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Der Riss

Der Riss

Titel: Der Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Auto zurück. Ich zeige dir alles.“

    „Sie hat gesehen, was gestern Nacht beinahe aus mir geworden wäre. Bist du sicher, dass sie … “
    „Alles.“ Sie zog ihn an sich und brachte seine Lippen mit ihren zum Schweigen.

leb wohl, bixby
    11.13 Uhr morgens
11
    „Gestern ist was total Verrücktes passiert.“
    Jessica nickte. Sie hatte damit gerechnet, dass ihr Constanza Grayfoot alles darüber erzählen würde. „Ja, hab ich gehört.“
    Constanza blieb unvermittelt stehen und ließ die niedereren Sterblichen an sich vorbeiströmen. „Echt? Von wem denn?“
    Jessica zuckte mit den Schultern. Diesmal hatte sie schon im Voraus gewusst, was alle Welt erzählen würde. „Ich weiß nicht mehr, wer es mir erzählt hat. War das nicht gestern im Fernsehen? Wie das verschwundene Mädchen gestern Morgen einfach in ihrem Bett wieder aufgetaucht ist, total unversehrt?“
    „Ach das. Schnee von gestern, Jess. Hör dir bitte das hier an.
    Ich rede über etwas viel Abgefahreneres, was vermutlich einen viel größeren Einfluss auf unser Leben haben wird. Auf mein Leben ganz besonders.“
    Jessica blinzelte. „Okay. Und wovon redest du?“
    „Mein Großvater hat mich gestern Abend angerufen.“
    Kalte, trockene Finger bewegten sich an Jessicas Wirbelsäule abwärts. „Er hat was?“
    „Mich angerufen. Und mir unglaubliche Nachrichten über-bracht. Komm, gehen wir zur Lernstunde. Und hoffentlich hast du keine dämlichen Trigonometrieaufgaben, weil ich nämlich jedermanns volle Aufmerksamkeit brauche.“
    „Die hast du.“
    Auf dem Weg in die Bibliothek bekam Jessica Herzklopfen.
    Die bloße Erwähnung von Constanzas Großvater weckte Jessicas volle Aufmerksamkeit.
    Opa Grayfoot war wie alle anderen nicht um Mitternacht Geborenen: In der geheimen Stunde erstarrte er. Als Jugendlicher war er jedoch eine Art hyperboshafte Version von Beth gewesen, hatte hinter allen hergeschnüffelt und Bixbys Geheimnisse entdeckt. Er hatte die Darklinge für Gespenster oder altertümliche Geister oder irgendwas ähnlich Unheimliches gehalten und versucht, mit ihnen mittels geheimer mitternächtlicher Rituale zu kommunizieren. Irgendwann hatten die Darklinge geantwortet, indem sie über ein Wesen Nachrichten austauschten, das halb Mensch und halb Darkling war
    – einen Übersetzer zwischen beiden Welten.
    Jahrelang war seine Familie den Forderungen der Darklinge nachgekommen und dadurch reich und mächtig geworden, aber die Wünsche der Darklinge waren immer grässlicher geworden. Vor fünfzig Jahren war den Grayfoots und ihren Verbündeten befohlen worden, eine ganze Midnightergeneration auszulöschen. Es wäre ihnen fast gelungen: Nur Madeleine war übrig geblieben.
    Vor zwei Wochen war der Übersetzer, der diese ganze Sache möglich machte, dem Tode nahe gewesen. Die Grayfoots hatten versucht, Rex zu kidnappen, damit die Darklinge aus ihm einen Nachfolger, einen neuen Halbling, machen konnten.
    Die anderen Midnighter hatten Rex aber gerettet, und Anathea – der Halbling – war gestorben, womit die Verbindung des alten Mannes zu seinen Befehlsgebern zerstört wurde. Falls er mit seinen Kumpanen noch immer versuchte, Kontakt zu den Darklingen aufzunehmen, würden sie Nachrichten senden, auf die sie nie eine Antwort erhielten.

    „Also, das hier ist unbedingt topsecret. Ich darf euch gar nichts davon erzählen, deshalb muss hier jede Einzelne schwören, keiner Seele etwas davon zu verraten. Wenigstens so lange nicht, bis das alles abgemacht ist.“
    „Bis was abgemacht ist?“, fragte Liz.
    „Das, was sie uns jetzt erzählen wird“, sagte Maria.
    „Mensch.“
    „Schwört ihr alle?“
    Sie liefen einzeln um den Bibliothekstisch herum, um zu versprechen, dass sie das Geheimnis wahren würden: Jen, Liz, Maria und zum Schluss Jessica. Bis sie an der Reihe war, kam sie mit einem Nicken davon. Sie wusste ziemlich genau, dass sie den anderen Midnightern unbedingt darüber berichten musste, mit oder ohne Versprechen.
    „Also gut“, hob Constanza an, als das Ritual vollendet war.
    „Ihr wisst doch noch, dass unser Haus von diesen Bekloppten niedergemacht worden ist.“
    Alle nickten mit großen Augen. Jessica versuchte, ein unschuldiges Gesicht zu machen. Sie hatte die Auswirkungen miterlebt, als Rex und Melissa auf der Suche nach Beweisen für die Grayfoot-Darkling-Verschwörung damals bei Constanza eingebrochen waren. An den Schäden trugen sie allerdings nicht allein Schuld; wenn eine Horde von Midnightmonstern auftauchte, konnte

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