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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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eingeschränkte Absolution erteilst. Ich habe Brianna als Katholikin erzogen; meinst Du, es gibt irgendeine geringe Hoffnung, daß sie für mich beten wird?
     
    »Natürlich war er mit ›Frank‹ unterschrieben«, sagte Roger.
    »Natürlich«, wiederholte Jamie leise. Er saß völlig still, und sein Gesicht war unergründlich.
    Roger brauchte es nicht zu ergründen; er wußte gut genug, welche Gedanken dem anderen durch den Kopf gingen. Dieselben Gedanken, mit denen auch er gerungen hatte, während jener Wochen zwischen Beltane und der Mittsommernacht, während er jenseits des Ozeans nach Brianna gesucht hatte, während seiner Gefangenschaft - und schließlich, als er in dem Kreis im Rhododendrondickicht dem Gesang der hochragenden Steine lauschte.
    Hätte Frank Randall sich entschlossen, geheimzuhalten, was er herausgefunden hatte, hätte er jenen Stein niemals in St. Kilda aufgestellt - hätte Claire die Wahrheit trotzdem herausgefunden? Vielleicht; vielleicht auch nicht. Doch es war der Anblick jenes falschen Grabes gewesen, der sie dazu gebracht hatte, ihrer Tochter die Geschichte von Jamie Fraser zu erzählen und Roger auf die Spur jener Entdeckungen gebracht hatte, die sie alle an diesen Ort, in diese Zeit geführt hatten.

    Es war dieser Stein gewesen, der Claire augenblicklich in die Arme ihres schottischen Geliebten zurückgesandt hatte - und möglicherweise ihrem Tod in dessen Armen entgegen. Der Frank Randalls Tochter ihrem anderen Vater zurückgegeben und sie gleichzeitig dazu verurteilt hatte, in einer Zeit zu leben, die nicht die ihre war; der in der Geburt eines rothaarigen Jungen resultiert hatte, den es sonst vielleicht nie gegeben hätte - der Jamie Frasers Blut weiterleben ließ. Zinsen seiner Schuld? fragte sich Roger.
    Schließlich regte sich Jamie Fraser, obwohl sein Blick auf das Feuer gerichtet blieb.
    »Engländer« sagte er ganz leise, und es war eine Beschwörung. Rogers Nackenhaare sträubten sich sacht; er hätte glauben mögen, daß er sah, wie sich etwas in den Flammen bewegte.
    Jamies große Hände breiteten sich aus und wiegten seinen Enkel. Sein Gesicht war abwesend, die Flammen schlugen Funken in seinen Haaren und Augenbrauen.
    »Engländer«, sagte er an das gerichtet, was er jenseits der Flammen sah. »Ich wünsche mir fast, daß wir uns eines Tages begegnen. Und ich hoffe fast, wir werden es nicht.«
    Roger wartete, die Hände lose auf den Knien. Frasers Augen lagen im Schatten, sein Gesicht war maskiert vom Flackern des tanzenden Feuers. Schließlich schien so etwas wie ein Schauer den kräftigen Körper zu durchlaufen; er schüttelte den Kopf, wie um ihn freizubekommen, und schien zum ersten Mal zu bemerken, daß Roger immer noch da war.
    »Sage ich es ihr?« sagte Roger. »Claire?«
    Der Blick des großen Highlanders verschärfte sich.
    »Habt Ihr es Brianna gesagt?«
    »Noch nicht; aber ich werde es tun.« Er erwiderte Frasers Blick, Auge um Auge. »Sie ist meine Frau.«
    »Für den Augenblick.«
    »Für immer - wenn sie es will.«
    Fraser blickte zum Feuer der Camerons. Claires schlanke Gestalt erschien dunkel im Gegenlicht.
    »Ich habe ihr Aufrichtigkeit versprochen«, sagte er schließlich leise. »Aye, sagt es ihr.«
     
    Am vierten Tag waren die Hänge des Berges mit Neuankömmlingen übersät. Kurz vor der Abenddämmerung begannen die Männer, Holz herbeizutragen und es an der Brandstelle am Fuß des Berges aufzuschichten. Jede Familie hatte ihr Lagerfeuer, doch hier war das große
Feuer, um das sich jedermann am Abend versammelte, um zu sehen, wer im Lauf des Tages angekommen war.
    Als die Dunkelheit heraufzog, entzündeten sich die Feuer am Berg, leuchtende Punkte, die hier und dort zwischen den flachen Felsen und sandigen Gruben auftauchten. Einen Augenblick lang sah ich das Clanssymbol der MacKenzies vor mir - einen »brennenden Berg« - und begriff plötzlich, was es darstellte. Keinen Vulkan, wie ich angenommen hatte. Nein, es war das Abbild einer Zusammenkunft wie dieser hier, der Feuer der Familien, die im Dunkeln brannten, ein Signal für alle Welt, daß der Clan anwesend war - und vereint. Und zum ersten Mal verstand ich das Motto, das zu dem Bild gehörte: Luceo non uro; ich leuchte, ich verbrenne nicht.
    Bald wimmelte es auf dem Berghang von Feuern. Hier und dort sah man kleinere Flammen, die sich bewegten, wenn die Oberhäupter der einzelnen Familien und Plantagen einen Ast in ihr Feuer hielten und ihn dann den Hügel heruntertrugen, um ihn in den

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