Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)
sah. Jetzt wusste sie endlich, wobei sie Robbie geholfen hatte, als er für seinen Vater ein Weihnachtsgeschenk bastelte.
»Tàirneanaiche«, flüsterte sie, raffte sich auf und ging zum Kamin. Sie streckte die Hand hinauf und strich mit dem Finger über die Klinge eines der drei über der Kaminumrandung hängenden Schwerter.
»Vorsicht, Libby«, mahnte Michael. »Es ist scharf.«
Sie drehte sich zu ihm um. »Das ist dein Schwert. Von … von früher.«
»Ja.« Er stand auf und trat neben sie, um das Schwert, das sie berührt hatte, von der Wand zu nehmen. Er hielt es mit der Spitze nach oben in der Rechten.
Libby wusste, dass sie es mit offenem Mund anstarrte und konnte nicht dagegen an. Sie sah Michael, den Krieger aus der Zeit vor achthundert Jahren, der sein Schwert hielt, wie er es jetzt tat, locker und zuversichtlich, bereit, sich jeder Herausforderung zu stellten.
Und sie verliebte sich von Neuem in ihn.
»Du starrst mich an, als stünde ein Gespenst vor dir«, sagte Michael und hängte die Waffe rasch wieder über den Kamin.
»Nein, ich sehe den Mann, den ich heute heiraten werde.« Libby schlang die Arme um seine Mitte und umarmte ihn innig. »Ich liebe dich, Michael MacBain.« Sie blickte lächelnd zu ihm auf. »So sehr, dass ich es auch akzeptiert hätte, wenn wir bei der Suche nach Robbie und nach Daars Stab in die alte Zeit gezappt worden wären – Hauptsache, wir wären alle zusammengeblieben.«
Michael umfing sie fester und küsste ihr Lächeln. »Ja, mir ging es ähnlich. Das Leben damals war hart, hatte aber auch seine schönen Seiten.«
»Vermisst du es?«
»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht mehr.«
Er hob sie hoch, trug sie zurück zum Sessel, setzte sie auf den Boden und ließ sich hinter ihr nieder. Libby schmiegte sich in seine Umarmung und starrte wieder ins Feuer. Nichts musste mehr gesagt werden, sie war zufrieden damit, einfach schweigend dazusitzen.
Gerade als sie ihre Augen schließen und einnicken wollte, tauchte vor ihrer Nase plötzlich ein Päckchen auf.
Ein kleines Päckchen, bunt eingepackt in Weihnachtspapier, mit einem zu einer kunstvollen Schleife gebundenen Band. Libby nahm das Geschenk und legte den Kopf zurück, um Michael anzustarren. Er sah mit erwartungsvoll leuchtenden Augen lächelnd auf sie hinunter.
»Was kann das sein?«, fragte sie und schwenkte das Päckchen.
Er küsste sie auf die Nase. »Leider keine zu deinem Bett passende Kommode.« Er verzog den Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. »Aber ich mache eine neue, Libby.«
Libbys Lächeln erlosch. »Du hast Daars Stab in meiner Kommode versteckt«, schalt sie ihn. »Das hat mehr Mut als Verstand erfordert.«
Er war weit davon entfernt, zerknirscht zu sein. »Wirklich? Und ich hielt es für genial«, widersprach er und zog die Schultern hoch. »Zerstören wollte ich ihn nicht, und welch besseres Versteck hätte es gegeben? Ich wusste, dass du die Kommode hüten würdest wie deinen Augapfel und dass sie schließlich in Robbies Besitz übergehen würde. Und welch besseres Werkzeug hätte ich ihm hinterlassen können für den Moment, wenn er auf seine Bestimmung trifft?«
»Jetzt hat Daar den Stab.«
»Ja, aber Grey hat recht. Ich glaube nicht, dass wir den alten Druiden fürchten müssen. Jedenfalls eine ganze Weile nicht. Und sollte dieser Zeitpunkt jemals kommen, werden wir mit ihm fertig werden.«
Libby schüttelte ihr Geschenk. »Was ist da drinnen?«
»Mach es auf und sieh nach.«
Das ließ Libby sich nicht zweimal sagen. Vorsichtig zog sie die Schleife auf und zerriss die Verpackung. Ein kleines Samtetui kam zum Vorschein. Sie klappte den Deckel auf und hielt die Luft an.
»Ein Turmalin«, sagte Michael. »Er wurde hier in Maine gefunden.« Er nahm den Ring aus dem Etui, griff nach ihrer Linken und schob den Ring über den Finger.
»So«, sagte er heiser. »Du bist mein.«
»Ja, so wird es wohl sein«, murmelte sie und hielt die Hand hoch, um den großen tannengrünen Stein in Tränenform zu bewundern. Sie warf Michael über die Schulter einen Blick zu. »Und du bist mein.«
»Ja.« Wieder küsste er sie auf die Nase.
Libby drehte sich um, bis sie auf den Knien lag, schlang die Arme um seinen Hals und sah ihm in die Augen. »Ich liebe dich, Michael«, flüsterte sie.
»Ja.« Sein Ton verriet Erregung. »Ich liebe dich auch, Dr. Elizabeth Hart. Willst du mich heiraten, Libby?«
»Ja.«
Er strich über ihr Haar und ließ die Finger über ihre Wange gleiten. »Dann gönne
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