Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rubin der Oger

Der Rubin der Oger

Titel: Der Rubin der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbuelt
Vom Netzwerk:
rückwärts zu Boden geschleudert. Mogda nutzte die Verwirrung der beiden und hielt auf sein Runenschwert zu. Er erreichte es.
    Sofort änderten die beiden Gladiatoren ihre Strategie. Pein tastete sich in gebückter Haltung heran, während Brosius hinter ihm stehend die Kette schwang. Sie lauerten auf einen unkonzentrierten Moment ihres Gegners. Brosius ließ der Kette mehr Spiel und vergrößerte damit ihren Radius.
    Langsam und verhalten begannen die Zuschauer einen Sprechgesang, der jedoch schnell lauter wurde.
    »Brosius, Pein ...«
    Schließlich stimmten auch die Musikanten mit ihren Trommeln in den Rhythmus ein.
    Es war nur ein winziger Moment, in dem Mogda einen Blick auf seine beiden Kameraden warf. Brosius hatte die Unaufmerksamkeit des Ogers sofort bemerkt und ließ zwei Fuß der langen Kette durch seine Finger gleiten. Die drei Stachelkugeln streiften Mogdas Arm und zerfetzten den Panzer zwischen Schulter und Ellenbogen.
    Mogda riss zur Abwehr sein Schwert hoch. Er versuchte, sich des herabbaumelnden Stücks seiner Rüstung zu entledigen. Pein nutzte die fehlende Deckung für einen Angriff. Sein Schlag zielte auf die Beine des Ogers, doch Mogda konnte rechtzeitig parieren und verpasste seinem Angreifer einen Fußtritt. Von der Wucht zurückgeschleudert stürzte Pein auf den Rücken. Mogda hieb nach den kreisenden Stachelkugeln. Funken sprühend trafen Klinge und Kugeln aufeinander. Der Oger sprang auf Brosius zu und versetzte ihm einen Schlag mit dem Schwertgriff gegen die Schulter. Die Beine des Gladiators knickten weg. Ächzend fiel er auf die Knie. Mogda knallte ihm die Klinge auf den Rücken, drehte sich um und zog dem am Boden liegenden Pein die Schneide über die Brust.
    Augenblicke später waren die beiden Brüder wieder auf den Beinen. Mogda traute seinen Augen kaum. Brosius hatte lediglich einen blutigen Striemen auf dem Rücken, und Pein schien vollkommen unverletzt zu sein. Das Publikum war verstummt, aber nach einigen Momenten der Ratlosigkeit ertönten die ersten Buhrufe. Sofort eilten Soldaten herbei, um die Querulanten zur Räson zu bringen.
    Mogda strich mit dem Daumen über die Klinge des Runenschwertes. Sie war stumpf. Jemand hatte die Schneide abgeschliffen.
    Die beiden Gladiatoren rückten wieder vor. Auch sie hatten erkannt, dass die Runenklinge ihnen nicht gefährlich werden konnte. Mogda wich langsam zurück. Die beiden Brüder drängten ihn auf das große Holzgestell zu, an dem Finnegan und Barrasch hingen. Die Stachelkugeln kamen bedenklich näher. Pein schnappte sich ein paar Kieselsteine und traktierte den Oger damit. Mogda wusste sich nicht anders zu helfen, als hinter dem Holzgestell Schutz zu suchen. Es war eine Schmach, aber ein Angriff ohne Waffen wäre einem Selbstmord gleichgekommen. Und die beiden Gladiatoren konnten es sich nicht erlauben, noch einmal bloßgestellt zu werden. Ein weiteres Versagen würde sie endgültig die Gunst des Publikums kosten.
    Das war es! Mogda musste versuchen, sie aus der Reserve zu locken. Er musste das falsche Spiel aufdecken, solange das Publikum noch Groll gegen sie hegte. Vielleicht würden sie dann leichtsinnig werden.
    Mogda griff von hinten durch das große Holzgestell, an dem Finnegan und Barrasch hingen. Pein und Brosius hatten seine List durchschaut. Sie stürmten auf ihn zu, doch Mogda war schneller. Hastig zog er die Felle von seinen beiden Freunden und riss ihnen die Widderschädel vom Kopf.
    Ein Schrei des Entsetzens ging durch die Reihen der Zuschauer, und nach und nach hallte nun ein anderer Chor von den Rängen:
    »Oger! Oger! Oger!«
    Pein und Brosius blieb keine andere Wahl. Sie mussten dieser Demütigung ein Ende setzen. Getrieben von blinder Wut stürmten sie aus zwei Richtungen auf den Oger zu. Mogda machte einen Schritt auf Pein zu, drehte sich, ging in die Hocke und schlug Brosius das Heft des Schwerts gegen die Brust. Die Kette surrte knapp über seinen Kopf hinweg. Die Wucht des Schlags brach seinem Gegner mehrere Rippen und ließ ihn zurücktaumeln.
    Pein hatte die Finte nicht rechtzeitig durchschaut, und sein Angriff geriet ins Stocken. Mogda sprang auf ihn zu, wehrte einen Schlag seines Gegners ab und schlug ihn mit der Faust zu Boden. Brosius hatte sich noch nicht erholt von dem Angriff und konnte seinem Bruder daher nicht zu Hilfe eilen. Pein kniete vor seinem Gegner und holte zu einem letzten Schlag aus. Doch bevor die Klinge vorschnellen konnte, hatte Mogda ihn an den Armen gepackt und schlug ihn mit dem

Weitere Kostenlose Bücher