Der rote Hahn: Dresden im Februar 1945 (German Edition)
Königs Gegenwart weder geraucht noch Alkohol getrunken werden dürfe, hatte Winstons Freude an diesem Besuch etwas gedämpft; aber der König gefiel ihm so gut, daß die Geschichte doch mit einem Happy-End schloß.
(London/Buckingham-Palast) Lord Alanbrooke 1883–1963
Es war eine sehr kleine Tischrunde, nur der König, die Königin, Portal [Chef des britischen Luftwaffenstabes] und ich. Der König und die Königin waren wie immer ganz außergewöhnliche Gastgeber; sie ließen uns die höfische Atmosphäre der Begegnung sofort vergessen. Der König sprach lebhaft von den neuen Ordensbändern, die er sich ausdenkt und von denen er einen Umschlag voll in der Tasche hatte. Die Königin reizend und fesselnd, für alles interessiert, lebhaft plaudernd und ohne jede Steifheit. Kein Zweifel, sie sind ein wunderbares Paar.
Berlin Völkischer Beobachter
Reinigungsmittel aus eigener Hand
Um die käuflichen Wasch- und Reinigungsmittel zu ersetzen, tut man gut, sich wieder der wirtschaftseigenen Reinigungsmittel zu erinnern; auch dann können wir unsere wertvollen Güter an Einrichtung und Kleidung in richtigem Stand erhalten. Hierzu einige Anregungen: Sand gesiebt, ist ein Reibemittel für Weißblech, Zink und Holz; gesiebte Holzasche reinigt und poliert Stahl; Ruß, trocken oder mit Salmiak, reinigt und poliert Silber. Schachtelhalm (Katzenwedel –
Zinnkraut), frisch oder getrocknet, reinigt Zinn, Aluminium und Glas. Angebrühte Brennesseln reinigen Fensterscheiben. Heublumen, angebrüht, reinigen Porzellan gründlich. Eierschalen, getrocknet, zerstampft, im Wasser stehengelassen, lösen Wasserstein in Glas und Kristall. Kalkmilch reinigt Holzgeschirr (hineingelegt), Efeublätter, 15 Gramm in 1 Liter Wasser fünf Minuten gekocht, waschen dunkle Wollsachen. Roßkastanien, 50 Gramm zerkleinert, in 1 Liter Wasser fünf Minuten gekocht, waschen dunkle Wollsachen. Waldmeister und Walnußblätter, zur Blütezeit geholt, in Büscheln aufgehängt oder zwischen die Kleidungsstücke gepackt, halten die Motten ab.
Das Rundfunkprogramm
Reichsprogramm
20.15-22.00: Musik, die das Herz erfreut
22.15-24.00: Zum Wochenausklang
Deutschlandsender
20.15-21.00: Opernmelodien 21.00-22.00: Abendkonzert
Aus dem Wehrmachtbericht
Das Vergeltungsfeuer auf London dauert an.
Fünfzig Jahre danach
Wunden des Krieges heilen
Die letzten Ruinen Dresdens werden jetzt
wieder aufgebaut
Westfalenpost 13.2.95
Dresden. (dpa) »Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang von Dresden.« Diesen Satz schrieb der deutsche Bühnendichter Gerhart Hauptmann (1 862–1946) nach den Bombenangriffen vom 13./14. Februar 1945, die er als 82jähriger mit seiner Frau in einem Dresdner Sanatorium erlebt hatte. Die einstige Kunst- und Kulturmetropole von Weltrang lag in Trümmern.
Die bis 1945 das Stadtbild prägenden barocken Adelspalais’ und feinen Bürgerhäuser waren stark beschädigt, viele nur noch schwarze Ruinen. Obwohl die meisten Kunstwerke der Museen während des Krieges ausgelagert waren, vernichtete der von den Brandbomben entfachte Feuersturm wertvolle Inneneinrichtungen und Mobiliar. Mit dem Einsturz der Frauenkirche wurde der Silhouette von Elbflorenz, die nicht nur den italienischen Maler Bernardo Belotto alias Canaletto inspiriert hatte, die Krone genommen.
Die Spuren dieser Februartage sind bis heute sichtbar. Die von Experten meist als wiederaufbaufähig eingestuften Ruinen am Altmarkt, der Prager Straße und um den Neumarkt sind zu DDR-Zeiten abgerissen worden, um für die »sozialistische Großstadt«Platz zu machen. Denkmalpfleger konnten 1962/63 zwar den vom damaligen Machthaber Walter Ulbricht befohlenen Abriß der alten Sophienkirche aus dem 16. Jahrhundert nicht verhindern, die Ruine der Frauenkirche am Neumarkt aber als Trümmerfeld erhalten.
Der Zwinger wurde von 1710 bis 1732 im Auftrag August des Starken von Matthäus Daniel Pöppelmann und Balthasar Permoser erbaut und 1945 durch Sprengbomben zertrümmert. Noch im selben Jahre begannen Sicherungs- und Wiederaufbauarbeiten, die 1964 mit der Rekonstruktion des Wallpavillons abgeschlossen wurden. Er war das erste Areal, das nach Kriegsende wieder errichtet wurde.
Die aus dem 1 2. Jahrhundert stammende Anlage war seit 1485 ständige Residenz der Wettiner und ist von verschiedenen Baustilen geprägt. 1945 brannte sie aus und stand 40 Jahre als Ruine am Theaterplatz. 1985 wurde noch in der DDR mit der Rekonstruktion
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