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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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vergeuden. Ich bin auf Ihre Entscheidung vorbereitet.«
    »Wir haben entschieden, daß Sie als Studienbewerber für unsere Universität nicht in Frage kommen«, verkündete die Stimme aus dem Aquarium.
    »Bitte, verlassen Sie den Saal durch die Tür am oberer Ende.«
    Damit er dem nächsten Kandidaten nicht in die Quere kam. Alles sehr hübsch. Dillingham stand müde von seinem Stuhl auf. »Vielen Dank für Ihre Bemühungen«, sagte er steif, ohne ironisch zu werden. Er ging auf die Tür zu, die man ihm genannt hatte.
    »Noch einen Augenblick, Ex-Bewerber«, sagte das Wabenwesen. »Was für Pläne haben Sie für die nächste Zukunft?«
    Dillingham wunderte sich, daß die Kommission sich dafür überhaupt noch interessierte. »Ich werde wieder praktizieren — dort, wo man mich braucht oder gern sieht. Ich bin vielleicht nicht der beste Zahnarzt im Angebot — nach Ihren Maßstä ben vielleicht nicht einmal hin reichend ausgebildet. Aber ich liebe meinen Beruf, und ich kann in diesem Beruf noch viel leisten.«
    Warum zog es ihn aber nicht mehr zurück zur Erde? Er war jetzt wieder ein freier Mensch, und dort reichten seine Kenntnisse vollkommen aus. Hatten die wunderbaren Dinge, die er hier zu sehen bekam, ihn für eine irdische Praxis verdorben?
    »Ich hätte zu gern die Universitätsausbildung als unschätzbare Bereicherung meiner Berufserfahrung absolviert. Aber ich habe keinen Grund, das aufzugeben, was ich bereits besitze, nur weil ich einen Wunschtraum nicht erfüllen darf.« Dann ging er zur Tür hinaus.
    Der Korridor führte nicht zu den Fahrstühlen. Als Dillingham zerstreut dem Führungslicht seines Armbands folgte, fand er sich plötzlich in einer eleganten Zimmerflucht wieder. Verlegen wollte er schon kehrtmachen, weil er sich in einen falschen Flügel verirrt hatte, als eine Stimme ihn zurückhielt.
    »Setzen Sie sich doch bitte, Erdenmensch!« Die alte Auster hatte ihn angesprochen — sein Bettlerpatient von vorgestern. Dillingham war noch nicht darin geübt, die Individuen fremder Lebensformen ohne weiteres auseinanderzuhalten. Doch bei dieser Auster irrte er sich bestimmt nicht. »Was machen Sie denn hier?« fragte er verblüfft.
    »Oh — wir müssen uns ja alle irgendwo aufhalten.« Die Auster deutete auf eine Couch, die sich den verschiedenartigsten Körperformen anpassen ließ. »Sitzen Sie ruhig bequem. Ich muß Verschiedenes mit Ihnen besprechen.«
    Dillingham staunte nur, wie sehr sein Patient sich ver ändert hatte. Hier redete nicht mehr der arme schmerzgeplagte, nicht ganz zurechnungsfähige Bettelpatient. Hier sprach jemand mit guten Manieren und Autorität. Trotzdem paßte die Auster nicht ganz ins Bild.
    »Ihnen ist doch inzwischen klargeworden, Doktor, daß es nur drei Personengruppen auf diesem Planeten gibt, nicht wahr? Die Studienanwärter, die Studenten — und das Personal der Universität. Glauben Sie, daß eine von diesen Gruppen ohne gesundheitliche Betreuung auskommen muß? Wer kann sich hier aufhalten, ohne ein Legitimationsband bei sich zu tragen?«
    »Sie...« Dillingham starrte die Auster an, und die kleinen grauen Zellen begannen plötzlich zu schalten. »Sie haben kein Band; aber der Fahrstuhl öffnete sich vor Ihnen! Sie sind ein Angestellter! Es war ein abgekartetes. Spiel!«
    »Es war ein Teil Ihrer Prüfungsaufgabe.«
    »Die ich nicht bestanden habe.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    Himmel, Himmel...!
    »Der Rat der Universität meinte, daß ich nicht für das Studium geeignet bin.«
    »Das kann ich kaum glauben, Doktor.«
    Dillingham lief jetzt doch noch rot an. Er war nicht gewillt, sich an der Nase herumführen zu lassen. »Ich habe keine Ahnung, warum Sie oder die Universität meine Bewerbung mit allen Mitteln sabotieren wollten. Auf jeden Fall ist es Ihnen gelungen. Man hat mich abgewiesen.«
    »Vielleicht sollten wir diesen Punkt erst einmal klarstellen«, erwiderte die Auster ungerührt. Er sprach in den Translator: »Rufen Sie die Verhörgruppe von Dr. Dillingham zu mir!«
    Sie kamen: der Purpurschwamm, das Wabenwesen und der Wortführer in seinem Aquarium. Sie fuhren auf Transportbändern in die Zimmerflucht.
    »Sir?« fragten alle drei respektvoll.
    »Was für ein Urteil haben Sie über diesen Bewerber gefällt?«
    Das Aquariumwesen erwiderte: »Wir haben entschieden, daß dieser Humanoide als Studienbewerber für unsere Universität nicht in Frage kommt.«
    Dillingham nickte. Was für widersprechende Interessen hier auch im Spiel waren — dieser Punkt

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