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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Scott musste diese Nachricht mindestens genauso schwer treffen wie ihn selbst.
    »Ich verstehe«, sagte schließlich eine beherrschte, wenn auch mitgenommene Stimme. »Du hast von da oben den besten Ausblick. Wie ist die Lage, Cam? Und sei bitte so genau wie möglich.«
    »Die Lage ist, dass wir am Ende sind. Der Himmel ist voller Reaper. Die Slugs sind überall. Einige Grüppchen Asalti sind isoliert und kämpfen noch, aber die meisten sind nur damit beschäftigt, sich zwischen den Trümmern zu verstecken. Das war's dann wohl. Ich verstehe nicht, warum sie nicht einfach den Tower in Grund und Boden schießen?! Wir könnten sie nicht daran hindern.«
    »Das müssen sie gar nicht mehr. Sie haben uns dort, wo sie uns haben wollen. Wir können das Lazarett noch halten, aber ich weiß nicht für wie lange. Kannst du unsere Position erreichen?«
    Cameron spähte durch das Zielfernrohr und machte sich einen kurzen Eindruck von der Strecke, die er zur Position des restlichen Teams zurücklegen musste. Er schüttelte den Kopf. Als ihm bewusst wurde, dass Scott ihn ja nicht sehen konnte, sagte er: »Keine Chance. Zu viele Slugs zwischen euch und mir. Besser ich bleibe hier und tue von hier aus, was ich kann.«
    »Verstanden, Cam. Und Cam … Viel Glück.« Scotts Tonfall machte deutlich, dass auch er das Unvermeidliche erkannt hatte. Der Scharfschütze würde seine Freunde nie wiedersehen. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass sie diesen Tag überleben würden. Es war schon utopisch anzunehmen, dass sie die nächste Stunde überleben würden.
    »Euch auch«, erwiderte er. Eigentlich hätte er gern noch solche Dinge gesagt wie Es war mir eine Ehre oder Wir hatten eine gute Zeit, aber das alles schien ihm furchtbar unzureichend und war drüber hinaus auch nicht sein Stil. Seine Freunde kannten seine Gefühle. Anderenfalls wären es nicht seine Freunde gewesen. Freunde, mit denen er jahrelang gedient hatte. Also beendete er die Verbindung, lud sein Gewehr nach und legte an.
     
    Kerrelak ging mit einem erschrockenen Sprung hinter einem Panzer in Deckung, als neben ihm ein Krieger wie aus heiterem Himmel zu Boden ging. Nestarr war dicht bei ihm. In der einen Hand eine Blitzschleuder, in der anderen Hand ein Schwert.
    Kerrelak war froh, ihn bei sich zu haben. Auch wenn er dies nie öffentlich zugegeben hätte. Aber der nützliche Trottel hatte ihm heute bereits bei zwei verschiedenen Gelegenheiten das Leben gerettet. Einmal, als sie während des Angriffs mitten in eine Gruppe Widerstandskämpfer gestolpert waren, und ein zweites Mal, als er ihn beiseitegestoßen hatte, kurz bevor der Panzer neben ihnen explodiert war. Es hatte wirklich seine Vorteile, jemanden wie Nestarr an seiner Seite zu haben.
    »Wo kam das her?«, fragte Kerrelak mehr zu sich selbst. Nestarr fasste es aber fälschlicherweise als Aufforderung zum Reden auf.
    »Dort. Seht auf dem Tower.« Der Krieger wies auf das hoch aufragende Gebäude.
    Kerrelak folgte dem Blick seines Untergebenen und es schien, dass er tatsächlich recht hatte. Auf dem Gebäude lag ein Scharfschütze der nestral`avac und eliminierte mit erschreckender Präzision Ruul.
    »Komm mit.«
    Er brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass Nestarr ihm auf dem Fuße folgte. Sie umrundeten den Panzer und benutzten ihn dabei wie einen Schutzschild. Sorgfältig darauf achtend, dass das klobige und vor allem gepanzerte Gefährt zwischen ihm und dem Menschen auf dem Tower blieb.
    Dann hatten sie das kantige Eck der Maschine erreicht und Kerrelak bedeutete Nestarr zu warten. Die beiden Krieger verharrten regungslos. Nestarr schien nicht klar zu sein, was die Verzögerung zu bedeuten hatte. Kerrelak interessierte es auch nicht. Er war damit beschäftigt, zu lauschen.
    Dann kam, worauf er so konzentriert gewartet hatte. Ein weiterer Schuss fiel. Schwer und durchdringend. Das Geräusch der Präzisionswaffe des Menschen. Der Zeitpunkt zu handeln war gekommen.
    Kerrelak war aufgefallen, dass der nestral`avac immer etwa fünf Sekunden brauchte, um wieder feuerbereit zu sein, und der ruulanische Offizier war kein Mann, der ein Risiko einging. Er stürzte ins Freie und sprintete über eine Strecke von fünfzehn Meter hinter einen dort abgestellten Truppentransporter. Nestarr hinter ihm.
    Als der nächste Schuss fiel, waren sie bereits wieder in Sicherheit und Kerrelak grinste zufrieden. Nestarr sah ihn mit großen Augen an, als hätte er gerade etwas Unfassbares getan.
    »Herr, das war wirklich beeindruckend.

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