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Der Rote Tod

Der Rote Tod

Titel: Der Rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht lösten und als Flecken auf dem Bühnenboden liegen blieben.
    »Komm mit mir, Vati!«
    Erst jetzt hatte auch Chris Bücker bemerkt, wie sehr sich die Lage gedreht hatte. Er saß an der gleichen Stelle wie eine Eisfigur, die sich nicht bewegen konnte.
    Das war jetzt vorbei.
    Er glitt zurück.
    Auf dem Bett ließ er sich nach hinten sinken. Kohler achtete im Augenblick nicht auf ihn, so kroch er rücklings von ihm weg, bis der Killer es leid war.
    Mit der freien Hand packte er den rechten Knöchel des Mannes, riss das Bein hoch und schleuderte ihn herum. Chris schrie, er wollte weiterkriechen, als der Killer den Arm hob und die gefährliche Waffe in seiner rechten Hand aufblitzte.
    In diesem Augenblick fiel der Schuss!
    ***
    Nicht ich hatte abgedrückt, sondern Harry. Keiner von uns wusste, ob es der beste Zeitpunkt für das Eingreifen war, aber die Lage hatte sich zu einem Tochter-Vater-Konflikt zugespitzt, und Harry konnte sich nicht vorstellen, dass der Rote Tod bei seiner teuflischen Rachetour Rücksicht auf sein eigen Fleisch und Blut nehmen würde. So etwas ließ die Hölle nicht zu, wenn man sich mit ihr verbündet hatte.
    Richard Kohler hatte den rechten Arm bereits zum Schlag angehoben. Er würde zusammen mit der Waffe blitzschnell nach unten rasen und das Ziel auch treffen, aber die Kugel war schneller.
    Es herrschte kein perfektes Schusslicht. Harry hatte sicherlich den Arm treffen wollen, das gelang ihm jedoch nicht. Der Schuss war etwas zu hoch angesetzt worden. Die Kugel hatte die Schulter gestreift und danach eine Furche im Nacken hinterlassen.
    Kohler fluchte und zuckte zurück. Er drehte sich, er fluchte, und sein Kollege befand sich plötzlich außer Lebensgefahr.
    Aber der Schuss hatte noch eine andere Reaktion ausgelöst. Kein Zuschauer war es gewohnt, dass im Theater echt geschossen wurde. Platzpatronen waren hier Mode, nun war die Bühne zum Schauplatz des wahren Lebens geworden, und die Gewalt hatte die Führung übernommen.
    Die Besucher hatten zwar schon eine gewisse Vorbereitung erlebt, doch was sie jetzt mitbekamen, versetzte sie in Panik. Die Schreie erreichten die Bühne. Wir konnten uns vorstellen, was in den Reihen ablief. Da sprangen die Menschen in die Höhe. Da wollte jeder so schnell wie möglich das Theater verlassen.
    An den Seiten wurden die Türen des Zuschauerraums aufgerissen. Die Masse strömte ins Freie, gepeitscht von der Angst und der Vorstellung, dass andere Kugeln sie treffen könnten.
    Harry und ich hatten unsere Deckung natürlich verlassen und liefen auf die Bühnenmitte zu. Im Laufen nahmen wir die Szene wahr, die zumindest mir vorkam, als wäre sie von einem Regisseur geschaffen worden.
    Auf dem breiten Bett kroch Chris Bücker davon. Er robbte über die Decke und jammerte vor sich hin.
    Hanna Kohler stand noch immer an der gleichen Stelle. Keinen Zentimeter hatte sie sich zur Seite bewegt. Ich fuhr sie mit scharfer Stimme an.
    »Geh weg von hier!«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Ich konnte mich nicht um sie kümmern, denn wichtiger war jetzt ihr Vater.
    Er war getroffen worden und hatte sich auch aus unmittelbarer Nähe des Betts zurückgezogen, aber er war nicht kampfunfähig. Einen von uns erwartete er, und das war Harry Stahl.
    Ich wusste nicht, welcher Teufel ihn geritten hatte, dass er auf die Gestalt zulief. Er hätte schießen sollen. Ins Bein oder jetzt richtig in die Schulter, in diesem Fall war er von allen guten Geistern verlassen und wollte den Mörder mit den eigenen Händen ausschalten. Vielleicht glaubte er auch daran, dass der erste Schuss Wirkung gezeigt hatte, aber das war ein Irrtum.
    Richard Kohler war schnell wie der Blitz. Zumindest sein rechter Arm, der nach unten schlug, während Kohler selbst dabei eine Pirouette drehte und sich voranbewegte.
    Aus der Drehung schlug er mit seiner Waffe zu.
    Harry wollte weg.
    Er rutschte aus, und dann hackte das verdammte Skalpell in seinen Oberarm. Es durchtrennte den Stoff des nicht sehr dicken Jacketts, das Hemd setzte ebenfalls keinen Widerstand entgegen, und sofort danach wurde die Haut erwischt.
    Trotzdem hatte Harry Glück. Es war nur ein Stoß. Wäre die Waffe von links nach rechts gezogen worden und hätte sie dabei einen leichten Druck bekommen, wären vielleicht Adern durchtrennt worden. So aber blieb nur eine Fleischwunde zurück, und mit der konnte Harry leben.
    Seine rechte Schulter hatte der Rote Tod getroffen. Harry spürte den Schmerz und war zunächst mal außer Gefecht gesetzt, da sein

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