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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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sackte er durch und wackelte, schien sonst aber nicht ungesund zu sein. Anders als Marineleute konnten Zivilisten ihr Training für den freien Fall vernachlässigen, und das Zurückgewinnen der Muskeln war eine wahre Hölle.
    Er schien es eilig zu haben, obwohl er nicht schnell vorankam. »Horace Bury! Eure Exzellenz, ich habe nie erwartet, daß wir uns begegnen würden. Was bringt Sie zu – ich meine, was kann ich für Sie tun? Ich und mein Schiff?«
    Bury zeigte sein öffentliches unverbindliches Lächeln. Er schien nicht mehr zu sein als ein alter bärtiger Mann mit sehr hervortretender Nase und einem sanften Lächeln, was alles seinen Ruf Lügen strafte. »Ich inspiziere oft Schiffe, die mir gehören. Wie anders könnte ich von Problemen in meiner Organisation Kenntnis bekommen?«
     
    »Exzellenz, ich habe keine Probleme.«
    »Ich weiß. Sie haben einen guten Ruf, ohne Schwierigkeiten. Erzählen Sie mir etwas über normale Operationen Ihres Schiffs!«
    »Lassen Sie uns Platz nehmen!« Fox sank schwer in einen Sessel. Bury saß bereits. Er war ein alter Mann und benutzte einen Rollstuhl, wenn er konnte.
    »Wir sind ein Frachtschiff für alle Zwecke«, sagte Fox. »Was man oft ein Trampschiff nennt. Der Name stammt aus den Tagen vor der Raumfahrt. Wir nehmen Aufträge an, Fracht hierher zu bringen; und wenn wir genügend Fracht oder Passagiere haben, damit die Reise profitabel wird, gehen wir nach Darwin. Manchmal fuhren wir sogar bis Xanadu und einmal nach Tabletop, aber gewöhnlich nur bis Darwin.«
    »Und auch innerhalb dieses Systems, nehme ich an?«
    »Nicht oft«, sagte Fox. »Wenn wir Fracht innerhalb des Purchase-Systems haben, können wir unseren Kurs zum Sprungpunkt abändern und den Hüpfer benutzen.«
    Bury hatte auf dem Weg hierher Computerbilder der Nauvoo Vision durchgesehen. Das Schiff war wendig, ein geflügeltes Vehikel für Wasserungen mit interstellarer Qualifikation, aber ohne Langstonfeld. Es gab Vorkehrungen für eine erweiterte Passagierkabine oder Laderaum, aber dies beides müßte im Orbit hinzugefügt werden.
    Der Hüpfer (oder Spritzkanone oder AWOL-Rohr) war ein Linearbeschleuniger. Eine Reihe von Halteklammern verlief längs des ganzen Rumpfes, und die elektromagnetischen Ringe waren an Bord verstaut. Hüpfer waren üblich an Schiffen, die in stark bevölkerten Systemen feste Routen fuhren. Sie konnten auch Rettungsboote starten. Nichtsdestoweniger fragte Bury:
    »Machen Sie viel Gebrauch von dem Hüpfer? Lohnt es sich wirklich, seine Masse mitzuschleppen?«
    »Ja, Exzellenz. Das Purchase-System ist knapp an Metallen. Es gibt nicht viel an Minen. Auch nicht viel in Form von Asteroiden; aber die werden für die nächsten zehntausend Jahre noch für uns reichen. Die Bergwerke müssen beliefert werden.«
    Bury hatte bei der schnellen Lektüre der Nauvoo-Akten vermerkt, daß die Ringe und Paßstücke im Hüpfer in dreizehn Jahren zweimal ausgetauscht worden waren. Derzeit hatte ein Fitting sich verschoben und wartete auf Ersatz. Zahlungen seitens der Minen deckten die Behauptung von Fox hinsichtlich schwerer Beanspruchung.
    »Sie haben eine volle Besatzungsstärke?«
    »Drei fehlen. Ich pflege gute Mitglieder der Kirche anzuheuern, aber manchmal geraten sie auf die schiefe Bahn. Man erwartet, daß wir keinen Alkohol trinken, und die meisten tun das auch nie; aber es gibt auch drollige Typen …«
    Der Kapitän wollte etwas erklären, ehe er gefragt wurde. Das fiel Bury auf. »Sind Sie schon immer Mormone gewesen?«
    »Nicht Mormone, wie Sie es meinen«, sagte Fox. »Meine Vorfahren hatten grundsätzliche Schwierigkeiten mit der Kirche auf der Erde. Sie gingen zu Maxroys Purchase, um den wahren Glauben zu etablieren. Das war vor mehr als sechshundert Jahren. Wir hatten uns gut eingerichtet, als das CoDominium uns hunderttausend Deportierte schickte. Schlimme Männer und Frauen mit schlimmen Gewohnheiten. Sie brachten Alkohol und Drogen mit. Die Kirche bemühte sich, die Kontrolle über die Regierung zu behalten, aber es waren zu viele Deportierte. Zu viele, als daß unsere Missionare sie hätten bekehren können. Einige der Ältesten brachten die wahre Kirche in den Busch.« Fox grinste triumphierend. »Als die Sezessionskriege begannen, wurden die falschen Tempel in den Städten zerstört, aber der wahre Tempel blieb erhalten. Er ist bis heute der herrschende Tempel für Maxroys Purchase, unser Tempel in Glacier Valley.«
    Bury nickte zustimmend. »Mit den wahren Dienern des Islams war

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