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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Til-Nara. Wegen ihrer Ähnlichkeit mit Libellen war dieser Jägertyp von den terranischen Militärs kurzerhand Dragonfly getauft worden.
    Schon nach oberflächlicher Betrachtung war klar, dass die Auseinandersetzung der Jäger kurz, blutig und für die Ruul nur mit einer vernichtenden Niederlage enden musste. Die grünen Dreiecke der Koalitionsflotte waren den roten Kreisen der Slugs mindestens zwanzig zu eins überlegen.
    »Warum wagen sie überhaupt den Kampf, wenn sie nicht gewinnen können?«, fragte sein XO fassungslos. »Kein menschlicher Kommandant würde seine Piloten wissentlich in den Tod schicken.«
    »Das sind eben wir. Die Slugs denken anders. Die weichen nicht zurück. Und selbst wenn, würde ich sie nicht entkommen lassen.« Die Härte in seiner Stimme überraschte ihn selbst und sein XO warf ihm von der Seite einen verwunderten Blick zu. Aber das war ihm gleichgültig. Was auch immer die Slugs hier getan hatten, es war mit Sicherheit nichts Gutes und er hatte vor, sie dafür bluten zu lassen.
    Die grünen und roten Symbole hatten sich inzwischen bis auf kürzeste Distanz einander genähert. Die Kontrahenten beharkten sich mit allen verfügbaren Waffen. Von der Brücke der Prince of Wales konnte man das Gefecht mit bloßem Auge noch nicht erkennen. Nur kurze Explosionen, die wie rote Blumen in der Schwärze des Alls aufblühten und dann wieder verschwanden, waren zu erkennen. Und jede Explosion bedeutete einen zerstörten Jäger und ein vernichtetes Leben.
    Schon nach Kurzem war eine klare Tendenz erkennbar. Immer mehr rote Symbole der Ruul verschwanden vom Plot. Die grünen Symbole der Koalitionsjäger hatten sich inzwischen tief in die feindliche Linie gefressen. Die Dragonflies der Til-Nara griffen nun an. Diese im Nahkampf besonders furchterregenden Jäger stürmten an den Zerberussen vorbei und feuerten ihre Bordwaffen auf die Ruul ab. Ganze Grüppchen ruulanischer Reaper verschwanden, als die Til-Nara sie zerfetzten.
    Die ruulanischen Piloten hielten bemerkenswert stand, hatten aber keine Chance. Immer mehr ihrer Jäger wurden zerstört. Bis ihre Linie langsam zu bröckeln anfing und sich schließlich ganz auflöste. Bald schon war die komplette Schlachtreihe der Ruul auf der Flucht zurück zu den eigenen Schiffen.
    »Unsere Jäger melden, dass die angreifende Jägerspitze vernichtet ist«, meldete der XO unnötigerweise.
    »Ausgezeichnet, Commander. Mr. Andrews, zu den ruulanischen Schiffen aufschließen. Bringen Sie uns in Torpedoreichweite.«
    »Aye-aye, Skipper. Navigator, volle Kraft voraus. Alle Schiffe Formation halten. Waffenstatus an das Flaggschiff übermitteln.«
    »Hmmm …«, sagte Hoffer mehr zu sich selbst.
    »Sir?«
    »Sie verlassen den Orbit nicht. Seltsam.«
    »Vielleicht rechnen sie sich mit einer Verteidigungsposition größere Chancen aus?«, versuchte ihm sein XO eine Möglichkeit aufzuzeigen.
    »Denkbar, aber dumm. Vom militärischen Standpunkt gesehen sogar fatal. Ich kann nicht glauben, dass die Ruul einen solchen Fehler machen würden. Wir sind ihnen zahlenmäßig weit überlegen. Wenn sie es auf ein solches Gefecht ankommen lassen, kann das nur auf eine Katastrophe hinauslaufen. Im Orbit stationierte Schiffe sind in etwa so flexibel wie ein Wolkenkratzer. Dort steht man mit dem Rücken zur Wand. Kein Kommandeur würde so etwas tun.«
    »Kein menschlicher Kommandant«, erinnerte Andrews ihn. »Wie sie schon sagten: Die Ruul denken nicht wie Menschen. Möglich, dass sie es als ruhmreichen Akt sehen, in einer solchen Schlacht unterzugehen. Oder es ist einfach nur eine Trotzreaktion gegen uns.«
    »Oder sie beschützen etwas auf dem Planeten.« Dann kam ihm ein weiterer Gedanke. »Vielleicht wollen sie uns auch nur näher an den Planeten locken.«
    »Alles nur Spekulationen, Sir. Wir können nicht wissen, was die Slugs denken, oder vorhersehen, wie sie handeln.«
    »Das ist wahr. Aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein. Beordern sie zwei verstärkte Geschwader zurück zur Nullgrenze. Dort sollen sie auf uns warten. Besser wir haben etwas Rückendeckung, auf die wir im Notfall zurückgreifen können.«
    »Wird sofort erledigt, Admiral.«
    Noch während Andrews den Befehl bestätigte, sah der Admiral auf seinem Plot die Ausführung, als zwei Geschwader – insgesamt sechzig Schiffe – aus der Formation ausscherten und den Weg zurückflogen, den sie gekommen waren.
    »Wir kommen in fünf Minuten in Torpedoreichweite, Admiral.«
    Hoffer quittierte die Information mit einem

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