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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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des Safes ging auf. Ein Bastler trippelte hinein. Er reichte ein hermetisch verschlossenes Laborgefäß heraus, so groß wie er selbst, dann ein Plastikgefäß mit dunklem Pulver, einen Stoß Dokumente und eine Rolle Goldmünzen.
    Der Ingenieur untersuchte das Gold und sagte etwas zu dem Meister. Der antwortete.
    Der Ingenieur gab die Papiere zurück und den Kakao. Er musterte das Gefäß.
    »Nicht anrühren!« brüllte Glenda Ruth. Kein Split würde sie verstehen, aber der Vermittler würde sich erinnern.
    Der Ingenieur erbrach die Siegel.
    Es gab ein puffendes Geräusch. Der Kopf des Kriegers flog herum und erwischte den gleichen Schwall von Gas, der den Ingenieur traf. Glenda Ruth fragte sich, ob man sie erschießen würde.
    Die Krieger schossen nicht. Der Ingenieur kratzte eine Probe aus der Schmiere in dem Gefäß, versiegelte es wieder und stellte es zurück. Er ließ die Tür offen. Er sprach ein Wort und warf das Gold einem der Bastler zu, der es auffing und dann durch die neue Luftschleuse sprang.
    Die anderen Ingenieure hatten das Abwasseraufbereitungssystem wieder dort befestigt, wo sechs graffitigrüne Linien zusammentrafen. Sie arbeiteten daran noch weiter, fügten dort ein Rohr hinzu, bogen und zogen zusammen. Die Krieger blieben auf ihren Posten. Als Glenda Ruth sich zum Safe hinstieß, konnte sie Phantomkugeln fühlen. Die Krieger paßten auf. Der Meister gab kein Signal, das sie erkennen konnte, aber kein Split hielt sie an.
    Dank der sparsamen Senkung des Kabinendrucks hatte der Druck des Kanisters etwa zehn Prozent der verkrusteten Eier des Narrenpunkt-Wurmes als Aerosol in die Kabine versprüht.
    Der größte Teil des Inhalts war intakt. Es gab einen milden Geruch von Petroleum und anderen Verunreinigungen, der natürliche Zustand von Wasser aus Splitter Alpha, der rasch verschwand, als die Luftfilter ihren Dienst taten. Die Splits mochten den Gestank offenbar ebensowenig wie die Menschen.
    Er hätte Splits, die auf dem Planeten wohnen, nichts ausgemacht.
    Sie haben sich im Weltraum entwickelt, dachte Glenda Ruth.
    Raumbewohnende Splits, die Verunreinigung nicht verabscheuten, würden davon sterben.
    Sorgfältig wischte Glenda Ruth den Rand ab und versiegelte den Kanister wieder. Es könnte lebenswichtig sein zu behaupten, daß die Splits durch einen Zufall infiziert worden wären.
    Dann unterdrückte sie einen Schauder. Hundert Würmchen würden ausschlüpfen und in ihrer Lunge sterben.
    Dreißig Jahre zuvor war Whitbreads Montaningenieur für Asteroiden von dem parasitischen Wurm angesteckt worden.
    Die Biologen der MacArthur stellten fest, daß er Menschen nicht schaden könnte und bezeichneten ihn als Form Zeta, das sechste Lebewesen, das sie bei der Autopsie des Ingenieurs gefunden hatten. Er war, wenn auch nicht in großen Stückzahlen, vorhanden.
    Jock, Charlie und Ivan trugen ihn in größerer Menge und kümmerten sich nicht mehr darum, als Menschen sich Sorge machen wegen E.coli. Der Parasit Zeta richtete keinen Schaden an – außer einige wenige Kalorien zu verbrauchen. Das war es, weshalb die Biologen des Blaine-Instituts ihn als Basis für ihre genetischen Experimente benutzt hatten.
    Es wäre interessant zu erfahren, ob der Parasit unter diesen im Weltraum entwickelten Splits normal wäre. Nicht, daß das etwas ausmachte. Er würde sicher leben; und dieser Wurm war anders. Und in menschlichen Lungen würde er nicht überleben, aber bloß der Gedanke …
    Der Vermittler sprach an ihrer Schulter; und sie machte einen Sprung. Er sagte: »Vermittler sprechen. Kein Horace-Bury-Fyunch(click), aber wir sprechen.«
    »Gut«, sagte Glenda Ruth. »Laß uns reden. Bitte, laßt unsere Handelswaren in Ruhe! Das ist alles, was wir haben, um damit zu verhandeln. Es sollte nicht ruiniert werden.«
    Und jetzt wuchs der Narrenpunktwurm in einem Ingenieur, einem Weibchen. War der Krieger auch weiblich gewesen?
    Würde er diese Bastler befallen?
    Wie viele Meister waren an Bord? Zu viele, natürlich, mehr als ihre Kaperer wirklich wollten, aber … drei? Vier? Und die Uhr lief ab.
     
    »Die Anwesenheit Eurer Lordschaft wird erbeten«, sagte die Stimme. »Mein Lord, ich muß darauf bestehen. Rod Blaine, wachen Sie auf, zum Teufel!«
    Rod setzte sich kerzengerade auf. »All right, schon geschehen.«
    »Was ist los?« fragte Sally. Sie richtete sich mit besorgter Miene auf. »Die Kinder …«
    Rod sprach zur Decke: »Wer?«
    »Lord Orlovsky. Er sagt, die Situation ist dringend«, meldete das

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