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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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was auf mich wartete, wenn ich nach Hause käme. Nicht dass ich in die Mündung eines weiteren Gewehres blicken würde, aber meine Rückkehr von den Toten würde zunächst die größte Furcht hervorrufen. War ich bereit, ihnen das anzutun? Wäre es nicht besser, wenn ich ...
    Ich konnte es nicht ändern. Ich brauchte sie.
    Die letzte Meile auf dem Weg nach Hause ist immer die längste Und ich wurde allmählich sehr müde. Meine Augen brannten.
    Ich würde Beldon bitten, sie sich anzusehen und mir irgendwelche Tropfen zu verschreiben, die mir helfen würden. Himmel es würde sogar schön sein, den Speichellecker Beldon wieder zu sehen.
    Die Sonne würde bald aufgehen. Meine Augen begannen, wie glühende Kohlen zu brennen. Diese Empfindlichkeit beunruhigte mich. Der gesunde Menschenverstand sagte mir, dass es wohl besser sei, richtiges Tageslicht zu vermeiden, zumindest, bis ich mich daran gewöhnt hätte.
    Nora kam niemals heraus während des Tages.
    Sie schlief – verschlief die Tage, wie lang sie, abhängig von der Jahreszeit, auch sein möchten. Das war eine ihrer Regeln, die nicht gebrochen werden durften. Wir hätten uns deswegen fast einmal gestritten. Wir waren bei einer Party gewesen, die die ganze Nacht gedauert hatte. Ich wollte mir mit ihr den Sonnenaufgang ansehen, und sie schlug es mir glattweg ab, indem sie darauf bestand, nach Hause zu fahren, als ihr erst klar wurde, wie spät es war. Ich hatte mich verletzt gefühlt, gekränkt, dass sie nicht eine Stunde ihres Schlafes für mich opfern wollte, aber sie hatte auf ihre Art mit mir gesprochen, und dann schien es kaum noch eine Rolle zu spielen.
    Ich hatte das vergessen, bis jetzt. Sie hatte mich so vieles vergessen lassen. Jede Erinnerung, die zurückkehrte, enthielt sowohl Trost als auch Schmerz und kein kleines Maß an Unbehagen. Ich hatte ihre Unterschiede gegenüber anderen Leuten als Überspanntheiten akzeptiert – oder war dazu gebracht worden, sie zu akzeptieren – aber wenn ein ernsthafter Sinn dahinter steckte, dann war es mein Interesse, sie zu imitieren.
    Nun brauchte ich Schutz gegen die Sonne, und zwar ziemlich schnell. Sogar jetzt musste ich meine Augen gegen das Leuchten abschirmen, das sich am Horizont zeigte. Es war schlimmer als während meines Morgenrittes mit Beldon gestern.
    War es erst gestern gewesen? Oder heute? War ich wirklich an diesem Morgen noch am Leben gewesen? Wie lange war ich in dem– Später, sagte ich fest.
    Das Haus war zu weit entfernt, als dass ich es rechtzeitig erreichen könnte. Ich musste mich mit dem am weitesten entfernten unserer Nebengebäude zufrieden geben, einer alten, ungenutzten Scheune. Einst war sie die Hauptscheune des Anwesens gewesen, und ganz in der Nähe hatte sich das ursprüngliche Haus befunden. Es war bereits vor Jahrzehnten abgebrannt, nur das Steinfundament mit dem Schornstein war übrig geblieben und zum Kinderspielplatz geworden. Uns war untersagt worden, in die Scheune zu gehen, aber wir hatten sie trotzdem untersucht. Kinder besitzen entweder kein Verständnis vom Tod, oder sie glauben ernsthaft, sie würden ewig leben. Wir hatten keinen Schaden genommen, aber ich schauderte später angesichts der Risiken, die wir unbekümmert eingegangen waren. Der Ort war voller abgelegter Dinge und alten Gerümpels , Ratten und Schlangen.
    Die Türen waren verschwunden, aber das hatte ich erwartet. Ich schlüpfte um einen Efeutrieb herum, der die Wände überwuchert hatte, und ging hinein. Ich passte auf, wohin ich meinen Fuß setzte. Das Gerümpel, an das ich mich erinnerte, war schon vor langer Zeit hinausbefördert und wahrscheinlich verbrannt worden. Umso besser. Der Steinboden schien immer noch in gutem Zustand, obwohl Grasbüschel und Unkraut in den Ritzen in der Nähe des Eingangs wuchsen, soweit die Sonne hineinreichte. Sie dienten mir als Hilfe, damit ich beurteilen konnte, wo der tiefste Schatten zu finden war. Im Inneren war es deutlich dunkler, trotz der Lücken in dem hohen Dach. Vögel und andere kleine Tiere hatten hier einen Unterschlupf gefunden. Hoffentlich war ich hier ebenfalls sicher, bis meine Augen sich an das Tageslicht gewöhnt hatten.
    Draußen wurde das Licht unerträglich hell. Vielleicht war mein Optimismus, was das Verlassen dieses Gebäudes betraf, unrealistisch gewesen. Ich floh in den am besten geschützten Teil des Gebäudes, einen Pferdestall in einer entlegenen Ecke, Die Backsteinwände waren hoch. Es musste ein dunkler und freudloser Ort für den früheren

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