Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
was.« Alle versammelten sich um das Cockpit, um ebenfalls zu lauschen. Die Aktivitäten auf der Brücke hatten tatsächlich zugenommen. Und es hörte sich an, als bereitete sich die Montreal auf ein Gefecht vor.
    »Wie viele?«, fragte Fletcher. Ihre befehlsgewohnte Stimme klang über die Comverbindung seltsam dumpf. Trotzdem konnte man die tiefe Besorgnis heraushören.
    »Mehr als zwanzig. Sie kommen aus dem Asteroidenfeld. Eine zweite Gruppe in der gleichen Stärke hat sich hinter dem vierten Planeten versteckt und versucht, uns den Weg zur Nullgrenze abzuschneiden.«
    »Also haben wir es mit mindestens vierzig Feindschiffen zu tun. Kommen wir noch aus dem Schwerkraftfeld, bevor sie uns erreichen?«
    »Keine Chance, Skipper. Die zweite Gruppe bezieht schon fast hinter uns Position. Wir kommen hier nicht mehr weg.«
    »Ich brauche sofort Klassifizierung und Masse der feindlichen Gruppe voraus.«
    Der XO schwieg einen Moment, bevor er sagte: »Etwa ein Dutzend kleinere Fregatten und Zerstörer, aber mindestens acht aufgerüstete Kreuzer der Typ-8-Klasse.«
    »Ruulanische Schiffstypen«, murmelte Justin vor sich hin.
    »Still. Hör lieber weiter zu.«
    »Mr. Johnston, gehen Sie auf Alarmstufe Rot. Schilde hochfahren, Waffen aktivieren und Mündungsklappen öffnen. Jetzt müssen wir uns wenigstens nicht mehr zurückhalten. Sie wissen ja schon, dass wir hier sind.«
    »Aye-aye, Skipper.«
    »Navigator. Wir bleiben auf Kurs. Bringen Sie uns in den Orbit von Asalti III.« Es folgte eine kurze Pause.
    »Fletcher an Fergusen.«
    Scott hatte schon damit gerechnet, dass sich der Captain gleich an ihn wenden würde, und antwortete prompt. »Ich höre.«
    »Ich nehme an, Sie haben mitgehört.«
    »Allerdings. Wie sieht Ihr Plan aus?«
    »Wir haben es mit einem kleinen Verband aus leichten bis mittelschweren Einheiten zu tun. Sie haben uns von der Nullgrenze abgeschnitten. Das heißt, es macht keinen Sinn umzudrehen, um zu versuchen, uns den Weg freizukämpfen. Es wäre auch Selbstmord, die Teams tausend Meilen über der Oberfläche des Planeten abzusetzen. Die Slugs würden sie abschießen, bevor sie die Hälfte des Weges hinter sich hätten. Deswegen bringen wir euch so nah ran, wie möglich. Dann versuchen wir, uns den Weg freizuschießen und die Flotte bei New Zealand zu informieren. Tut mir leid, aber mehr können wir nicht tun.«
    Sie klang tatsächlich alles andere als erfreut darüber, die Teams in ein Wespennest zu schicken. Aber die Mission musste um jeden Preis durchgeführt werden. Jetzt wo sie wussten, dass tatsächlich die Ruul hier waren, war das sogar noch wichtiger als zuvor.
    »Verstanden«, bestätigte er. Er klopfte Esteban auf die Schulter. »Die Ausstiegsluke zu.« Der Pilot drückte einen Knopf und die Luke schloss sich geräuschvoll. Mit einem metallischen Klicken rastete die Verriegelung ein.
    »Jetzt heißt es Daumen drücken«, sagte Laura ohne wirkliche Überzeugung. Diese Momente waren am schlimmsten. Eingepfercht in einen metallenen Sarg. Ohne Möglichkeit, etwas am eigenen Schicksal ändern oder auf das Gefecht einwirken zu können. Nur zum Zuhören verdammt.
    Auf der Brücke der Montreal war inzwischen hektische Aktivität ausgebrochen. Fletcher bellte ihre Befehle mit ruhiger Gelassenheit. Viel zu gelassen, wenn man bedachte, dass sie sich einem Feind stellen musste, der ihr an Zahl und Feuerkraft weit überlegen war.
    Es dauerte noch sechs Minuten, bis sich beide Seiten einander so weit genähert hatten, um das Feuer eröffnen zu können. Aber dann …
    »Feuer frei!«, befahl Fletcher. Der Kreuzer erzitterte leichte, als zwölf Torpedos die Rohre im Bug verließen und auf den Feind zuhielten. Scott vermutete, dass der Gegner einige Minuten nach der Montreal feuern würde. Ruulanische Torpedosysteme waren ihren terranischen Ebenbildern in Hinblick auf Reichweite und Explosivkraft immer noch unterlegen, weshalb der Kreuzer mehrmals würde feuern können, bevor die erste feindliche Salve ihn erreichte. Eine weitere Salve verließ die Bugrohre der Montreal. Scott erlaubte sich die Hoffnung, dass es auch noch zu einer dritten und vielleicht einer vierten reichen würde. Aber ihr Glück hatte sich in dieser Hinsicht bereits aufgebraucht.
    Auf der Brücke schrie plötzlich jemand: »Vorsicht! Einschlag!«
    Es war gerade genug Warnung, dass sich Scott an Estebans Pilotensitz festklammern konnte, bevor das Deck unter dem GLT wegsackte und das schwere Fluggerät sich in die Gegenrichtung aufbäumte.

Weitere Kostenlose Bücher