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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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und sein ganzes Denken kreiste um sie.
    Rhonwen ...
    Er schwang sich aus dem Sattel und warf Helios' Zügel einem bestürzten Stallburschen zu. Mehrere Dienstboten hatten ihre Tätigkeiten unterbrochen und gafften mit offenen Mündern. Jasper erteilte ihnen barsche Befehle. »Ruft Lady Josselyn! Bereitet ein Krankenbett vor! Ruft den Heiler aus dem Dorf. « Dann trat er dicht an Rhys' Pferd heran. Vor Angst klopfte sein Herz zum Zerspringen, aber er zwang sich, wenigstens nach außen hin Ruhe zu bewahren.
    »Reich sie mir vorsichtig herunter«, forderte er Rhys auf.
    »Sie hat um Hilfe gebeten«, wiederholte der junge Rebell mit belegter Stimme. »Sie hat die Augen geöffnet aber ich glaube nicht dass sie mich erkannt hat«, fügte er ganz leise hinzu.
    »Übergib sie mir.«
    Rhys' Miene verhärtete sich plötzlich. »Aus Liebe zu ihr habe ich eingewilligt sie hierher zu bringen. Ich will, dass sie am Leben bleibt. Ich brauche sie ... « Er verstummte und holte tief Luft. »Aber wenn ... wenn sie nicht überlebt werde ich Euch dafür zur Rechenschaft ziehen.«
    Jasper hielt seinem drohenden Blick stand. »Sollte Rhonwen sterben, werde auch ich selbst mir daran die Schuld geben«, schwor er. »Gib sie mir jetzt. Wenn du willst kannst du mit deinen Männern hier bleiben, und niemand wird dir etwas zuleide tun. Aber es wird euch auch niemand daran hindern, Rosecliffe Castle zu verlassen.«
    Rhys konnte sich nur sehr schwer von Rhonwen trennen, wofür Jasper volles Verständnis hatte, denn als er sie endlich in seinen Armen hielt und ihr Gesicht betrachtete, geriet er fast in Panik, weil sie erschreckend bleich war.
    Inzwischen hatten sich weitere Zuschauer auf dem Hof eingefunden, die aufgeregt tuschelten, weil sie nicht nur Rhonwen, sondern auch Rhys erkannt hatten. Das Krankenzimmer befand sich im Hauptturm, doch bevor Jasper ihn erreicht hatte, kam Josselyn angerannt.
    »Jasper! Mein Gott wir haben uns solche Sorgen gemacht! « Dann sah sie Rhonwen und erbleichte. »Ist sie ... «
    »Ihr Leben hängt am seidenen Faden.«
    »Der Heiler ist schon hier, Mylady.« Ein Dienstmädchen deutete auf einen Mann, der gerade den Hof überquerte. »Und Newlin wartet in der Halle auf Euch.«
    Newlin! Jasper hätte nicht erklären können, warum die Anwesenheit des Barden ihm Mut machte.
    Josselyn schaute in Richtung des Burgtors. »Kann das sein? Ist das wirklich Rhys' oder täusche ich mich?«
    »Er ist es. Einige seiner Männer sind verletzt. Könntest du dich um sie kümmern?«
    Rhys beobachtete, wie Jasper mit Rhonwen im Hauptturm verschwand, und klammerte sich an die Hoffnung, dass sie in - der Burg seines Feindes vielleicht überleben würde. Sie durfte einfach nicht sterben!
    Eine Frau betrachtete ihn über den Hof hinweg. Josselyn! Sie hatte sich kaum verändert seit sie den Engländer geheiratet hatte. Zweifellos verabscheute sie ihn, weil er ihre Erstgeborene entführt hatte. Als sie auf ihn zukam, wappnete er sich gegen ihre Vorwürfe. Was kümmerte ihn schon die Meinung dieser Verräterin? Er verachtete sie, weil sie einen Engländer geheiratet und mit ihm drei Bälger in die Welt gesetzt hatte!
    Dicht vor seinem Pferd blieb Josselyn stehen und nickte zum Gruß. »Rhys!«
    Auch er nickte, kam aber sofort zur Sache. »Wirst du dich um Rhonwen kümmern? Wirst du alles Menschenmögliche tun, um ihr Leben zu retten?«
    »Selbstverständlich. Was ist mit dir und deinen Männern? Jasper hat gesagt dass ihr Verletzte habt.«
    »Um die können wir uns selbst kümmern«, antwortete er barsch.
    Seufzend stemmte sie ihre Fäuste in die Hüften. »Wie ihr wollt ... Ich werde dem Koch sagen, dass er euch Bier und etwas zu essen bringen soll.«
    »Wir bleiben nicht hier!«
    »Ihr habt nichts zu befürchten ... «
    »Ich fürchte mich vor nichts«, prahlte Rhys. »Ich habe nur Angst um Rhonwen.«
    »Dann bleib hier, ruh dich aus und iss mit uns.«
    Sie schaute ohne jeden Groll zu ihm auf. Ihre Kleidung war schlicht unterschied sich kaum von der anderer walisischer Frauen, nur dass die Stoffe feiner gewebt waren. Und sie hatte immer noch lange Zöpfe, so wie damals, als sie nach Afon Bryn gekommen war, vor so vielen Jahren. Rhys erinnerte sich genau daran, obwohl er ein kleiner Junge gewesen war. Sein Vater Owain hatte sie begehrt aber geheiratet hatte sie seinen Großvater. Anfangs hatte Rhys ihr misstraut und doch fühlte er sich als mutterloses Kind magisch von ihr angezogen - von ihrer Wärme und Schönheit von ihrer

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