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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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entfernt, um etwas gegen ihn unternehmen zu können. Heute war wirklich ein guter Tag.
    Eine neue ruulanische Welle pflügte durch die schwache, im Auflösen begriffene Linie der Asalti. Unaufhaltsam wie ein scharf geschliffenes Schwert rollten sie den Asalti-Widerstand in beide Richtungen auf.
    Cameron zielte dreimal und zog dreimal hintereinander den Abzug durch. Drei Ruul stürzten mit Löchern im Kopf zu Boden. Ihnen folgten zwei Sekunden später zwei weitere.
    Cameron betrachtete mit Sorge seinen schwindenden Munitionsvorrat. Wenn das so weiterging, dann hatte er keine Munition mehr, lange bevor den Slugs die Soldaten ausgingen. In diesem Fall würde er dazu gezwungen sein, mit einem Lasergewehr wie ein ganz gewöhnlicher Infanterist zu kämpfen.
    »Wie barbarisch«, sagte er leise vor sich hin. Dass sein Headset noch über eine geöffnete Comverbindung verfügte, bemerkte er erst, als es in seinem Ohr knackte.
    »Hast du was gesagt?«, fragte Matt über den Lärm seines Panzers hinweg.
    »Nichts Wichtiges.« Ein weiterer Schuss. Ein weiterer Treffer. »Aber du könntest mir einen Gefallen tun.«
    »Na klar. Schieß los.« Als er bemerkte, wie er die Aufforderung gerade formuliert hatte und vor allem wem gegenüber, fügte er hinzu: »Bildlich gesprochen.«
    »Mantas sind im Anflug. Sie bringen sicher ruulanische Verstärkungen. Zwei von ihnen setzen etwa fünfzehn Meter vor dir auf. Was hältst du davon, wenn du etwas Heavy Metal ins Spiel bringst?«
    »Bin schon unterwegs, Kumpel.«
     
    Matt nahm einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche und bot sie danach Lesta an, der sie dankbar entgegennahm. Im Panzer war es heißer als in einer Sauna. Das ständige Abfeuern der Bordwaffen verschlimmerte die extremen Temperaturen nur noch.
    »Wie weit?«, fragte Lesta und lud das Hauptgeschütz mit einer Artilleriegranate nach.
    »Wenn Cameron richtig liegt, etwa zehn Meter. Noch um die nächste Biegung. Dann sind wir da.«
    »Am liebsten würde ich die Luke aufmachen, um etwas frische Luft hereinzulassen.«
    Matt sah auf den kleinen Asalti herab und machte sich bewusst, dass ihm vor Hitze fast schwindlig war. Wie musste es Lesta mit seinem dicken Fell erst ergehen?
    »Kannst du gerne machen«, erwiderte er mit einem entschuldigenden Lächeln. Wenn du Besuch von einem Ruul willst.«
    »Da nehme ich doch eher die Hitze in Kauf«, grinste Lesta zurück.
    Der Panzer rollte um eine Ecke und sah sich unvermittelt zweier Mantas gegenüber, die im Begriff standen aufzusetzen. Die Heckluke eines der Truppentransporter war bereits geöffnet und einige Ruul standen schon zum Absprung bereit. Was die Sache aber verhältnismäßig kompliziert machte, war die Tatsache, dass die Landeoperation von einem Feuersalamander überwacht wurde und dessen Geschützrohr sich auf der Suche nach einem geeigneten Ziel aufmerksam hin und her drehte.
    »Vielleicht sollten wir uns etwas Hilfe besorgen?!«, meinte Lesta und sah Matt dabei fragend an.
    Der Kommandosoldat stieß seinen Bordschützen kameradschaftlich mit dem Ellbogen an. »Mit denen werden wir schon fertig. Wir haben heute schon ganz andere geschafft. Lade einfach so schnell du kannst. Dann bekommen wir keine Probleme … hoffe ich.«
    Die letzten Worte waren eigentlich mehr für sich selbst gedacht, aber Lesta hörte sie trotzdem. Aufmunternd blinzelte er dem Menschen zu. Diesen Rollentausch spielten sie schon den ganzen Tag. Abwechselnd übernahmen sie die Rolle des eher Zurückhaltenden, der dann vom anderen aufgemuntert wurde. Damit waren sie bisher gut gefahren und das hatte zu dem äußerst beeindruckenden Ergebnis von elf abgeschossenen und sieben beschädigten Panzern geführt.
    Natürlich war es ihr Glück, dass die Ruul anfangs immer annahmen, sie würden zu den eigenen Truppen gehören. Damit hatten sie die Möglichkeit, den ersten Schuss abzugeben. Einen zweiten benötigten sie meistens nicht mehr, wenn man das enorme Kaliber des Hauptgeschützes in die Rechnung mit einbezog.
    Matt bewegte den Panzer in Sichtweite seines ruulanischen Gegenstücks. Er hatte entschieden, dass die direkte Annäherung die beste Alternative war. Jedes andere Verhalten hätte die gegnerische Panzerbesatzung vielleicht misstrauisch werden lassen.
    Der Geschützturm drehte sich in seine Richtung und verharrte dann regungslos. Matt lief ein Schauer über den Rücken, als er sich vorstellte, dass die feindliche Crew ihn genau in diesem Augenblick auf Herz und Nieren prüfte und musterte. Unbewusst

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