhle eines Riesenwals, im Orkanwind und bei Sturzwellen. Trotzdem kam es ihm heute so vor, als habe er auf Gleep einen Fehler gemacht. Er hätte nämlich statt Gold eine Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierung verwenden können, die hart, dauerhaft, elastisch und korrosionsbeständig gewesen wäre. In diesem Fall wäre diese Legierung einer Goldplombe überlegen gewesen. Er hatte sich damals auch überlegt, daß die Goldplombe verdammt viel wog. Die Kobaltlegierung, die viel leichter war als Gold, hätte ihm diese Sorge sofort genommen. Dabei war das Zeug auch noch viel billiger. Er hatte damals nicht gründlich genug über den Werkstoff nachgedacht. Das gab er jetzt zu.
    »Warum haben Sie denn nicht Ihre Kollegen vom Planeten Enen um Rat gefragt?«
    »Das konnte ich nicht. Das englisch-enensche Übersetzungsgerät war ausgefallen.«
    »Aber Sie unterhielten sich später wieder mit Ihren Begleitern, nachdem das Gold bereits für die Plombe verschwendet worden war. Da gelang es Ihnen ohne weiteres, die Verständigungsschwierigkeiten zu überbrücken, oder?«
    Dillingham bemerkte voller Unbehagen, daß diese Wesen seine Personalakte sehr gründlich studiert hatten.
    »Ich fand durch e inen Zufall heraus, daß die eng lisch-gleepschen und die gleepsche-enenschen Übersetzungsgeräte parallel geschaltet werden konnten. Das wußte ich aber noch nicht, als wir die Plombe gossen.«
    »Sie ahnten es nicht, weil Sie sich ganz auf Ihre Aufgabe konzentrierten. Stimmt das?«
    »Jawohl.«
    »Ihre Konzentration konnte ja gar nicht so groß gewesen sein. Denn Sie inspizierten auch die Nachbarzähne und stellten dort Kariesschäden fest!«
    Wieder hatten sie ihn ertappt. Wie dumm von ihm, daß er sich damals bereits mit der weiteren Zahnbehandlung des Patienten beschäftigte, während er für die Reparatur, die er gerade erledigte, bedenkenlos tonnenweise kostbares Metall verschwendete. Warf das nicht ein schiefes Licht auf seinen selbstlosen Akt, als er der Auster half? Hatte er damit nicht die höheren Ziele der Universität verraten? Gab es einen roten Faden, einen tieferen Sinn in allen seinen Handlungen, oder suchte er nur ständig nach einer Begründung, um seine Fehlurteile zu rechtfertigen?
    War die offenkundige

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