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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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während des ganzen Fluges von vorne bis hinten immer und immer wieder durchexerziert, aber es konnte nicht schaden, einen letzten Blick darauf zu werfen. Alles musste wie am Schnürchen laufen.
    »Captain Fletcher hat mich gerade darüber informiert, dass wir in etwas mehr als zehn Minuten in den Normalraum zurückfallen. Die Montreal wird dann sofort den dritten Planeten ansteuern. Den Primärplaneten des Asalti-Systems mit der Hauptstadt. Wir fliegen unter absoluter Funkstille.
    Sollten wir Asalti-Schiffen begegnen, wird Sie sie anfunken und ihren Status erfragen. Falls sich herausstellt, dass alles nur ein großes Missverständnis ist, dreht die Montreal postwendend um und wir sind alle zum Abendessen wieder in New Zealand.«
    Er machte eine kurze Pause. Jetzt kam der wichtigste Teil der Einweisung. »Aber falls wir keinen Schiffen begegnen, werden wir von Fletcher etwa tausend Meilen über dem Planeten abgesetzt. Wir nutzen die Fliehkraft beim Start und setzen den Antrieb nur minimal ein, um Asalti III anzufliegen. Erst im letzten Augenblick schalten wir den Antrieb ein, um den Eintritt in die Atmosphäre zu überstehen.«
    Scott deutete auf einen kleinen Landstrich. Ein schmaler Küstenstreifen etwas westlich der planetaren Hauptstadt Singri. »Hier setzen wir auf und tarnen das Schiff. Die Leos setzen etwa dreihundert Meilen südlich von uns auf und machen sich auf den Weg in die nächstgelegene Stadt. Nach Engre. In Engre ist das Hauptquartier ihres Militärs. Oder was bei den Asalti das Militär darstellt.
    Wir klären währenddessen Singri auf. Stellen fest, was mit der Bevölkerung passiert ist, und durchsuchen das Regierungsviertel. Falls wir auf feindliche Kräfte stoßen, stellen wir Bewaffnung, Aufstellung und Stärke fest. Keine Feindberührung, wenn es nicht unbedingt sein muss. Die Leos haben die gleiche Anweisung.«
    »Hoffen wir, dass sie sich auch daran halten«, murmelte Laura. »Carlton ist nicht gerade für seine Zurückhaltung bekannt.«
    »Ich glaube kaum, dass er die Mission gefährden wird«, versuchte Scott sie zu beruhigen. Konnte aber selbst nicht so recht an seine Worte glauben. Für den Anführer der Leos war grundsätzlich alles ein Wettstreit. Ein Kampf zwischen den Panthern und den Leoparden. Eine dumme Einstellung. Der Mann hatte ein Ego, das deutlich zu groß war für sein bisschen Hirn.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Scott fort. »Wir haben fünf Tage Zeit, um so viel Informationen wie möglich zu sammeln. Dann starten wir wieder und fliegen der Montreal so weit es nur geht entgegen. Sie nimmt uns auf, springt aus dem System und das sollte es dann gewesen sein. Zurück in New Zealand werden die Daten ausgewertet und die Flotte übernimmt dann das Aufräumen. Noch Fragen?«
    Es gab keine. Der Flug war lang und langweilig gewesen und die einzigen Freizeitaktivitäten hatten entweder darin bestanden, den Plan durchzugehen oder die Leos zu ärgern. Die ersten vier Tage hatte man fast nur mit Letzterem zugebracht, was erwartungsgemäß zu einigen Schlägereien geführt hatte. Aber schließlich war das den Soldaten zu langweilig geworden und man hatte sich intensiv dem Studium des Angriffsplans gewidmet.
    »Also dann. Alles einsteigen.« Das Team drängte sich um die kleine Luke des Transporters, als es plötzlich ins Scotts Headset klickte.
    »Fletcher an Fergusen.« Er öffnete sofort eine Comverbindung.
    »Hier Fergusen.«
    »Noch vier Minuten bis zum Wiedereintritt. Der dritte Planet des Systems dürfte sich im Moment relativ dicht an der Nullgrenze befinden, sodass unsere Flugzeit zum Absetzpunkt weniger als eine dreiviertel Stunde dauern sollte.«
    »Verstanden, Captain. Wir sind bereit.«
    So bereit, wie man für einen Sprung ins kalte Wasser nur sein kann, dachte er bei sich.
     
    »Wiedereintritt vorbereiten«, befahl Fletcher auf der Brücke der Montreal. Ihr Navigator nickte knapp. Seine ganze Aufmerksamkeit galt seinen Instrumenten. Der Sprung in ein oder aus einem System waren zwei der heikelsten Aktionen, die ein Sternenschiff durchführen konnte, und verlangten vollste Konzentration.
    »Wir fallen in den Normalraum in fünf … vier … drei … zwei … EINS.«
    Die tiefe Schwärze vor dem Brückenfenster wich schlagartig einem mit weißen Sternen gesprenkeltem Bild, das von fünf Planeten dominiert wurde. Drei der Welten waren mit bloßem Auge nur als kleine Flecken am Horizont zu erkennen. Die zwei anderen waren deutlich näher. Nach allem, was sie gehört hatte,

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