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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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nicht zu zucken. Trocken. Hart. Die rechten Hände fühlten sich an, als ob ein Dutzend Zweige über ihr Gesicht fuhren und die Muskeln suchten, die das menschliche Gesicht zu einem Signalsystem machten. Die linke Hand drückte wie ein Schraubstock Arm und Bein für die Untersuchung zusammen.
    Sie drehten und verdrehten für den Arzt. Vermittler und Meister blieben im Hintergrund und sahen zu.
    Menschliche Wirbel faszinierten sie wie vor dreißig Jahren, als die Leute der MacArthur Splits von Splitter Alpha getroffen hatten. Die Evolution hatte dort einen anderen Weg genommen. Splitterlebensformen hatten ein Rückgrat aus festen Knochen und schwere, komplexe Gelenke.
    Das braunweiße Kleine sprang von Mensch zu Mensch, schnupperte, tastete und verglich. Selbst der Meister ging, als er es für sicher hielt, nach vorn und ließ seine rechten Hände über Glenda Ruths Rückgrat gleiten. Jennifer brach zusammen in einem Gekicher, das halb Stöhnen war, gedämpft durch die allgemeine lustige Erinnerung an Sommerferien.
    (Außerhalb des Museums auf Splitter Alpha erforschte ein Dutzend Finger eines Meisters den Rücken von Kevin Renner.
    Renner rückte entzückt hin und her. »Richtig! Etwas tiefer! Okay, genau da kratzen! Ahh!«)
    Unter solchen Umständen konnten sie nicht sprechen. Glenda Ruth versuchte es. Sie mußten den Vermittler erziehen, ihm Wörter zum Lernen geben … Aber die Verwirrung der anderen war einfach zu groß. Glenda Ruth gab bald auf.
    Der Arzt und der Ingenieur fingen an, mit dem Meister zu sprechen. Sie zeigten, demonstrierten und erklärten. Der weißhaarige Split nahm alles in sich auf. Er stellte kurze Fragen (eine Wendung, eine Frage, ergab verbale Antworten, während eine andere, ein Befehl, eine Handlung bewirkte), und die Splits nahmen ihre Untersuchung wieder auf. Eine Frage veranlaßte den Ingenieur, seine Bastler bei der Arbeit am Luftaufbereiter aufzusuchen. Eine andere ging um den Vergleich von Freddy und Terry, Jennifer und Glenda Ruth. Hände, Haar, Zehen.
    Wieder das Rückgrat. Genitalien (Wollt ihr aufhören zu kichern?)
    Der Vermittler sah zu.
    Und schließlich gestattete man ihnen, sich wieder anzuziehen. Sie fanden es schwer, einander anzusehen. Der Meister und seine Helfer redeten noch.
    »Das hätten wir erwarten sollen«, sagte Glenda Ruth. »Meister reden. Das ist anders als die Geschicklichkeit der Vermittler.
    Sie müssen Daten aus einem Dutzend verschiedener Kasten … Berufe organisieren.«
     
    Wieder angekleidet, als man wieder ohne weiteres sprechen konnte, sagte Jennifer: »Ich glaube, der Arzt ist kurzsichtig. Bei einem Chirurgen ist das wahrscheinlich gut.«
    Der erwachsene Vermittler nahm das Kleine des zweiten Vermittlers seinem Ingenieur-Elternteil weg. Er/sie ging zur Brücke, blieb stehen und bot den kleinen Split Freddy an.
    Deutlich ein Angebot, keine Forderung.
    Freddy schaute auf Glenda Ruth. Er zeigte Überraschung, aber keinen Widerwillen, und einen Hauch von Hoffnung. Sie sagte: »Nimm es!« Warum Freddy? Freddy griff sofort zu, lächelte und nahm das Ding in die Arme.
    Warum Freddy? Warum nicht ich?
    Es hielt sich mit fünf Gliedmaßen fest. Seine Hände erforschten Freddys Kopf und Schulter, wo die Haut freilag. Plötzlich zog es sich zurück, um sein Gesicht anzuschauen. Splits begriffen rasch die Vorstellung eines beweglichen Gesichtes. Warum nicht ich, oder Terry?
    Der Meister sprach. Der Ingenieur führte den Vermittler zur Tür des Safes. Der begann dort, mit der Anzeige des Codes herumzuspielen.
    »Verdammt!« sagte Glenda Ruth. Die anderen blickten sie an.
    Wenn sie die anderen genau wissen ließ, was sie vorhatte, würde ein Vermittler das früher oder später erfahren. Konnte sie dabei Hilfe bekommen? Sie zeigte auf den Safe und rief:
    »Zeigt Zeichen von Besorgnis, verdammt! Es ist zu früh!«
    Besorgnis, richtig. Freddy gab sich einen Ruck, zeigte mit einem ausgestreckten Arm auf den Safe, schlug den andern auf seine abgewandten Augen und schrie: »Weint! Jammert!«
     
    Glenda Ruth erstickte ein Lachen. Das Kleine versuchte, Freddy nachzuahmen, mit den rechten Armen zeigend und dem linken vor den Augen.
    Terrys Hand umklammerte ihren Fußknöchel. »Die Krieger.«
    »Sie …« Sie schaute hin. Sie würden. »Freddy, Schatz, hör auf!«
    »Was sollte das?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Jedenfalls hast du es geschafft.«
    Einer der Krieger rannte los und bezog neben dem Safe Stellung, die Waffe nach hinten auf die Menschen gerichtet.
    Die Tür

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