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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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murren. Dort ist es, wo wir jene interessante Spalte im Hand-Gletscher gefunden haben. Könnte natürlich gerade meiner Idee entsprechen.«
    Renner steckte den Computer wieder in die Tasche seines Parkas und trieb die Schneekatze an, dicht zu Darwin Scott aufzuschließen. Der Wind blies ihm kalt ins Gesicht. Er zog den Parka dichter um die Nase, schob die Schutzbrille zurecht und fragte sich, ob er je wieder warm würde trotz der elektrischen Heizung in seinen Stiefeln und Handschuhen.
    Seine Ahnungen kamen ihm allmählich drollig vor, und er wußte nicht warum. Ein Problem des Standpunktes. Wie, wenn es eine Sackgasse ist? Immer nur lächeln, so tun, als ob man Spaß hätte. Besorg dir einen Pelz. Beeindrucke Commander Cohen.
    Sie fuhren weiter fünfzehn Minuten nach Süden. Dann hielt Scott an. Als Renner neben ihm erschien, holte Scott Schneeschuhe heraus.
    »Von hier an machen wir langsam. Und nicht sprechen!« Er zeigte auf den Waldrand in einem Kilometer Entfernung.
    »Vielleicht da drin. Gutes Schneegeistgebiet.«
    »Würden die uns nicht kommen hören?«
    »Das haben sie schon«, sagte Scott. »Sie werden aufpassen. Die meisten werden vor zwei Personen mit Gewehren weglaufen. Vor vier laufen sie alle.«
    »Können sie erkennen, ob wir bewaffnet sind?«
    Scott zuckte die Achseln. »Manche sagen so. Ich glaube es.«
    »Sie sagen, die meisten werden weglaufen.«
    »Ein hungriger vielleicht nicht. Jetzt – kein Reden mehr! Sie mögen es nicht, wenn man spricht. Weiß nicht warum.«
    Renner brauchte einige Minuten, um den Dreh für Schneeschuhe herauszubekommen. Die waren kürzer und breiter als Skis. Renner lernte es, mit einem Schurren zu gehen und sich mit den Stäben voranzuschieben. James Scott versuchte ihm zu helfen, konnte sich aber eines Grinsens nicht erwehren. Das Gewicht der schweren Flinte auf dem Rücken war für Renner ein gewisser Trost, als sie an einem blutigen Fleck von Schnee vorbeikamen, der mit Knochen bestreut war. Großen Knochen, größer als die einer Kuh. Oder eines Menschen.
    Renner dachte neidisch an Ajax Boynton, der hinten im Zelt mit Tee und Brandy saß. Boynton hatte nicht geglaubt, daß es in diesem Gebiet überhaupt Schneegeister gäbe.
    Sie erreichten den Waldrand, und Scott winkte Renner energisch an seine linke Seite.
    Sie waren schnell vorangekommen. Das war sein Problem: James und Darwin hielten sich nicht mehr zurück. Vielleicht hatte er sich getäuscht. Vielleicht hatten sie bloß beschlossen, das Greenhorn zu ertragen. Vielleicht verhehlten sie überhaupt nichts.
    Sie gingen weiter in den Wald. Es war ein eigenartiger Ort, gesprenkelt mit kahlen Ahornbäumen von der Erde und Latschen und einem großen biegsamen Ding mit fasriger Rinde, das zwanzig Meter über den Schnee ragte und sich dann wieder senkte, so daß manche Zweige bis unter den Schnee reichten.
    Als sie weiter hineinkamen, standen die Bäume dichter, manche nur drei Meter voneinander entfernt. Alles, was es an Unterholz gegeben haben mochte, war unter Schnee begraben.
    Seine Schneeschuhe wollten immer wieder durchsacken. Es wäre leicht, sich ein Bein zu brechen.
    Darwin Scott machte ab und zu halt, um eine lange Stange in den Schnee zu stoßen. Diese hatte eine Maßteilung und einen Anschluß für Kopfhörer. Darwin lauschte und winkte sie dann weiter.
    Schnee, der sich über einem Unterholz wölbte, konnte auch über einem Schneegeist liegen, dachte Renner. Er hatte einen Holoclip von einem Schneegeist in Aktion gesehen und kannte dessen Gestalt. Aber er sah ständig Gestalten, die Geister sein könnten … und er wies darauf hin, und James schüttelte immer nur den Kopf und grinste.
    Das Vieh hatte vier Herzen mit je zwei Kammern. Die Explosivgeschosse hatten Spitzen, um den Pelz weniger zu beschädigen. Eine Kugel in den Rumpf könnte tödlich sein. Eine in den Kopf würde sicher töten, aber die Trophäe beschädigen. Und der Kopf war schwerer zu treffen.
    James blieb stehen. Machte ein Zeichen. Darwin nickte heftig.
    Der Hügel war ganz flach. Kevin Renner starrte hin (das Gewehr noch nicht erhoben), aber die Gestalt würde nicht … doch, man konnte darin Symmetrie finden; und wenn der Boden sich unter dem Tier senkte und es die Beine längs des Rumpfes gefaltet hätte … dann … James und Darwin zielten beide auf den Hügel; warteten aber ab. Welches Ende war welches? Kevin riß sein Gewehr nach vorn und schoß zweimal in das Zentrum des Hügels. Der Kopf kam hoch, drei Fuß über dem Boden auf

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