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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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fachmännisch den Korken und genehmigte sich einen großzügigen Schluck, ohne etwas zu verschütten. »Wolln Se 'n bisschen? Der beste Apfelschnaps auf der Insel. Selbs' gemacht.«
    Ich wog meinen Durst gegen den Effekt ab, den Alkohol auf meinen leeren Magen haben würde. Der Letztere knurrte bedrohlich gegen die Beschränkungen des gesunden Menschenverstandes. »Vielleicht ein wenig ...«
    Das Zeug fühlte sich beim Hinunterschlucken gleichzeitig warm und kalt an. Ich erwartete, dass es mich umhauen würde, und wurde nicht enttäuscht. Auch erwartete ich, dass es mir direkt in den Kopf stieg. Stattdessen schien es nur meine Eingeweide aufzuwühlen, als seien zu viele Fische in einen kleinen Eimer eingesperrt.
    Hulton grinste. Er fasste meine Miene als Kompliment an seine Fähigkeit en als Destillateur auf.
    Ich bekam einen Schluckauf. Es war ziemlich schlimm. Der Apfelschnaps wollte mir wieder hochkommen. Mit der Hand vor dem Mund entschuldigte ich mich und erklärte, dass ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte.
    »Hätten Se doch was gesagt«, schalt Hulton sanft und holte einen Korb unter unserem Sitz hervor. »Gucken Se hier mal rein. Meine Missus hat mir 'n Hähnchen gemacht, das ich unterwegs essen sollte. Nehm' Se, was Se wollen.«
    Ich nahm die schmierige Stoffbedeckung ab. Der Apfelschnaps, der in meinem Innern rumorte, zog sicherlich meine Sinne in Mitleidenschaft. Das Hähnchen, das mich sonst dazu gebracht hätte, zu sabbern wie ein verhungerter Köter, roch widerwärtig. Ein dicker Brotlaib war daneben hineingezwängt. Ich riss davon ein Stück ab und biss stattdessen da hinein. Es war knusprig, weich und offensichtlich noch frisch, aber schmeckte ganz falsch. Ich zwang es mir den Hals hinunter. Es fing sogleich an, mit dem Alkohol Krieg zu führen.
    Hulton nahm einen weiteren kräftig en Zug aus seiner Flasche und bot sie mir erneut an. Diesmal lehnte ich höflich ab. Als ich mühevoll ein weiteres Stück Brot kaute, fragte er nach weiteren Einzelheiten über die Kommissare. Ich bot sie ihm, aber der Gesprächsfluss wurde von meinem häufigen Schlucken unterbrochen, damit die Speisen unten blieben.
    Hulton bemerkte es. »Bekommt Ihn' nich'?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann essen Se's nich.«
    Was für ein praktischer Vorschlag. Ich hatte mir das Brot hineingezwängt, weil ich dachte, dass ich es brauchte, nicht, weil ich es wollte. Hulton bedeckte den Korb wieder und stellte ihn weg. »Ihnen is' nich' schlecht, oder?«
    Ich wünschte, er hätte das nicht erwähnt. Der Nachgeschmack des Apfelschnapses in meinem Mund war absolut widerwärtig. Was das Brot betraf, schloss ich, dass Mrs. Hulton eine grauenhafte Bäckerin war.
    »Vielleicht habe ich zu lange nichts gegessen.«
    »Aye. Am besten isses, mit was Leichtem anzufangen. Vielleicht Suppe.« Suppe. Pfui. Ich nickte, um meine Lippen fest verschlossen zu halten.
    Glücklicherweise holte Hulton keine Suppe hervor. Ich schluckte und presste eine Hand hart gegen meinen Bauch. Er begann sich zu verkrampfen.
    »Hier is'n Tor. Is' das Ihr Haus?«
    Gott sei Dank. »Ja. Danke, Mr. Hulton. Sie waren sehr freundlich.«
    »Bin gut bezahlt worden, weil Sie mich davor bewahrt ha'm, mein Zeug zu verlier'n. Danke für die Einladung zu bleiben, aber ich fahr' weiter zu The Oak. Will das ganze Gerede hören un' schätze, das is' der richtige Ort dafür. Gott schütze Sie, Mr. Barrett.«
    Als der Wagen völlig angehalten hatte, sprang ich ab. Die harte Landung veranlasste meine Eingeweide zur erneuten Rebellion. Ich hielt nur lange genug inne, um ein letztes Mal zum Abschied zu winken, und stakste dann direkt auf das Tor zu, aber drehte mich im letzten Moment zur Seite. Der Krampf war schlimmer geworden und brachte mich dazu, mich zu krümmen. Meine Arme krampfhaft um meine Mitte geschlungen, erbrach ich das Brot und den Apfelschnaps auf das Gras. Da war nicht viel in meinem Magen, aber ich spuckte und hustete, als wolle mein Körper sogar die Erinnerung daran loswerden. Als ich schließlich fertig war, richtete ich mich schwach auf und stolperte zu einem Baum, um mich auszuruhen.
    Ich war immer noch hungrig.
    Aber nicht nach Brot oder Suppe oder Geflügel oder etwas Ähnlichem, das nahe liegen würde. Nicht nach Milch oder Früchten oder Käse oder Wein oder ...
    Sie trank immer und ausschließlich Blut.
    Die Verzweiflung, von der ich angenommen hatte, ich hätte sie auf dem Friedhof zurückgelassen, ergriff mich wieder. Ich sank auf den Boden, unfähig,

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