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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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hoben sich heraus – eines breit und niedrig, das andere hoch und massiver. Nebel und Dampf stiegen von allen schneefreien Stellen auf, um sich mit der starken Wolkendecke darüber zu vereinen, so daß die Stadt nur schwer zu erkennen war.
    »Zion«, sagte Ajax Boynton.
    Renner meinte: »Sieht interessant aus. Vielleicht viertausend Menschen, vielleicht weniger.«
    »Für uns«, sagte Darwin Scott, »ist das einer der Wahren Tempel. Aber es wird keine Geister mehr da in der Nähe geben. Auch keinen Opalmeerschaum.«
    »Da nicht«, pflichtete Boynton bei. »Aber das Zeug muß irgendwo in der Nähe sein.«
    »Warum?«
    »Wir wissen, daß der Jade von hier kommt.«
    »Wir wissen, daß die Leute so reden«, meinte James Scott,
    »aber ich habe nie jemanden getroffen, der einen gefunden hätte.«
    »O doch!« sagte Ajax Boynton. »Ralph. Ralph … zum Teufel, ich habe vergessen. Kam ins Maguey und kaufte für das Haus.«
    »Ach ja, und am nächsten Tage erstand er ein Ticket nach Tabletop«, sagte James Scott. »Ich hatte ihn vergessen. Okay, also können Sie doch Glück haben.«
    »Ich habe das nie verstanden«, sagte Boynton. »Ralph – Plemmons, so hieß er. Ich kannte ihn nicht besonders gut, habe aber nie gedacht, daß er Purchase verlassen würde.« Er blickte die Kartenwiedergabe auf dem Navigationsschirm des Fliegers an. »Noch fünfzehn Kilometer nach Süden, dann zwanzig nach Osten. Ich kenne da eine gute Stelle.«
     
    Renner studierte das rauhe Gelände unten. Es war gewellt mit Hügeln und größtenteils von lockerem Wald bedeckt. Diese kümmerlichen Bäume brauchten viel Platz. Das Gelände in Nähe des Gletschers war durch Nebel verdunkelt, aber in einiger Entfernung davon war die Luft klarer. Büsche und Baumwipfel ragten über den Schnee in den Lichtungen heraus.
    »Wo werden Sie landen?« fragte Renner.
    »Wir landen auf einem See«, sagte Darwin Scott. Er tippte mit dem Lichtzeiger auf die von Boynton angegebene Stelle. Der Buschflieger kippte leicht und änderte den Kurs. »Ein flacher See.«
    »Warum flach?« fragte Renner.
    »Schneegeister sind nicht die einzigen Wesen, die Menschen fressen«, sagte James Scott. »Boynton hat hier einen Partner durch einen Süßwassercecil verloren. Bist du sicher, daß dies nicht derselbe See ist?«
    »Zum Teufel, nein! Ich habe Brad gesagt, daß der See zu tief ist«, erwiderte Boynton.
    Fünfzehn Minuten später übernahm James Scott die manuelle Kontrolle des Flugzeugs. Er ging hinunter und umrundete einen von Bäumen freien Fleck.
    Alle drei Jäger benutzten Feldstecher, um den See zu studieren. Die Schneedecke war ungestört. »Keine Blaslöcher«, sagte Boynton. »Sieht okay aus.«
    Scott ließ den Apparat auf dem gefrorenen See nieder. Er rollte mehrere Male herum, ehe er in das Zentrum des Sees steuerte. »Man muß den Schnee flach drücken rings um das Lager«, sagte er. »Ihn dicht komprimieren.«
    »Wessen Partner ist in dieser Falle gefressen worden?« fragte Renner.
    Sie schauten ihn bloß an. »Niemand ist so dämlich!« sagte Boynton.
    Die Scott-Brüder entfalteten das Zelt und bliesen es auf. Sie lachten. Es war größer als der Flieger. »Ajax, versuchst du, den Mann zu schikanieren?« fragte Darwin Scott.
    »Ich habe es selbst gekauft. Es sah komfortabel aus«, erwiderte Renner.
    Darwin Scott sah das Zelt an und lachte. Sein Atem erzeugte eine dicke Fahne in der kalten Luft. »Komfortabel, Renner; man erwartet nicht, daß man es gemütlich hat, wenn man Schneegeister jagt.«
     
    Renners Taschenrechner piepte leise, um anzuzeigen, daß die Sindbad sich über ihren Köpfen befand. Er hielt sich den Rechner ans Ohr, aber es gab nur Störgeräusche. Er zuckte die Achseln und sprach hinein: »Ich erwarte nicht, daß mich jemand hört. Nichts zu melden. Wir befinden uns auf Schneebuggies etwa dreißig Kilometer vom Lager entfernt und haben nichts gesehen. Unter der Gletscherkante gibt es eine Menge Höhlen.
    Zu viele. Ich würde ein Jahr brauchen, um sie zu erkunden.
    Niemanden kümmert es, wenn wir nach Zion gehen, außer daß Boynton enttäuscht sein wird, was für ein blöder Hund ich bin, daß ich in eine Stadt gehen will, anstatt einen Schneegeist zu jagen. Ich habe ihm erzählt, wenn dort eine Quelle von Opalmeerschaum läge, müßten Menschen in der Nähe sein.
    Darum suche ich eine Stadt, die größer ist, als sie sein sollte.
    Aber wenn wir uns anschicken, mehr als vierzig Kilometer südlich von Zion zu gehen, fangen die Scott-Brüder an zu

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