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Der Rubin der Oger

Der Rubin der Oger

Titel: Der Rubin der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbuelt
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einer der Gestalten verriet dem Oger, dass es sich um Barrasch und Finnegan handeln musste.
    Seitlich von Mogda, in einem abgetrennten Teil der Ränge, hatte sich der Hofstaat versammelt. Mogda erkannte Lord Sigurt auf seinem Thron und neben ihm den Hofmagier Libriandus. Hinter den beiden erhob sich ein Gerüst, auf dem Musikanten saßen. Vor diesen stand ein Mann, der die Menge anheizte. Mogda bekam nur den Rest seiner Ansprache mit.
    »... und aus dem Schlund des Bösen kroch die Kreatur Tabals, um die Bluthunde, die ihm zur Seite gestellt wurden, zu befreien.«
    Mogda wollten die Worte des Mannes und die Wut der Menge nicht einleuchten. Seit Jahren lebten Oger und Menschen friedlich nebeneinander, und auf einmal schien dies alles vergessen zu sein. Eine alberne Rüstung und ein paar ausgehöhlte Widderschädel sollten die Wahrheit verschwinden lassen und rückten eine absurde Geschichte an ihre Stelle.
    Mogda musste irgendetwas finden, um sich der Angriffe der beiden Gladiatoren zu erwehren.
    Ein Trommelwirbel ertönte, und noch einmal hallte die Stimme des Mannes auf dem Gerüst durch die Arena.
    »Lasst die Götter entscheiden, wer den Kampf gewinnt. Die verschlagene und unbeugsame Kreatur des Chaos als Gesandter Tabals, oder die ruhmreichen Gladiatoren, die Brüder Brosius und Pein. Sie sind angetreten für unseren König Sigurt und stehen unter dem Schutz des Gottes Prios, des Herrn über Ordnung und Stolz.«
    Mit diesen Worten schleuderte er das Runenschwert des Ogers in die Arena. Zur Freude des Publikums blieb es aufrecht im gelben Sand stecken. Schnell wurde Mogda klar, dass er den Kampf beginnen sollte. Die Brüder reagierten auf jede seiner Bewegungen. Machte er einen Schritt auf sein Schwert zu, taten sie es ihm gleich. Versuchte er, sie zu umrunden, hielten sie Abstand. Sie waren darauf trainiert, einen Kampf in die Länge zu ziehen, um dem Publikum größtmögliche Unterhaltung zu bieten. Dennoch glaubte Mogda nicht, dass sie riskieren würden, sich unnötig in Gefahr zu bringen. Ihn an sein Schwert gelangen zu lassen, wäre töricht von ihnen. Dem Oger hingegen erschien es aussichtslos, sie ohne Schwert angreifen zu wollen. Er musste die Initiative ergreifen und stürmte los.
    Brosius, gut zu unterscheiden von seinem Bruder durch das schulterlange schwarze Haar, schwang die Kette und versuchte, vor Mogda beim Schwert zu sein. Pein, mit kahl rasiertem Schädel, schlug einen Bogen und näherte sich dem Oger von der Seite.
    Brosius und Mogda erreichten das Schwert gleichzeitig. Mit einem Fußtritt wirbelte der Gladiator Sand auf, doch die Größe des Ogers ließ die Sandkörner an seinem Bauch abprallen. Mogda rannte mit ausgestrecktem Arm auf sein Schwert zu. Bevor er danach greifen konnte, trafen ihn die Stachelkugeln auf dem Handrücken, und er verfehlte die Waffe. Mogda wich seitlich aus, um aus der Reichweite der Ketten zu kommen. Nur um Haaresbreite entging er Peins Schwerthieb.
    Die Brüder begannen ihr Spiel aufs Neue. Sie wiegten Mogda in Sicherheit, um ihn erneut dazu zu bringen, die Waffe erreichen zu wollen – mit Erfolg. Diesmal allerdings ging er etwas besonnener vor, auch wenn ihn das Publikum mit Verwünschungen und Gelächter bedachte. Die Brüder waren schnell, und einer von ihnen stand immer in Mogdas Rücken.
    Diesmal bewachte Pein das Runenschwert. Brosius lief hinter Mogda von einer Seite auf die andere. Dem Angriff des Langschwerts zu entkommen war unmöglich für den Oger, wenn er sich seiner Waffe nähern wollte.
    Mogda machte eine schnelle Bewegung auf das Runenschwert zu, stoppte, drehte sich um und rannte auf Brosius los. Dieser führte die Kette lang. Eine weit ausholende Bewegung reichte Mogda, um eine Lücke zu finden. Der Oger hielt genau auf den Gladiator zu, der versuchte, den Rückzug anzutreten. Die drei Stachelkugeln rasten auf ihn zu. Der Abstand war bereits zu gering, die Kette legte sich um Mogdas Rücken, und die Kugeln prallten auf seinen Bauch. Schmerzhaft bohrten sich die Stacheln in sein Fleisch. Der Oger ignorierte den Schmerz und griff nach der Kette, um einen weiteren Angriff zu vereiteln. Am ausgestreckten Arm schleuderte er Brosius, der sich an seine Waffe klammerte, um die eigene Achse. Pein kam heran, musste sich aber unter der Kette wegducken, um nicht mitgerissen zu werden. Er rollte sich geschickt ab und zielte mit einem Hieb seines Langschwerts auf Mogdas Arm. Dem Oger blieb nichts anderes übrig, als die Kette freizugeben. Brosius wurde

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