Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
irgendwo in dieser Gegend müssen sie liegen.« Ray erwiderte Bucks Blick gelassen. »Da bin ich mir ganz sicher.«
    »Kann sein.« Matthew hob den Schwertgriff hoch, drehte ihn in seiner Hand. »Ebenso gut könnten beide Schiffe aber auch aufs Meer hinausgetrieben sein. In den Berichten werden keine Überlebenden erwähnt. Nur zwei Schiffe, die am Riff gesunken sind.«
    Ray hob einen Finger. »Nun, aber es gab Augenzeugen, die gesehen haben wollen, wie die Isabella und die Santa Marguerite untergingen. Überlebende berichteten, dass die Wellen immer höher schlugen und die Schiffe unter sich begruben.«
    Matthew sah Ray an und nickte. »Vielleicht.«
    »Matthew ist ein Zyniker«, bemerkte Buck. »Er sorgt dafür, dass ich auf dem Boden der Tatsachen bleibe. Ich werde Ihnen etwas sagen, Ray.« Er beugte sich nach vorn. Seine blassblauen Augen wirkten lebhaft. »Ich habe in den letzten fünf Jahren meine eigenen Recherchen angestellt. Vor drei Jahren haben der Junge und ich diese Gewässer über sechs Monate lang durchkämmt – hauptsächlich die zwei Meilen zwischen Saint Kitts und Nevis und das Gebiet um die Halbinsel. Wir haben alles Mögliche gefunden, bis auf die beiden Schiffe. Aber ich weiß, dass sie hier liegen.«
    »Nun ja …« Als Ray an seiner Unterlippe zupfte, wusste Tate, dass er angestrengt überlegte. »Ich glaube, Sie haben an der falschen Stelle gesucht, Buck. Womit ich keineswegs sagen
will, dass ich mehr darüber weiß. Die Schiffe legten in Nevis ab, aber nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, steuerten die beiden verschwundenen Wracks weiter nördlich an der Spitze von Saint Kitts vorbei, bevor sie zerschellten.«
    Bucks verzog die Lippen. »Das habe ich mir auch überlegt. Das Meer ist schließlich groß, Ray.« Er warf Matthew einen Blick zu und erntete ein lässiges Schulterzucken. »Ich habe vierzig Jahre Erfahrung, und der Junge taucht, seitdem er laufen kann. Was uns fehlt, ist finanzielle Unterstützung.«
    Ray, der es vor seinem vorzeitigen Ruhestand zum Generaldirektor einer großen Brokerfirma gebracht hatte, erkannte ein Geschäft, wenn es ihm angeboten wurde. »Sie suchen einen Partner, Buck? Darüber müssen wir uns unterhalten. Bedingungen und Prozentsätze aushandeln.« Er stand auf und lächelte kurz. »Warum gehen wir nicht in mein Büro?«
    Marla sah ihrem Mann und Buck schmunzelnd nach. »Dann werde ich mich im Schatten niederlassen und über meinem Roman vielleicht ein bisschen einnicken. Ihr jungen Leute könnt euch sicher selbst beschäftigen.« Mit ihrem Eistee und einem Taschenbuch ließ sie sich unter einem gestreiften Sonnensegel nieder.
    »Ich denke, ich schwimme zur Devil und reinige meine Beute.« Matthew griff nach einer großen Plastiktüte. »Darf ich mir die ausleihen?« Ohne Tates Antwort abzuwarten, lud er seine Sachen hinein und ergriff seine Sauerstoffflaschen. »Willst du mir nicht helfen?«
    »Nein.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Ich dachte, du möchtest vielleicht auch sehen, was sich unter der Kruste verbirgt.« Er gestikulierte mit dem Fundstück und wartete ab, ob ihre Neugier siegen würde oder ihre Wut. Er brauchte sich nicht lange zu gedulden.
    Mit einer unwilligen Bemerkung griff Tate nach der Plastiktüte, schleppte sie die Leiter hinunter und sprang damit ins Wasser.
    Aus der Nähe betrachtet, sah die Sea Devil noch mitgenommener aus. Tate schätzte die Strömung ab und schwang sich über die Reling. Ein leichter Fischgeruch stieg ihr in die Nase.
    Die Ausrüstung war sorgfältig verpackt und gesichert, aber das Deck musste dringend geschrubbt und gestrichen werden. Die Fenster des winzigen Steuerhauses, in dem eine Hängematte schwang, waren mit Salz und Ruß verschmiert. Ein paar umgedrehte Eimer und eine zweite Hängematte dienten offenbar als Sitzgelegenheiten.
    »Es ist wirklich nicht die Queen Mary.« Matthew verstaute seine Sauerstoffflaschen. »Aber es ist auch nicht die Titanic . Nicht schön, aber seetauglich.«
    Er nahm Tate die Tasche ab und stopfte seinen Taucheranzug in einen großen Plastikbehälter. »Möchtest du etwas trinken?«
    Tate sah sich demonstrativ langsam um. »Habt ihr etwas ohne Bakterien?«
    Matt öffnete den Deckel einer Eisbox und fischte eine Pepsi heraus. Tate fing sie in der Luft auf und ließ sich auf einem Eimer nieder. »Ihr lebt offensichtlich an Bord.«
    »Stimmt.« Er verschwand im Steuerhaus. Während sie ihn dort herumpoltern hörte, berührte sie das Schwert, das auf dem anderen Eimer

Weitere Kostenlose Bücher