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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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ihnen und sah sie fragend an.
    »Was habt ihr verloren?«, fragte er.
    Michael hielt inne und sah Grey an. »Daars Stab.«
    »Seinen Stock?« Greylen zog eine Braue in die Höhe.
    »Nein. Seinen alten Stab. Denjenigen, den du vor neun Jahren in den Bergsee geworfen hast.«
    Libby wich einen Schritt zurück, als sich Greylens fragende Miene jäh änderte und zu einem gefährlich zornigen Ausdruck wurde. Der Mann richtete sich zu seiner ganzen Größe auf und ging einen Schritt auf Michael zu.
    »Robbies zahme Eule hat ihn Libby gebracht. Ich habe ihn an mich genommen und versteckt.«
    »Und?«, fragte Greylen heiser.
    »Und heute brauchten wir ihn, um Robbies Leben zu retten.«
    Greylen blickte von Michael zu Libby, dann wieder zu Michael. »Und jetzt sind Daar und der Stab unauffindbar«, sagte er. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Michael nickte, und beide Männer blickten zu TarStone, in die Richtung von Daars Hütte, angespannt und bleich, mit geballten Fäusten. Auch Libby schaute hin, ebenso wie Ian, der nun neben ihr stand und das Gespräch mitgehört hatte.
    Plötzlich flammte es auf halber Höhe des Berges auf, und der Himmel erglühte wie bei einem Feuerwerk.
    Michael streckte die Arme aus und zog Libby schützend an sich, während über dem Gipfel farbige Lichtblitze zuckten. Es folgte eine zweite Explosion, so heftig, dass der Boden unter ihren Füßen erbebte und von den Bäumen Schnee herabrieselte.
    Ian stieß eine leise Verwünschung aus.
    Michaels Umarmung wurde fester.
    Und Greylen MacKeage fing an zu lachen.
    »Dort!«, sagte er, als alle ihn erstaunt anblickten. Er deutete zur halben Höhe des Berghanges, auf die Rauchwolke, die zum noch immer knisternden Himmel aufstieg. »Jede Wette, dass es Daars Hütte ist, die da in die Luft geflogen ist. Dieser alte Narr war so lange ohne seinen Zauberstab, dass er seine Hütte hochgejagt hat.«
    »Und hoffentlich sich selbst gleich mit«, warf Ian ein.
    Libby schnappte nach Luft.
    Michael drückte sie an sich und schnitt ihre besorgte Antwort ab, ehe sie diese äußern konnte. Er drehte sie um und führte sie zurück zur Schneeraupe. Robbie stand da, Rose an seine Brust drückend, und starrte zum Feuer hinauf.
    Michael drängte ihn auf den Sitz, half Libby auf den Beifahrersitz und küsste sie fest auf den Mund. »Ich komme gleich nach«, sagte er leise und schloss die Tür.
    Ian stieg wortlos ein. Er startete, wendete sein Gefährt und fuhr nach Hause.

    Auf einem halb verrotteten Baumstumpf sitzend, befingerte Daar die Reste seines alten Stabes. Sein Blick ruhte auf den brennenden Überresten seiner Hütte. Allmächtiger, jetzt war es so weit. Nicht nur sein Heim war zerstört, auch sein altes Zauberbuch existierte nicht mehr.
    Es würde fast ein Jahrhundert dauern, bis er es wieder ersetzt hatte. Er würde sich an die höheren Mächte wenden müssen, würde vor ihnen stehen und das Geschehene erklären und dann ihre Vergebung erflehen müssen. Nun musste er die anderen Zauberer bestechen, musste mit ihnen feilschen und ihnen die Erlaubnis abringen, ihre Bücher zu kopieren.
    Er blickte auf den nun geschrumpften Stab in seiner Hand hinunter. Ohne das Buch mit den Zaubersprüchen war er nutzlos.
    Daar hob den Kopf, als er ein leises Geräusch vernahm, das vom Hügelrücken unter ihm aufstieg. Als ihm aufging, dass es Greylen MacKeages schallendes Lachen war, entfuhr ihm ein wüster Fluch.
    Verdammt! Nun, man würde ja sehen, wer zuletzt lachte. Er hatte die feste Absicht, dafür zu sorgen, dass die kleine Winter MacKeage ihre Eltern tüchtig auf Trab hielt.

26
    E s war fast drei Uhr morgens, als in Michaels Haus endlich Ruhe einkehrte. Eine muntere und glückliche Rose war bei ihrem Daddy, und beide waren unterwegs nach Dover-Foxcroft, um Leysa zu besuchen. Libby hatte im Krankenhaus angerufen, um sich über den Zustand der Verletzten zu informieren. Sie war erleichtert, als sie erfuhr, dass Leysa wieder ganz auf die Beine kommen würde und Neujahr mit ihrer Familie feiern konnte.
    Kate hatte in Michaels Haus mit John gewartet, und Ian hatte sie nach Hause gebracht. Robbie war nach einem herzhaften Imbiss vor etwa zwanzig Minuten eingeschlafen.
    Und jetzt saßen Libby und Michael auf dem Boden in der Bibliothek vor einem lodernden Feuer. Michael lehnte an seinem abgewetzten Ledersessel, Libby saß zwischen seinen Schenkeln und starrte gedankenverloren zum eichenholzverkleideten Kamin hoch.
    In diesem Moment wurde ihr klar, was sie vor sich

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