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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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richtig gereinigter Zahn kann nicht faulen. Man muß die natürliche Bakterienentwicklung im Mund hemmen; denn manche dieser Stämme greifen den Zahnschmelz an. Es wird Ihnen kaum gelingen, die Bakterien auszurotten; aber Sie können sie ständig unter Druck setzen, sie täglich angreifen, so daß sie sich nicht übermäßig vermehren und Ihre Zähne zersetzen können.«
    »Das leuchtet mir ein«, meinte der König. »Aber wie soll ich meine Zähne sauberhalten?«
    »Zuerst einmal — die Zähne regelmäßig bürsten.« Judy holte eine Zahnbürste aus ihrer Tasche und überreichte sie dem Monarchen. »Vielleicht haben Sie hier auf Lepidop bessere Reinigungsmethoden. Es kommt auch nur auf das Prinzip an: Halten Sie Ihre Zähne sauber. Ich führe Ihnen das jetzt vor. Sie können dann die Zahnreinigung nach jeder Mahlzeit selbst durchführen.«
    »Aber...«
    Diesmal kam sie seinem nächsten Gedanken zuvor. »Das kann man nicht als Arbeit oder Gewerbe bezeichnen. Es handelt sich dabei um Hygiene. Nur aufgeklärte und gebildete Leute befassen sich damit. Das Zähneputzen ist ein Merkmal des Adels.«
    »Das dachte ich mir schon«, meinte der Monarch geschmeichelt.
    »Aber das Putzen genügt nicht, wie ich bereits erwähnte!« Judy holte eine Rolle Dentalband aus ihrer Tasche. »Dieses Band ist nicht so leicht zu bedienen wie
    die Bürste. Dafür ist es noch unentbehrlicher. Sie müssen das Band zwischen den Zähnen hin- und her ziehen, folgendermaßen ...«
    »Au!«
    »Das hat doch gar nicht weh getan, Euer Majestät. Sie glaubten nur, es würde, weh tun. Sie schieben das Band zwischen Ihre Zähne, wo die Borsten nicht hinkommen, und ziehen es hin und her. So werden die Lücken zwischen den Zähnen gereinigt, wo sich die Speisereste am häufigsten ansammeln und die Bakterien sich meistens ungestört entwickeln können. Sie würden doch auch keinen Meuchelmörder ungestört in Ihrem Palast herumlaufen lassen, nicht wahr? Und Bakterien sind die Meuchelmörder Ihrer Zähne, Majestät!«
    »Ein sehr guter Vergleich. Geben Sie mir das Band!«
    Er nahm Judy die Bürste und das Dentalband aus der Hand. Seine Finger waren jetzt viel kräftiger als bei ihrer ersten Audienz im Thronsaal. Auch viel geschickter und geschmeidiger. Es dauerte nicht lange, bis er die Mundpflege perfekt beherrschte.
    »Eine kleine Rast täte mir jetzt gut«, sagte er schließlich. »Reichen Sie mir Ihre Hand!«
    Judy ergriff seine ausgestreckte Rechte, weil sie annahm, er brauche ihre Hilfe, doch dann überfiel sie wieder der Schwindel, und sie begriff, daß sie einen Zeitsprung zurück in die Gegenwart machten.
    Wieder war sie sechsundzwanzig. Die Bluse saß wieder stramm, und der Monarch kauerte als Greis vor ihr auf dem Thron. Seine Flügel waren bleich vom Alter, und die Fühler hingen schlaff herunter.
    »Schauen Sie her, meine Teure«, sagte er keuchend, ehe er sie wieder losließ. »Zähne!«
    Tatsächlich. Sie w aren zwar kaum noch als Kauwerk zeuge zu gebrauchen; aber sie machten einen sauberen Eindruck.
    »Sie haben Ihre Zähne gut gepflegt«, rief Judy entzückt.
    »Zehn (Schnaufer) lange Jahre.« Er sank erschöpft zurück. »Entlassen.«
    Es dauerte ein paar Tage, ehe der Monarch sie wieder in seinen Thronsaal rufen ließ.
    »Die Reise in die Vergangenheit was sehr anstrengend«, lispelte der Monarch. »Noch anstrengender ist die Zahnpflege, die Sie mir auferlegt haben. Aber immerhin habe ich das Leben meiner Zähne um fünf Jahre verlängert. Sie haben mich gut beraten.«
    »Ich habe mein Bestes getan«, sagte sie, obwohl sie immer noch nicht ganz an die Reise in die Vergangenheit glauben wollte. Doch wie hätte der König sonst seine Zähne zurückerhalten können? Sie waren porös, aber echt.
    »Zehn Jahre haben nicht ausgereicht, mir perfekte Zähne zu schenken«, lispelte der Monarch. »Wie wäre es mit einem Sprung von zwanzig Jahren?«
    Zwanzig Jahre entsprachen etwa vierzig Jahren eines Schmetterlingslebens. Das bedeutete, daß der Monarch dann nur noch halb so alt war wie jetzt — in der Blüte seiner Manneskraft.
    »Damit könnten Sie den Zustand Ihrer Zähne erheblich verbessern.«
    »Dann ergreifen Sie meine Hand!«
    Sie gehorchte, aber unter Protest: »Euer Majestät, die Anstrengung wird Euch...«
    Es war schon passiert. Der Schwindel überfiel sie heftiger denn je.
    Als Judy ihr Gleichgewicht gewann, hatten sich die Verhältnisse um sie herum gewaltig verändert. Der Monarch war enorm gewachsen — er besaß jetzt den

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