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Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari

Titel: Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Debe den Raum.
    »Ich vermisse sie schon jetzt«, seufzte Jella. Gleichzeitig freute sie sich, dass sie nun endlich zu Hause angekommen war. Entspannt lehnte sie sich auf ihrem Sessel zurück und genoss das wunderbare Gefühl des Aufgehobenseins. Was für eine seltsame Familie sie doch waren! Mit müden Augen beobachtete sie, wie sich ihr Vater mit Sarah und seinem kleinen Sohn beschäftigte. Die Strapazen der letzten Tage steckten ihr immer noch in den Knochen. Außerdem wurde ihr bewusst, wie sehr sie stinken musste. Sie trug seit Tagen dieselbe Kleidung und hatte sich nicht gewaschen. Nach ihrem Aufenthalt in dem Erdferkelloch konnte sie wohl auch nicht viel besser riechen als diese langohrigen Urviecher. Sie würde Nancy bitten, ihr ein Bad im Badezimmer einzulassen. Sie ging hinaus, um die nötigen Anweisungen zu geben und sich ein paar frische Sachen zu holen. In dem Moment, als sie die Türklinke ihres Zimmers herunterdrückte, spürte sie etwas Hartes, Kaltes an ihrer Schläfe.
    »Was für ein überraschendes Wiedersehen«, hauchte Lucies wohlbekannte schrille Stimme an ihr Ohr. »Ich hatte schon befürchtet, dass dich die Tiere im Busch zerfleischt haben.«
    Jella erstarrte. Hart und unmissverständlich bohrte sich der Revolverlauf nun in ihren Rücken.
    »Ihr wagt es, noch einmal hierherzukommen...?«
    »Halt’s Maul!« Grünwald beziehungsweise Greenwood schnitt ihr harsch das Wort ab und forderte sie auf, vorauszugehen.
    »Los jetzt. Wir begrüßen jetzt erst mal den Rest der Familie.«
    Zu ihrem Entsetzen erkannte Jella, dass er Debe und Nakeshi
ebenfalls in seine Gewalt gebracht hatte. Er bedrohte die beiden mit seinem Gewehr. Die beiden Buschmänner wirkten ziemlich gelassen. Jella hoffte nur, dass den beiden bewusst war, welchen Schaden die Waffe anrichten konnte. Schweigend gingen sie zurück ins Wohnzimmer, wo Johannes vergnügt mit seinem kleinen Sohn spielte.
    »Es tut mir leid, wenn ich die Familienidylle stören muss!« Lucies Stimme troff vor beißendem Spott. »Wie schade, dass das alles nun ein Ende haben wird!«
    Zur Unterstreichung ihrer Worte entsicherte sie den Revolver.
    Johannes brauchte nur einen kurzen Augenblick, um den Ernst der Lage zu erkennen. Sein Gesicht rötete sich, als er die Waffen in den Händen der beiden Greenwoods erkannte.
    »Was machen Sie hier? Legen Sie sofort die Waffen nieder!«, forderte er aufgebracht. Er schob Raffael in Sarahs Arme und erhob sich.
    »Hinsetzen!«, befahl Greenwood.
    Johannes war drauf und dran, sich auf einen der beiden Eindringlinge zu stürzen, aber dann bemerkte er, wie Lucie an Jellas Haaren riss und ihren Kopf schroff nach hinten zog, den Lauf ihres Revolvers an ihre Schläfe haltend. Es bestand kein Zweifel, dass sie bei der ersten falschen Bewegung abdrücken würde. Notgedrungen setzte er sich wieder hin.
    »Was wollen Sie?«, fragte er erregt. »Etwa uns alle umbringen? Glauben Sie wirklich, dass Sie damit durchkommen?«
    Der ehemalige Vorarbeiter lachte hässlich auf.
    »Sie glauben doch nicht, dass ich besondere Skrupel hätte, euch alle, wie ihr hier seid, zu erledigen? Es wäre mir sogar eine große Freude! Aber großmütig, wie wir sind, geben wir euch eine Chance. Es kommt ganz darauf an, wie gut ihr kooperiert!«
    Unsanft stieß er Debe und Nakeshi mit dem Gewehrkolben in Richtung des Sessels, auf dem Johannes saß. Auch Jella musste sich
dazusetzen. Nancy stand regungslos hinter dem Tresen in der Küche. Ihre Augen blitzten vor Schreck weiß auf. Während Greenwood die Gefangenen in Schach hielt, verließ Lucie für kurze Zeit den Raum. Als sie zurückkam, hielt sie den kleinen Beutel mit den Diamanten in den Händen.
    »Na also«, meinte sie zufrieden. »Die Diamanten waren wenigstens noch an Ort und Stelle.«
    Mit einer ungeduldigen Bewegung schüttete sie die Steine aus dem Beutel auf ihre offenen Hand und zeigte sie ihrem Mann. Die ungeschliffenen Diamanten entfalteten ihren spröden Charme. Noch ließ sich nur erahnen, welche Brillanz sie einmal besitzen würden. Als Debe die Steine erblickte, stieß er einen entsetzten Schrei aus und wandte schnell den Blick von ihnen ab. Auch Nakeshi wagte nicht hinzusehen. Greenwood wurde sofort auf die beiden aufmerksam. Seine Augen verengten sich zu einem Schlitz, während ein berechnendes Lächeln über sein Gesicht huschte.
    »Wie mir scheint, gefallen unseren kleinen Wilden die Steine nicht. Dabei könnte ich wetten, dass sie ganz genau wissen, woher sie stammen... Sie haben die

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