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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Olin«, erklärte ein Söldnerführer, »unsere Männer haben sich entschlossen, nicht für Euch zu kämpfen. Wir verlassen das Lager.«
    Olin ließ sich nicht zu einer Erwiderung herab – statt dessen begegnete er den Augen des Mannes mit strengem, festem Blick, dass der Söldnerführer errötete und stammelte: »Wir … wir wollen nicht mehr gegen … gegen Hexer und Zauberei kämpfen, Lord Olin. Das ist alles, was ich sagen kann.«
    Olins Blick wanderte über die rauen, bärtigen Gesichter, auf denen, wie im Feuerschein ganz deutlich zu sehen war, Schweiß glitzerte. »Ihr alle habt euch einverstanden erklärt, für mich zu kämpfen, als ihr euch anwerben ließt. Die Bedingungen wurden euch nicht verheimlicht. Und ich habe mich einverstanden erklärt, euch zu bezahlen, sobald wir …«
    »Ja, und das ist das andere«, warf der zweite Söldnerführer ein. »Wir wollen unsere Bezahlung für unseren Einsatz heute Nachmittag.«
    Lord Olin stand hochaufgerichtet, und seine Augen funkelten ergrimmt. »Ihr werdet bezahlt, sobald wir Suthad erreicht haben … und ihr werdet in dieser Armee kämpfen, wie ihr euch durch eure Unterschrift auch verpflichtet habt!«
    »Ihr könnt uns nicht herumkommandieren!« brüllte der dritte der Führer auf. »Wir haben uns bereit erklärt, für Euch zu kämpfen – für Gold. Und nun werden wir nicht mehr weiterkämpfen, aber für den Kampf, den wir bereits für Euch gefochten haben, verlangen wir die uns zu Recht zustehende Bezahlung. Wir wissen, dass: Ihr Gold in Eurem Zelt habt!«
    Olins Lippen zogen sich über den Zähnen zurück, und ein tiefes Knurren entquoll seiner Kehle. Zum ersten Mal sah Sonja ihn wütend.
    »Ihr Hunde!« brüllte er. »Für euren Wortbruch verdient ihr nicht einmal euer Leben – doch das schenke ich euch für euren Einsatz heute Nachmittag. Und da könnt ihr euch glücklich schätzen. Kein Gold für Verräter!«
    Einer der Söldnerführer trat vor. Olins Wachen stellten sich schützend neben ihren Befehlshaber.
    »Wir haben gekämpft und wollen unseren Sold!« verlangte der Mann aufgebracht.
    »Ich bezahle euch in Stahl!« brüllte Olin und trat näher an ihn heran. Die Muskeln auf seinem Rücken schwollen, und die seiner Arme spannten sich, als er sich vor den Söldnerführer stellte. »Ihr werdet in Gold bezahlt, wenn Ihr mit mir nach Suthad marschiert. Wollt Ihr persönlich aber mit dem Tod bezahlt werden, dann stellt Euch gegen mich – jetzt!«
    Mit vor Wut brennenden Augen starrte der Mann ihn an, schwieg jedoch.
    »Also gut«, sagte Olin. »Ihr habt noch eine dritte Möglichkeit. Ihr dürft mit Eurer feigen Haut jetzt ungeschoren aus dem Lager reiten. Wie viele Memmen befehligt Ihr?«
    Die Züge des Mannes verzerrten sich vor Wut, aber er beherrschte sich und murmelte: »Fünfhundert …«
    »Dann nehmt Eure fünfhundert und reitet zur Hölle!«
    Doch ein weiterer der vier trat vor und hob die Hand zum Schwertknauf. »Gold wollen wir …«
    Olin blickte ihn mit grimmigem Lächeln an. »Zieht Euer Schwert, wenn Ihr es wagt!«
    Der Söldnerführer hielt inne.
    »Zieht es! Mein Gesicht wird das letzte sein, das ihr noch sehen werdet. Zieht das Schwert und holt Euch Eure Bezahlung in Stahl, verdammt!«
    Der Mann nahm die Hand vom Knauf.
    »Verschwindet!« knurrte Olin. »Nehmt eure Hunde und seht zu, dass ihr weiterkommt! Oder wenn ihr um eure Beute kämpfen wollt, stellt euch den echten Kriegern dort unten!« Mit weit ausholender Gebärde deutete er auf die Tausende von Lagerfeuern, die unterhalb des Hügels wie Tieraugen in der Nacht glühten. »Verschwindet!«
    Sie gingen. Wütend stapften sie rückwärts den Hang hinunter. Sie wagten nicht, Olin den Rücken zuzuwenden, da sie ihn für so heimtückisch hielten,’ wie sie selbst es waren. Und dann waren sie verschwunden. Gleich darauf kam es zum Aufruhr, als die Söldner nach ihrer verfrühten Bezahlung brüllten.
    Olin befahl dem Trompeter: »Zu den Waffen!«
    Sofort blies der Marin das Signal. Olins Soldaten sprangen auf, und das Stampfen von Tausenden von Stiefeln, vermischt mit dem Rasseln Tausender Schwerter, schallte zur Hügelkuppe empor* Da überlegten die Söldner es sich. Sie vergaßen ihre Forderungen und schwangen sich in die Sättel. Kurz darauf hatten sie das Lager verlassen und ritten durch die Dunkelheit.
    Olin wartete, bis der Donner ihres Hufschlags sich in der Ferne verlor und in seinem Lager wieder Ruhe einkehrte. Dann erst drehte er sich um, um in sein Zelt zurückzukehren.
    »Wir

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