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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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«, schrie er, als andere Engländer in den Kampf eingriffen. Rhys hörte die Warnung und duckte sich, rammte seinen Angreifer mit dem Ellbogen und riss ihm mit der flachen Schwertklinge das Gesicht auf.
    Der Kampf artete zu einer regelrechten Schlacht aus: Flüche, Schmerzensschreie, angestrengtes Grunzen, Klirren von Waffen ...
    Lamonthe kroch ein Stück zurück und versuchte auf die Beine zu kommen, doch Jasper brachte ihn wieder zum Stolpern und trat sodann mit aller Kraft gegen Lamonthes Schwerthand.
    »Schneid meine Fesseln durch!«, rief er Rhys zu und wich geschickt Lamonthes Faust aus.
    Jasper riskierte einen schnellen Blick auf Rhys, und für den Bruchteil von Sekunden schauten sie einander in die Augen. Dieser kurze Moment genügte für den Austausch verschiedener Gefühle. Jesper hatte soeben Rhys das Leben gerettet, und der Bursche wusste es. Mit seiner Schwertspitze durchtrennte er die Fesseln.
    Im Nahkampf war es kein allzu großer Nachteil, dass Jasper keine Waffe hatte. Er packte Lamonthe am Handgelenk, und mit der anderen Hand drückte er ihm die Kehle zu.
    Um sie herum tobte die Schlacht. Der Gestank von Blut, Schweiß und Fürzen stieg Jasper in die Nase. Er hatte keine Angst um sein Leben, nur wollte er vor dem eigenen Tod unbedingt noch seinen Gegner ins Jenseits befördern.
    Lamonthe versuchte ihn abzuschütteln, aber eine Art Blutrausch verlieh Jasper schier übermenschliche Kräfte. Rand hatte ihm von dieser rasenden Wut erzählt die Männer mitten in der Schlacht erfasste, und Jasper selbst hatte etwas davon verspürt als er Rhys' Lager angegriffen hatte, um Isolde zu retten. Doch dieses Mal wurde er von seiner Rage völlig verzehrt und verwandelte sich geradezu in einen Tobsüchtigen.
    Als Lamonthe seinen Dolch zückte, entrang Jasper 'ihm die Waffe. Aber der Mann war stärker, als er aussah, und kämpfte um sein Leben. Er wollte seinem Gegner ein Knie in den Unterleib rammen. Jasper konnte zwar in allerletzter Sekunde ausweichen, musste dazu aber Lamonthes Handgelenk loslassen. Diese Chance nutzte der Verräter, um mit seinem Schwert zuzuschlagen.
    Die rasiermesserscharfe Klinge sauste dicht an Jaspers Ohr vorbei, und Lamonthe versuchte wieder, auf die Füße zu kommen. Das war sein großer Fehler. Jasper schlitzte ihm mit dem Dolch den Oberschenkel auf. Dann stach er ein zweites Mal zu, und Lamonthe brach röchelnd zusammen" spuckte gurgelnd Blut und Galle und hauchte sein Leben aus.
    Jasper hatte Wichtigeres zu tun als seinen Triumph zu genießen. Im Knien schaute er sich rasch auf dem Schlachtfeld um.- Mehrere Leichen lagen am Boden. Drei Kämpfe waren noch im Gange, doch als die Engländer sahen, dass ihr Anführer tot war, traten sie den Rückzug an.
    Lamonthes Blut tropfte von dem Dolch auf Jaspers Hand, aber er bemerkte es nicht denn er hatte Rhonwen erspäht. Rhys kauerte neben der reglosen Gestalt. Allmächtiger, sie war doch nicht tot? Nein, Rhonwen konnte nicht tot sein!
    Aber sie war so bleich. Ihre ausgestreckte Hand war weiß, ihr Gesicht aschfahl.
    Jasper stolperte durch Schlamm und Blut auf sie zu, doch als er den Arm ausstreckte, um ihren Puls zu fühlen, zischte Rhys: »Rührt sie nicht an! Lasst Eure Finger von ihr!«
    Der Waliser hielt schützend seine Arme über Rhonwen, und seine Qual stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Jasper legte den Dolch nieder und packte Rhys am Handgelenk. »Sie hat mir das Leben gerettet. Ich muss versuchen, ihres zu retten.«
    »Nein!«
    »Verdammt, willst du, dass sie stirbt? Soll sie nicht leben, wenn du sie nicht haben kannst?«
    Noch nie hatte man Rhys so deutlich angesehen, wie jung er eigentlich noch war. Er starrte den Mann an, den er sein halbes Leben lang gehasst hatte, den zu töten er sich als siebenjähriger Junge geschworen hatte. »Könnt Ihr sie retten? Könnt Ihr es?«, sagte er flehend, einen schwachen Hoffnungsschimmer in den Augen.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Jasper ehrlich. Er legte seine Finger auf ihren Hals, hielt den Atem an und betete so inbrünstig wie nie im Leben. Und er spürte einen Puls - zwar schwach und langsam, aber einigermaßen regelmäßig.
    »Sie lebt«, murmelte er. Aber wie lange würde sie noch leben?
    Die Kämpfe waren eingestellt worden. Zwei Männer waren tot. Sechs Verwundete lagen stöhnend im Morast. Doch Jasper und Rhys konzentrierten ihre ganze Aufmerksamkeit auf Rhonwen.
    Jasper fand die Wunde dicht unterhalb der Rippen. -Sie war tief und breit aber sauber. Er presste die

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