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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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und ehrfürchtig Platz. Der verkrüppelte Barde humpelte mühsam auf Jasper zu, aber seine Augen waren auf Rhonwen gerichtet beide Augen.
    »Sie lebt«, murmelte er.
    »Na also!«, rief Rhys triumphierend. »Newlin sagt dass sie leben wird.«
    Der Blick des Barden schweifte von Rhonwen zu dem jungen Mann. »Ich habe nur gesagt dass sie lebt - jetzt! Die Zukunft kann ich nicht voraussagen, jedenfalls nicht bei Menschen, die einen freien Willen besitzen. Sie lebt aber wie lange sie leben wird, hängt von dir ab.«
    »Überlass sie dem Engländer«, plädierte Fenton. »Die Burg ist doch viel näher als Afon Bryn, und Lady Josselyn wird sich bestimmt besser um Rhonwen kümmern als ...«
    »Schluss!«, schrie Rhys, aber Jasper sah, dass das Schwert in der Hand des Burschen schwankte. Nur aus Müdigkeit oder plagten ihn Zweifel?
    Dann schüttelte Rhys wild den Kopf und steckte das Schwert in die Scheide. »Wir werden Euch begleiten, und Ihr garantiert uns freies Geleit.« Seine Augen funkelten vor Hass, aber seine Worte waren die eines weisen Anführers. »Newlin wird uns begleiten, damit jemand bezeugen kann, ob Ihr Euer Wort haltet - oder brecht.«
    »Einverstanden.« Jasper ging auf Helios zu, aber Rhys stellte sich ihm in den Weg und streckte seine Arme aus.
    »Ich werde sie tragen.«
    »Das ist nicht nötig.«
    Ein Muskel zuckte im Kinn des Jünglings. »Sie ist eine Waliserin, und sie wurde von einem englischen Verräter, verwundet. Sie braucht walisischen Trost walisische Kraft.«
    »Aber sie hat mir das Leben gerettet! «, konterte Jasper, der Rhonwen nicht loslassen wollte - nicht loslassen konnte.
    »Ihr streitet euch wie kleine Kinder«, tadelte Newlin. »Steig auf dein Pferd, Rhys. So, und jetzt übergibst du sie ihm«, befahl er Jasper.
    Rhonwen seufzte schwach. War es ihr letzter Atemzug gewesen? Jaspers Herzschlag setzte plötzlich aus, bis er sie wieder atmen hörte. Widerwillig reichte er sie zu Rhys hinauf. Sie benötigte dringend Hilfe, die man ihr an diesem gottverlassenen Ort nicht geben konnte.
    Sobald sie in Rhys' Armen ruhte, trat Jasper zurück. Lass sie leben, lieber Gott«, betete er. Ich kann alles ertragen, wenn Du sie nur leben lässt.
    Er empfand es als seltsam tröstlich, als Newlin zu ihm trat und sagte: »Macht euch jetzt alle auf den Weg. Ich werde Vorbereitungen treffen lassen.«
    Jasper stimmte zu, ohne zu fragen, wie der Barde das bewerkstelligen wolle. Im Augenblick war er gern bereit an Newlins magische Kräfte zu glauben. Ihm ging es nur darum, Rhonwen lebend nach Rosecliffe zu bringen.

Kapitel 23
     
    Rhonwen fühlte sich leicht. Leichter als die Luft. Sie schwebte, wurde vom Wind in die felsigen Hügel hinauf und dann in die feuchten Täler hinab getragen. Der Wald war herrlich grün und von Leben erfüllt doch ohne jede Vorwarnung wurde er grau und öde. Der Himmel hellte sich auf, und die Sonne wärmte ihre Haut. Dann verblasste die Sonne, und ein schreckliches Zwielicht senkte sich über das Land.
    Sie wimmerte, suchte nach dem Licht und ihren geliebten bewaldeten Hügeln. Doch der Wind trug sie immer weiter. Gesichter tauchten auf und verschwanden, manche riesig, andere winzig. Ein Gesicht blieb immer im Hintergrund, mehr oder weniger verschwommen. Ein vertrautes Gesicht alt und beruhigend.
    Newlin schwebte auch im Wind, unterlag aber nicht dessen Willkür. Ermutigt versuchte sie ihn zu erreichen.
    Hilf mir! Hilf mir! flehte sie, und er streckte ihr eine Hand entgegen. Aber sie konnte ihn nicht ganz erreichen. Sie konnte ihn nicht ganz erreichen ...
    Donner rüttelte sie halb wach, und sie blickte in ein strahlendes Licht. War das der Himmel? Gleich darauf befand sie sich im Schatten eines riesigen Tores. Das Himmelstor? Wenn ja, würde sie bald Frieden finden. Doch Newlin ließ sie nicht ...
    »Sie hat versucht zu sprechen«, berichtete Rhys aufgeregt als Jasper und er den Innenhof von Rosecliffe Castle erreicht hatten. »Sie hat um Hilfe gebeten.«
    Sie waren so schnell geritten, wie das unter diesen Umständen möglich war. jetzt innerhalb der massiven Burgmauern, schaute Rhys sich neugierig um. Seine wenigen Männer waren ihrem jungen Anführer zwar gefolgt fühlten sich aber sichtlich unbehaglich, seit sie die Zugbrücke und das riesige Tor passiert hatten.
    Es wäre ein Kinderspiel, diese zerlumpten Gesellen gefangen zu nehmen, doch Jasper hatte nicht vor, sein Ehrenwort zu brechen. Er betrachtete die Frau, die so schlaff, so- klein und leichenblass in Rhys' Armen lag,

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