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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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gefährdet.«
    Dillingham hielt den Mund und wartete auf den nächsten Schlag.
    »Sie haben sich auch nicht an die Anweisungen bei Nummer 41 gehalten«, stellte das Wabenwesen fest. »Warum nicht?«
    »Ich hatte den Eindruck, daß die Anweisungen fehlerhaft waren. Eine Plombe war unnötig, um den Schaden zu beheben, und sogar falsch, wenn man die Gefahr betrachtete, die dem Zahn durch eine Zahnfleischentzündung drohte. Warum sollte man einen teuren und komplizierten Zahnersatz herstellen, wenn ein unbehandeltes Gaumenleiden die Arbeit des Dentisten von vornherein in Frage stellt?«
    »Hätte die vorgeschriebene Plombe die Funktion des Zahnes beeinträchtigt?«
    »Ja, denn ein Zahnersatz wird die Leistung des Originals nie hundertprozentig erfüllen können. Selbst wenn kein Unterschied in der Leistung zwischen Original und Ersatz bestünde, war der Metallersatz hier fehl am Platze. Man muß auch das Unbehagen und die Ausgaben berücksichtigen, die man dem Patienten zumutet. Der Zahnarzt ist verpflichtet, seinen Patienten nach bester Wissen und Gewissen...«
    »... Sie wiederholen sich. Sie werten Ihr eigenes Urteil also höher als die Meinung der Universität?«
    Wieder eine Falle. »Ich muß nach bestem Wissen und Gewissen handeln, wenn ich die Verantwortung für eine Behandlung übernehme. Vielleicht hätte ich eine bessere Entscheidung getroffen, wenn ich bereits an Ihrer Universität studiert hätte.«
    »Bitte unterlassen Sie jeden Appell an das Wohlwollen der Prüfungsbehörde.«
    Irgend etwas schien sich hier gegen seine Aufnahme verschworen zu haben. Seine Logik, seine Überlegungen und Entschlüsse standen offenbar im krassen Widerspruch zu den Ansichten dieser Institution. Waren denn die Prinzipien und Erfahrungen dieser >Herren< so grundlegend von seinen eigenen Anschauungen verschieden?
    Konnte es ein, daß seine professionellen und ethischen Instinkte so grundverkehrt waren?
    »Ihre Leistungen beim schriftlichen Examen waren ungenügend«, sagte der Purpurschwamm. »Sind Sie von Natur aus dumm, oder haben Sie sich nur nicht die richtige Mühe gegeben?«
    »Ich hätte besser abgeschnitten, wenn ich mehr studiert hätte.«
    »Sie haben sich nicht genügend vorbereitet?«
    Es wurde immer schlimmer. »Nein.«
    »Sie wußten doch, wie wichtig die schriftliche Prüfung ist, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und Ihnen standen alle Lehrtexte zur Verfügung, die Sie zur Vorbereitung brauchten?«
    »Ja.«
    »Trotzdem glaubten Sie, auch ohne das Studium dieser Texte durch die Prüfung zu kommen!«
    »Nein. Ich wollte sie büffeln, aber...« Jäh fiel ihm das Versprechen an die Auster ein. Er konnte den Grund, weshalb er sich nicht genügend vorbereitet hatte, hier nicht angeben. Wenn diese Herren auch nur ahnten, was in der vergangenen Nacht vorgegangen war, würden sie nicht eher ruhen, bis die Wahrheit bekannt war. So gnadenlos, wie die Kommission ihn hier ins Gebet nahm, würde sie auch gegen die junge Auster vorgehen. Kein Wunder, daß der Großvater so sehr um das Schicksal seines Enkels besorgt gewesen war.
    »Haben Sie eine Ausrede für Ihr Versäumnis?«
    »Nein.«
    Das Schwammwesen verfärbte sich dunkelrot. »Ein Bewerber, der sich weder genügend vorbereitet, noch seine Fähigkeit entschul digen kann, verdient unsere Mißb illigung. Wir erwarten eine andere Einstellung von unseren Studenten!«
    Dillingham sagte nichts. Seine Lage war hoffnungslos geworden. Aber er konnte immer noch nicht aufgeben, bis man ihm endgültig bestätigte, daß er durchgefallen war.
    Das Aquariumwesen übernahm jetzt wieder das Verhör.
    »Sie haben einen interessanten Werdegang. In mancher Hinsicht ist er sogar sensationell. Sie stammen von der Erde — einer der primitiven Kulturen. Warum haben Sie Ihren Stamm verlassen?«
    Diese Leute hatten eine Art, Tatsachen auf den Kopf zu stellen! »Ein galaktischer Raumfahrer trat mit mir in Verbindung, weil er dringend eine Zahnbehandlung brauchte. Ich nehme an, er suchte meinen Namen aus dem Adreß oder Telefonbuch heraus.« Dillingham schilderte sein Erlebnis mit den galaktischen Wesen, die er Enen getauft hatte.
    »Sie haben einen Eingriff gewagt, obwohl Ihnen die Anatomie des Kiefers vollkommen fremd war!« sagte das Aquariumwesen scharf.
    »Ja.« Unter Zwang! Sollte er die Herren daran erinnern?
    »Aber Sie weigerten sich, den gleichen Eingriff bei einer Attrappe hier an der Universität vorzunehmen«, warf das Wabenwesen ein.
    Diesen Brüdern entging auch nichts!
    »Ich habe damals

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