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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Truhe«, sagte er. »Darin ist noch Platz für deinen Becher und den Ring. Und für das Silber, das du sonst noch hast.« Er sah ihr in die Augen. »Meg, vielleicht kommen wir nicht mehr zurück. Wir befinden uns hier im Krieg – im Krieg mit der Wildnis. Wenn er vorbei ist, haben wir vielleicht kein Zuhause mehr, in das wir zurückkehren können.«
    »Heiliger Jesus!«, entfuhr es ihr. Sie holte zitternd Luft und nickte. »Also gut.« Sie nahm den Becher und den Ring, entfernte einen Ziegel im Kamin, holte all ihr Silber heraus – einundvierzig Pfennige – und gab es Johne. Einen Pfennig aber schenkte sie Jacques.
    »Ihr erhaltet noch einmal so viel, wenn meine Esel es bis zur Festung schaffen«, sagte sie geziert.
    Er sah den Pfennig an. Biss darauf. Und warf ihn dem Jungen zu. »Du hast die Dame gehört«, sagte er und nickte ihr zu. »Ich bin der Diener des Hauptmanns. Ein Stück Gold wäre eher mein Preis. Aber Tom hat mich gebeten, mich um dich zu kümmern, und so gehorche ich.« Knapp salutierte er vor ihr, dann ging er durch die Tür und machte sich auf den Weg nach Simon Carters Haus.
    Sie sah den Jungen an. Er schien sich in nichts von den anderen Jungen zu unterscheiden, die sie kannte. »Bist du in der Lage, einen Esel zu bepacken?«, fragte sie.
    Er nickte sehr ernsthaft. »Habt Ihr …« Er sah sich verstohlen um. Er war dürr wie eine Vogelscheuche und so schlaksig, wie es nur heranwachsende Jungen sein können. »Habt Ihr vielleicht etwas zu essen?«, fragte er.
    Sie lachte. »Ihr nehmt es mir ja doch weg, nicht wahr, mein Lieber?«, fragte sie. »Nimm dir ruhig ein Stück von meiner Pastete.«
    Toby aß die Pastete mit einer Hingabe, die ihr ein Lächeln entlockte. Während sie ihn beobachtete und ihren Korb dabei weiter füllte, vertilgte er das Stück, das er bekommen hatte, und stibitzte ein zweites, als er auf ihren Esel zuschritt.
    Danach erschienen zwei Bogenschützen. Ihnen fehlte das, was sowohl Ser Thomas als auch der Diener Jacques hatte. Sie wirkten gefährlich.
    »Was haben wir denn hier?«, fragte der Erste durch die Tür hindurch. »Wo ist dein Mann, meine Schöne?« Seine Stimme klang matt, genauso wie sein Blick wirkte.
    Der zweite Mann hatte keine Zähne mehr und grinste allzu breit. Sein kurzes Kettenhemd war nicht gepflegt, außerdem schien er ein Schwachkopf zu sein.
    »Kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten«, sagte sie mit einer Stimme, die so scharf wie Stahl war.
    Der Mann mit den toten Augen hielt nicht einmal inne. Er streckte die Hände aus, packte sie am Arm, und als sie sich wehrte, riss er ihr die Beine weg und stieß sie auf den Boden. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich dabei nicht.
    »Dieses Haus steht unter Schutz«, rief der dürre Junge von der Küche her. »Das solltest du nicht vergessen, Mutwill.«
    Der Bogenschütze mit den toten Augen spuckte aus. »Verpiss dich«, sagte er. »Ich will zurück auf den Kontinent. Ich habe keine Lust mehr, bloß das Dienstmädchen abzugeben …«
    Meg war so verblüfft, dass sie zunächst nichts tun konnte.
    Der Bogenschütze beugte sich herunter und steckte ihr die Hand unter das Mieder. Und drückte ihre Brust. »Später«, sagte er.
    Sie kreischte auf und schlug ihm in den Schritt.
    Er taumelte zurück und sackte zusammen, doch der andere Schütze packte sie an den Haaren, als wäre dies eine oft geübte Routine …
    Ein scharfes Knacken ertönte, und sie fiel nach hinten, denn der Schütze hatte sie plötzlich losgelassen. Er kniete auf dem Boden, Blut quoll aus seinem Gesicht. Thomas stand über ihm und hielt einen Stock in der Hand.
    »Ich hab ihnen gesagt, dass das Haus unter Schutz steht«, rief der dünne Junge.
    »Wirklich?«, fragte der große Mann und sah die beiden Bogenschützen an.
    »Wir waren so sanft wie Lämmer«, sagte der mit den toten Augen.
    »Verdammte Bogenschützen. Verzieht euch, und macht euch wieder an die Arbeit«, sagte der große Mann und half Meg beim Aufstehen.
    Die beiden Schützen kämpften sich auf die Beine, gingen hinaus und sammelten Megs Hühner sowie ihre Schafe und alles Getreide aus ihrem Schuppen ein. Auch die Wurzeln im Keller vergaßen sie nicht. Dabei gingen sie sehr methodisch vor, und als sie den beiden in den Schuppen folgte, schenkte der mit den toten Augen ihr einen Blick, der ihr Angst einjagte. Offensichtlich wollte er ihr etwas antun.
    Aber bald hatte der Junge ihre Esel gepackt und gezäumt. Sie warf sich den Beutel ihres Mannes über die Schulter, nahm die

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