Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
Vom Netzwerk:
beiden Körbe und ging auf den Dorfplatz hinaus.
    Von dort aus, wo sie nun stand, wirkte ihr Haus äußerst gewöhnlich.
    Sie versuchte sich vorzustellen, wie es aussah, wenn es brannte. Das leere Erdgeschoss gähnte in die Sonne. Sie sah die Stelle, gegen die sie den Rücken lehnte, wenn sie nähte. Dort war das Holz glatt poliert, und sie fragte sich, ob sie jemals wieder einen so gut beleuchteten Ort finden würde.
    Die Carters waren die Nächsten, die zur Abreise bereit waren. Sie waren eine Familie von Kutschern mit zwei schweren eigenen Karren und Zugtieren, und sechs Männer und Jungen hatten das Packen besorgt. Le Bailli und seine Haushälterin waren die Nächsten und hatten auch die Teppiche eingepackt. Auf einem von ihnen hatte Meg einmal gelegen – bei diesem Gedanken errötete sie. Und grübelte darüber nach, dass sie instinktiv immer nur seinen Vornamen benutzte …
    Die Lanthorns waren die Letzten. Ihre vier schlampigen Töchter wirkten mürrisch, und Mutter Lanthorn wanderte in ihrer üblichen Verzweiflung an der Reihe der Tiere entlang, die im Dorf zusammengetrieben worden waren, und bettelte um Platz für ihren Beutel und einen Korb mit Leinen. Die Wäscherin Lis war von Soldaten umgeben, die darum wetteiferten, ihre Sachen zu tragen. Sie kannte viele der Männer beim Namen, da sie schon oft deren Leinen gewaschen hatte, außerdem war sie sowohl mittleren Alters als auch hübsch, was in den Augen der Soldaten als eine ideale Kombination galt.
    Endlich waren auch die Langthorns abreisebereit – alle vier Töchter warfen den Soldaten schmachtende Blicke zu –, und die Kolonne setzte sich in Bewegung.
    Drei Stunden nach dem Eintreffen der Soldaten war Abbington leer.
    Albinkirk · Ser Alcaeus
    Ser John gab ihm einen Trupp Armbrustschützen; es waren Mitglieder der städtischen Gilden, und sie alle wirkten in ihren Zunftfarben ein wenig zu glänzend. Das Blau und Rot der Pelzmacher, der führenden Gilde von Albinkirk, war vorherrschend. Er hätte darüber lachen mögen, dass er, der Vetter des Kaisers, eine Gruppe niedrig geborener Armbrustschützen befehligen musste. Es hätte ihn belustigt, wenn nicht …
    Sie kamen bei Sonnenuntergang – geradewegs aus der untergehenden Sonne heraus.
    Die Felder wirkten, als krabbelten ungezählte Insekten auf ihnen, und dann, ohne einen Ruf oder ein Signal, änderten die Irks ihre Laufrichtung und kamen auf die Mauern zu. Ser Alcaeus hatte so etwas noch nie gesehen, und es verursachte ihm eine Gänsehaut.
    Unter ihnen befanden sich Dämonen, ein Dutzend oder mehr. Sie waren schnell, geschmeidig, geradezu anmutig und hochgefährlich. Und sie rannten einfach die Mauern hoch.
    Seine Armbrustschützen schossen immer wieder in die herbeiströmende Horde, während er sich bemühte, hinter ihnen auf dem Wehrgang auf und ab zu schreiten, Ermunterungen zu murmeln und ihre Standhaftigkeit zu loben. Er wusste genau, wie man richtig kommandierte, auch wenn er es nie zuvor getan hatte.
    Die erste Welle hätte die Mauer beinahe eingenommen. Ein Dämon sprang hinauf und tötete etliche Gildenmänner. Es war nichts als Glück, dass das große Schwert des Ungeheuers an der Brustplatte eines Gesellen abprallte und seine Gefährten ihre Pfeile in das tödliche Wesen hineinschießen konnten. Es fällte zwar noch vier weitere Männer, während es starb, aber der Anblick des toten Dämons stärkte den Gildenmännern das Rückgrat.
    Sie wehrten die zweite Welle ab. Die Dämonen waren nun vorsichtiger geworden und führten den Angriff aus der hinteren Reihe. Alcaeus wollte seine Schützen dazu bringen, auf diese Bestien zu zielen, aber sie waren voll und ganz damit beschäftigt, die Gefahren abzuwehren, die ihnen am schlimmsten zu sein schienen.
    Ein Gildenhauptmann trat neben ihn, stützte sich mit der einen Hand schwer auf seine Streitaxt und salutierte mit der anderen.
    »Mylord«, sagte er, »wir haben fast keine Pfeile mehr. Jeder Junge hatte zwanzig.«
    Ser Alcaeus blinzelte. »Wo können wir weitere herbekommen?«
    »Ich hatte gehofft, dass Ihr das wisst«, sagte der Offizier.
    Ser Alcaeus schickte einen Läufer los, aber er kannte die Antwort bereits.
    Die dritte Welle schwappte über die Mauer hinter ihnen, und sie hörten, wie sie auf die Steinplatten der Brustwehr fiel. Der Kampflärm veränderte sich, ein plötzliches Kreischen ertönte, und seine Männer warfen verängstigte Blicke über die Schultern.
    Er wünschte, er hätte seinen Knappen hiergehabt, denn dieser war ein

Weitere Kostenlose Bücher