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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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war eindeutig geklärt.
    »Entdeckten Sie eine schwache Stelle? In seinem Leumund? In seiner Aufrichtigkeit?« fragte die Auster leise. Es war der sanfte Tonfall der absoluten Autorität.
    »Nein, Sir«, sagte das Aquariumwesen.
    »In seiner Berufsauffassung?«
    »Nein, Sir.«
    »In seiner moralischen Haltung als Arzt?«
    »Nein, Sir.«
    »In seinem Respekt vor dem Leben der Verantwortungsbereitschaft?«
    »Nein, Sir.«
    »Beherrschung?«
    »Nein, Sir.«
    »Berufsbegeisterung? Zivilcourage? Besonnenheit?«
    »Das können Sie besser beurteilen als wir, Sir.«
    Die Auster warf Dillingham einen verständnissinnigen Blick zu.
    »Aus eigener Erfahrung, sehr richtig. Wofür, meine Herren, fanden Sie also den Bewerber geeignet?«
    »Für die Verwaltung der Universität, Sir.«
    »Sehr gut, meine Herren. Sie können gehen.«
    »Jawohl, Herr Direktor.« Die Räte entfernten sich hastig.
    Dillingham schrak zusammen. »Ja — wer?«
    »Sehen Sie, es besteht ein qualitativer Unterschied zwischen dem talentierten Praktiker und der verantwortlichen Führungskraft«, sagte die Auster. »Ihre Zimmerpartner wurden als Studenten bewertet — und sie haben ja auch noch eine Menge zu lernen. Sicher, in technischer Hinsicht sind sie schon recht gut — erfahrene Praktiker sozusagen, wenn auch keiner von ihnen seine fachliche Qualifikation und Umsicht unter widrigen Umstände beweisen konnte, wie Sie das getan haben. Bei ihrer Einstellung jedoch — nun, da müssen sich diese Herren noch gewaltig umstellen, oder sie werden bestimmt nicht dieser Universität ihren Abschluß machen. Ich vermute, Sie wissen, worauf ich anspiele.«
    Man hatte also die Mogelei bei der Prüfung genau beobachtet!
    »Aber...«
    »... wir sind bestens dafür gerüstet, manuelle Geschicklichkeit und theoretisch-technische Kenntnisse zu vermitteln. Dabei sind die Verfahren, die bei den Aufnahmeexamen geprüft werden, primitiv. In der fortschrittlichen Dentaltechnik finden sie keine Verwendung mehr. Das Aufnahmeverfahren ist nur für uns wichtig, nicht für den Kandidaten. Es gibt uns Hinweise, welches Studien-Programm wir für den einzelnen Bewerber auswählen müssen.
    Doch einen Wesenszug kann man nicht ausbilden. Man kann ihn auch nicht nach einem Fragebogen beurteilen. Ein Charakter, der sich im Leben bewährt hat, ist ein viel zuverlässigeres Angebot als ein Bewerber, der bestimmte charakterliche Eigenschaften zu besitzen glaubt. Das ist einer der Gründe, weshalb wir nicht immer unsere Kandidaten aus den Studienabsolventen oder talentierten Studenten auswählen. Wir schalten sehr schnell, wenn sich Bewerber melden, die die von uns gewünschten Charakteranlagen besitzen, um sie zu testen. Dabei nehmen wir keine Rücksicht auf den Planeten oder die Lebensform. Ein brauchbarer Charakter kann sich in der rückständigsten Kultur entwickeln, und Kultur ist keine Garantie für Charakter. Keine Statistik ist in diesem Punkt zuverlässig. In außerordentlichen Fällen wird das zu einer ganz persönlichen Angelegenheit, zu einem subjektiven Testfall. Können Sie mir folgen?«
    In Dillinghams Kopf drehte sich alles. »Das hört sich ja so an, als ob Sie wünschten, daß ich...«
    »...Sie sich auf Universitätskosten ausbilden lasse, um schließlich meinen eigenen Posten zu übernehmen — den Posten des Rektors der Universität für Zahnheilkunde.« Dillingham war sprachlos.
    »Ich erwarte nämlich eine Beförderung, verstehen Sie?« fuhr die Auster fort. »Und ich bin persönlich für die Wahl meines Nachfolgers verantwortlich. Ich akzeptiere keinen Bewerber, dem ich nicht die Behandlung meiner eigenen Zähne anvertrauen kann.«
    »Aber ich kann doch nicht — ich habe nicht... «
    »Nur keine Angst. Sie haben sich hervorragend zurecht gefunden, als man Sie aus Ihrer gesicherten Umwelt in die Galaxis entführte. Ihre neue Aufgabe ist bestimmt nicht schwerer als das, was Sie bereits bewältigt haben. Die Verwaltungsakademie bereitet ein umfassendes Studienprogramm für Sie vor, damit Sie Ihrer zukünftigen Stellung in jeder Hinsicht gewachsen sind. Sie werden ein paar Jahre als mein Assistent arbeiten, bis Sie den Bogen heraushaben. Wir haben es nicht eilig. Auf keinen Fall wird man Sie unvorbereitet vor heikle Probleme stellen. Diese Zeit ist jetzt für Sie vorbei.«
    Dillingham konnte es immer noch nicht fassen. »Ihr Enkel — wenn er erfährt...«
    »...ich werde Sie diesem jungen Mann, meinem Sicherheitsoffizier, formell vorstellen. Bedauerlicherweise ist dieser

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