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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Täuschungen, und nun haben wir sogar noch mehr Männer denn zuvor! Fünftausend Schwerter stehen uns zur Verfügung. Wir haben unsere eigenen mutigen Soldaten, die es danach drängt, es dem Hexer heimzuzahlen, und wir haben wackere, erfahrene Söldner, die für gutes Gold bereit sind, an unserer Seite zu kämpfen. Außerdem haben die Frauen im Lager gelernt, mit Breitschwert und Streitaxt umzugehen.«
    Ein paar Augenpaare wandten sich Sonja zu, doch sie erwiderte ihren Blick nicht.
    »Wir werden Asroth schlagen, dessen bin ich sicher! Wir alle haben unsere Familien und Freunde in Suthad zurücklassen müssen. Ich selbst musste mit ansehen, wie meine Schwester durch gemeinste Zauberei ums Leben kam, und ich weiß, dass viele von euch das gleiche mit eigenen Angehörigen erlebten. Asroth hat Zauber und Überraschung auf seiner Seite; wir haben Stahl und das Verlangen, uns zu rächen. Mit Mitras Hilfe werden wir Asroth zurück in die Hölle schicken, aus der er kam!«
    Die Offiziere klatschten und stimmten ihm lautstark bei. Es war Olin gelungen, sie in Kampfstimmung zu bringen, indem er sie an ihren gemeinsamen Grimm, das ihnen gemeinsam angetane Unrecht und ihren Rachedurst erinnerte. Sonja, die hinter den versammelten Offizieren stand, beobachtete Herzog Pelides. Sie spürte keine wallenden Gefühle in ihm, keinen hitzigen Entschluss, mit Olin für einen gemeinsamen Zweck zu kämpfen. Er stand ein wenig abseits an einen Baum gestützt, die Arme fast gleichmütig über der Brust gekreuzt. Sein Eisenhelm glühte rot im Feuerschein. Sonja fragte sich, welch heimliche Leidenschaft in seinem Herzen brannte.
    Während Olin weiterredete, ging Sonja zu Pelides hinüber und stellte sich neben ihn. Er nickte ihr zu“ doch änderte er seine lässige Haltung nicht, in der er mit dem Rücken am Stamm lehnte, Sonja beugte sich zu ihm vor und flüsterte mit Verschwörermiene: »Was meint Ihr, Pelides? Können sie es schaffen?«
    Er antwortete mit einem Zucken seiner breiten Schultern, dann sagte er: »Ich glaube nicht, dass Olin Aseroth unterschätzt. Aber er muss seine Leute in Kampfstimmung bringen.«
    »Kann denn eine große Zahl von Schwertern den Zauberer schlagen?«
    »Es ist möglich, Hyrkanierin. Es ist möglich.«
    Sonja ärgerte sich ein wenig über seine gleichmütigen Antworten. »Ihr möchtet den Hexer doch mit eigenen Händen töten, Pelides, ist es nicht so?«
    Sie beobachtete ihn, beobachtete die Schlitze in seiner mitternachtschwarzen Maske, bemerkte die Bewegung der Augen tief im dunklen Innern.
    »Ja«, antwortete er mit metallisch hallender Stimme. »So ist es.«
    »Was hat Asroth Euch angetan, Pelides?«
    »Hat Olin es Euch nicht gesagt?«
    »Warum tragt Ihr diese Maske, Pelides?«
    Er drehte sich ihr nun voll zu. Das Schwarz seines Helms glühte seltsam in den Farben der Lagerfeuer“ und die Widerspiegelung rötete Sonjas Züge. »Wenn ich diese Maske nicht trüge, Hyrkanierin, würde der Anblick meines ungeschützten Gesichts Euch die Seele zermalmen.« Er sagte es scheinbar ungerührt, und gerade das gab seinen Worten zusätzliches Gewicht.
    »Asroth hat Euch mit einem Fluch belegt?«
    »Ja. Aber ich weiß, wie ich ihn vernichten kann.«
    Sonja wartete. Sprach Pelides die Wahrheit? Weshalb verspürte sie dieses instinktive Misstrauen gegen ihn?
    »Wie wollt Ihr ihn vernichten, Pelides?«
    Der Mann schwieg, als hätte er ihre Frage nicht gehört.
    »Pelides, weshalb hat Asroth Suthad überhaupt überfallen?« Sie konnte seine Augen nicht mehr sehen.
    »Olin weiß, wo ich stehe, Hyrkanierin.« Seine Stimme klang schärfer. »Es steht Euch kein Recht zu“ mich auszufragen. Ihr wurdet als Söldner angeworben, Rote Sonja, nicht als Feldherr.«
    Pelides lehnte sich fester an den Stamm, und allein durch seine Haltung schien er eine Mauer um sich zu errichten.
    Zögernden Schrittes verließ Sonja ihn, und nun traute sie Pelides noch weniger denn zuvor. Sie fragte sich, ob der Herzog ganz offen zu Olin gewesen war und ob es nicht vielleicht in seiner Absicht lag, Olin und seine ganze Armee zu opfern, nur damit er Asroth eigenhändig töten konnte.
    Olins Besprechung war zu Ende, und seine Offiziere stiegen den Hang hinunter zu ihren Kompanien. Olin winkte Sonja zu.
    »Kommt, Rote Sonja. Ich würde mich freuen, wenn Ihr einen Becher Wein mit mir trinkt. Meine Kehle ist ganz trocken vom vielen Reden.«
    Sonja nahm seine Einladung an und trat in sein Zelt. Er schenkte zwei Becher voll und reichte Sonja einen. Sie

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