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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Ranald. »Ich hatte gerade dasselbe gedacht. Warm, gemütlich …« Er stieß den Atem aus.
    Sie führten die Pferde in den Stall. Das Hufgeklapper hallte lauter von dem geziegelten Boden wider, als der Hauptmann es für möglich erachtet hätte. In jeder Krippe lag Hafer, sauberes Stroh war auf den Boden gestreut, und in den Kübeln befand sich frisches Wasser.
    Sie sattelten ihre Pferde ab und befreiten die Packtiere von ihrer Ausrüstung. Der Hauptmann bürstete sein neues Schlachtross und legte eine Decke darüber, die ebenfalls griffbereit dalag. Gawin und Alcaeus taten das Gleiche, ebenso wie der Wirt und Ranald. Tom Schlimm blieb in der Tür stehen und hatte sein Schwert in die Hand genommen.
    »Das gefällt mir nicht. Das ist Feenwerk.« Er fuhr mit dem Daumen vorsichtig über die Klinge.
    »Wenn es so ist, dann richtet eine scharfe Waffe nichts dagegen aus«, wandte der Hauptmann ein und nahm Toms großem Wallach das Zaumzeug ab. »Entspann dich.«
    Tom blieb in der Tür stehen. »Ich will das nicht.«
    Ranald ging zu ihm und ergriff seinen Arm. »Nimm’s leicht, Tom. Hier läuft es nun mal nicht so, wie du willst.«
    Meg lächelte Ser Alcaeus an. »Wäret Ihr so freundlich, den Sattel von meinem Pferd zu heben, Ritter? Ich bin eine arme, schwache Frau.«
    Ser Alcaeus grinste.
    Meg nahm ihren Mantel, drückte sich an Tom Schlimm vorbei und ging zur Haustür. Sie klopfte höflich.
    Das Klopfen klang in der völligen Stille so laut wie das Knacken einer Blide.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Meg trat ein. Der Wirt hörte auf, sein Pferd zu striegeln, und ließ die Bürste fallen. »Verdammt«, sagte er und rannte zur Haustür, die aber schon wieder geschlossen war. Er klopfte ebenfalls, die Tür wurde erneut geöffnet, und er war verschwunden.
    »Ich glaube, der Rest von uns sollte gemeinsam hineingehen«, sagte der Hauptmann und wischte sich die Hände am Stroh sauber. Dann ging er zur Tür. »Du auch, Tom.«
    Tom atmete schwer. »Das ist alles Magie .«
    Der Hauptmann nickte und sagte vorsichtig, als spreche er mit einem nervösen Pferd oder einem verängstigten Kind: »Das ist es wirklich. Wir sind in seiner Hand, Tom. Aber wir wissen das.«
    Tom richtete sich auf. »Glaubt Ihr etwa, ich habe Angst?«
    Ranald machte eine verneinende Geste.
    Der Hauptmann nickte jedoch. »Ja, Tom, du hast Angst. Und um ehrlich zu sein, wenn du keine hättest, wärest du verrückt.«
    »Das ist er sowieso«, meinte Ranald.
    Tom quälte sich ein Lächeln ab. »Ich bin bereit.«
    Der Hauptmann klopfte gegen die Tür.
    Und sie öffnete sich.
    Die Decke war niedrig, aber das Zimmer schien überraschend geräumig. Die Balken befanden sich knapp über dem Kopf des Hauptmanns, und Tom musste sich bücken. Es gab keinen richtigen Kamin, sondern einen Ofen, dessen Rohr hoch zum Dach führte. Das Feuer in diesem Ofen war so gewaltig, dass in dem lodernden Inferno keine ein zelnen Scheite zu erkennen waren. Genug Wärme drang hinaus, um den ganzen Raum an einem kühlen Sommerabend angenehm zu wärmen.
    Um die Feuerstelle standen schwere hölzerne Stühle, die mit Wolldecken ausgepolstert waren. Einige trugen Wappen, es war sogar ein uralter Wandbehang darunter, der zerschnitten und neu zusammengenäht war, sodass er den Stuhl ganz bedeckte.
    Die Deckenbalken waren schwarz vor Alter, aber noch immer konnte man das Schnitzwerk auf ihnen sehen.
    Über der Feuerstelle hingen zwei gekreuzte Schwerter, und am Hauptpfeiler war ein Speer sorgfältig inmitten einer langen Reihe von Eisennägeln angebracht.
    Meg saß neben dem Wirt und hatte die Beine übereinandergeschlagen. Und hinter ihr saß ein kleiner Mann, der eine lange Pfeife schmauchte.
    Er wirkte so gewöhnlich, dass sie ihn zunächst gar nicht wahrnahmen. Er trug eine einfache Weste aus grober Wolle und eine Hose aus dem gleichen Material. Sein wettergegerbtes Gesicht wirkte weder hübsch noch hässlich, weder alt noch jung. Seine Augen aber waren schwarz.
    Er öffnete sie, und sie nahmen die Männer sofort gefangen.
    »Willkommen«, sagte der Wyrm.
    Der Hauptmann verneigte sich und sah sich um. Keiner seiner Gefährten bewegte sich – allerdings saßen die Männer hinter ihm bereits auf den Stühlen und hatten die Hände auf die Knie gelegt.
    Er hängte seinen Mantel zu den ihren und nahm ebenfalls Platz.
    »Warum sagt niemand etwas?«, fragte er.
    »Ihr alle redet«, sagte der Wyrm. »Es ist einfacher für uns alle, wenn ich mich mit jedem von euch einzeln unterhalte.«
    »Ah«,

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