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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Ganze Panzerplatten brachen ab und fielen zu Boden. Dann brach der Truppentransporter in der Mitte auseinander und die Überreste gingen in Flammen auf. In diesem Inferno konnte nichts und niemand überlebt haben.
    Das war für den anderen Manta offenbar zu viel. Der Pilot gewann so schnell an Höhe, dass er mitten in der Luft einen gewaltigen Satz nach oben machte, drehte ab und verschwand Richtung Osten. Ließ dabei seine Truppen ohne Rückendeckung zurück. In einem Kampf zweier Titanen.
    Der zweite Panzer feuerte. Matt betätigte die Kontrollen und der Panzer reagierte schmerzhaft langsam. Das Gefährt steuerte sich ungefähr so elegant wie ein Mastschwein und auch so schnell. Sturzbäche an Schweiß liefen ihm über die Stirn und durchtränkten seine Uniform, als er sich verzweifelt an den Kontrollen abmühte.
    Die Granate schlug direkt neben Matts Feuersalamander ein und schüttelte die Insassen kräftig durch. Lesta fiel gegen eine Konsole und schlug sich den Hinterkopf auf. Matt selbst zog sich eine üble Brandblase zu, als er sich instinktiv an der Öffnung des Geschützrohrs festhalten wollte, das inzwischen vor Hitze beinahe glühte.
    »Lesta«, drängte er.
    »Ich arbeite schon dran.« Der Asalti umwickelte seine Hände mit Stofffetzen, um die Luke zum Hauptgeschütz überhaupt öffnen zu können. Dann folgte wieder das alte Spiel. Leere Hülse auswerfen, entsorgen, scharfe Granate einladen.
    »Wir können nicht mehr lange feuern. Ich habe Angst, dass diese verfluchte Hitze die nächste Granate bereits im Lauf entzündet.«
    »Dann muss der nächste Schuss sitzen. Sag mir Bescheid, wenn du so weit bist.«
    Lesta schloss die Verriegelung und klopfte Matt auf die Schulter zum Zeichen, dass er fertig war.
    Matt brachte den Panzer mühsam in Position. Etwas stimmte nicht. Das Fahrzeug verhielt sich nicht normal. Sogar anormaler als sonst. Der letzte Treffer musste die Ketten beschädigt haben. Der Kommandosoldat setzte sein ganzes Gewicht ein, um den Panzer dazu zu bewegen, sich zu drehen. Das Gefährt reagierte darauf beängstigend langsam.
    Die Crew des anderen Feuersalamanders musste die Zwickmühle ihrer Gegner erkannt haben. Der Panzer setzte sich mit einem Ruck in Bewegung und machte Anstalten, aus Matts Schussbereich zu verschwinden. Dadurch gewannen sie wichtige Sekunden, in denen sie ihr Geschütz nachladen konnten. Entscheidende Sekunden.
    Matt fluchte lautstark. Ein Fluch, bei dem selbst ein Trucker vor Scham rot angelaufen wäre. Mit aller Kraft versuchte er, dem ruulanischen Panzer zu folgen. Aber im Grunde seines Herzens wusste er, dass es vergebens war. Mit einem Schaden ausgerechnet an den Ketten hatte er keine Chance, das andere Fahrzeug vor die Mündung zu bekommen.
    Der Turm des feindlichen Feuersalamanders schwang herum.
    Matt sah seinen Beifahrer traurig an. »Es tut mir leid.«
    Lesta rang sich ein schmales Lächeln ab und zuckte mit den Schultern. »Wenigstens haben wir noch einen der Mantas erwischt.«
    Dann feuerte der Panzer.
     
    Durch einen Schleier aus Tränen sah Cameron mit an, wie der Feuersalamander seines Freundes in Stücke gerissen wurde. Ein unterdrückter gequälter Aufschrei drang aus seiner Kehle. Das Wrack, in dem der Leichnam seines Kameraden zur letzten Ruhe gebettet wurde, war umgeben von den Trümmern eines Mantas und zweier feindlicher Panzer. Wenigstens hatte er gute Gesellschaft im Jenseits.
    Wie aus weiter Ferne hörte er Scotts Stimme. Am liebsten hätte er sie ignoriert. Er fühlte nur noch Schmerz und seine Gefühle drohten den sonst so beherrschten Mann zu überwältigen. Zumindest war seinen Kameraden der Anblick des explodierenden Panzers erspart worden. So hatten sie nicht die letzten Augenblicke Matthew Russels miterleben müssen. Seinen heroischen Angriff und sein ebenso heldenhaftes Ende.
    Scotts Stimme drang immer noch aus dem Headset. Unaufhörlich und penetrant. Unmöglich, es auf die Dauer auszublenden. Der Profi in ihm übernahm die Kontrolle über seine Handlungen und er bestätigte die Verbindung.
    »Hier Cameron.«
    »Cam, Gott sei Dank. Ich dachte schon … egal. Ich brauche einen umfassenden Lagebericht. Ich kann die meisten unserer Einheiten nicht mehr erreichen und Matt antwortet auch nicht mehr.«
    »Matt ist tot«, erwiderte der Scharfschütze mit emotionsloser Stimme. »Sein Panzer ist in die Luft geflogen. Jetzt haben die Slugs noch einen Freund von uns auf dem Gewissen.«
    Auf der anderen Seite der Funkverbindung herrschte Schweigen.

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