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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Schleier verschwand.
    Verwundete und tote Besatzungsmitglieder lagen auf dem Boden oder waren über ihren Stationen zusammengesunken. Mehrere Feuer waren ausgebrochen und heizten die ohnehin schon dicke Luft noch zusätzlich auf.
    »Schadensberichte auf die Brücke«, forderte Fletcher über die interne Kommunikation an. Niemand antwortete.
    »Schadensberichte auf die Brücke«, wiederholte sie. Immer noch keine Antwort.
    »Captain, wir sollten sofort zu den Rettungskapseln.«
    »Glauben Sie wirklich, dass wir das noch rechtzeitig schaffen?«
    »Einen Versuch ist es allemal wert«, drängte der XO.
    »Status der Waffensysteme?«, fragte sie stattdessen.
    Ihr XO hob die Leiche des taktischen Offiziers von seiner Konsole und legte sie vorsichtig auf den Boden. Er überprüfte eilig einige Anzeigen.
    »Energiewaffen und Raketenbatterien ausgefallen. Wir haben noch eine Salve Torpedos in den Rohren, aber auf dem Waffendeck antwortet niemand. Wenn wir die verschießen, ist niemand mehr da, der nachladen könnte.«
    Fletcher grinste gehässig. »Aber wenigstens eine Salve können wir diesen Hurensöhnen noch in den gierigen Rachen jagen. Suchen Sie sich ein gutes Ziel und feuern Sie.«
    Johnston erwiderte das Grinsen ein wenig wehmütig. »Aye-aye, Captain.«
    Der XO tippte wild auf die Tastatur ein. »Ich habe einen angeschlagenen Zerstörer direkt voraus. Koordinaten sind eingegeben. Und … Feuer! Torpedos sind unterwegs.«
    »Ausgezeichnet, Reg.«
    Die letzten Torpedos, die die Montreal abfeuerte, beförderten den ruulanischen Zerstörer ins Jenseits, aber davon bekamen Captain Louise Fletcher und Commander Reginald Johnston nichts mehr mit. Nur wenige Sekunden nach ihrem letzten Torpedoabschuss wurde der Kreuzer von drei feindlichen Salven getroffen und in Stücke gerissen.
     
    Der GLT bockte wie ein wildgewordener Stier und Scott musste sich beherrschen, um sich nicht lauthals aufs Armaturenbrett übergeben zu müssen. Er konnte nur ahnen, dass es den anderen aus seinem Team nicht anders erging. Allen außer Esteban, der sich nach Kräften bemühte, das Gefährt beim Wiedereintritt unter Kontrolle zu halten.
    Um sich abzulenken, hielt er Ausschau nach den Leos. Hin und wieder konnte er weit an Steuerbord einen roten Lichtfleck am Horizont erkennen, der möglicherweise die Eintrittsspur des anderen Transporters sein konnte.
    »Nicht auch das noch«, sagte Esteban plötzlich.
    »Was ist denn?«
    »Wir haben Gesellschaft. Reaper. Acht Stück. Sie folgen uns. Die Slugs müssen irgendwo im Orbit einen Träger haben.«
    »Mist. Flieg weiter. Ich kümmere mich darum.«
    Der Truppführer der Panther aktivierte die Feuerleitkonsole. Ein Bildschirm mit einem Fadenkreuz erwachte flackernd zum Leben und ein Steuerknüppel wurde direkt vor ihm ausgefahren. Probeweise bewegte er den Knüppel, um ein Gefühl dafür zu kriegen. Das Geschütz auf dem Dach schwenkte einmal nach links und dann wieder nach rechts. Das Fadenkreuz auf dem Bildschirm tat es ihm gleich.
    »Also, mal sehen …«
    Er wartete, bis sich die Reaper-Gruppe in der Mitte des Bildschirms befand. Dann drückte er ab. Das Geschütz spie gehorsam orangerote Lichtimpulse auf die feindlichen Jäger. Die Piloten waren jedoch leider keine Idioten. Als hätten sie nur darauf gewartet, lösten sie ihre Formation auf und schwärmten aus. Die Laser schossen harmlos zwischen ihnen hindurch.
    Scott versuchte, ihnen mit dem Geschütz zu folgen, aber die miesen kleinen Bastarde waren verflucht schnell. Sie gruppierten sich paarweise und schlossen schnell zu dem fliehenden GLT auf. Die ersten Anzeichen, dass sie sich in Schussweite befanden, waren Funken, die aus dem hinteren Teil des Fahrzeugs schlugen. Scott erwiderte sofort das Feuer. Das Ergebnis war aber genauso frustrierend, wie bei dem Schusswechsel zuvor.
    »Du musst sie abhängen«, schrie er Esteban zu.
    »Leicht gesagt. Sie sind viel schneller als wir.«
    »Wo ist der andere Transporter?«
    »Keine Ahnung. Ich habe sie aus den Augen verloren. Müsste ich raten, würde ich sagen, hinter denen sind mit Sicherheit auch Reaper her.«
    Scott beugte sich nach vorn, um aus dem Cockpitfenster zu spähen. Esteban hatte recht. Auf diese Art würde sie ihren Verfolgern mit Sicherheit nicht entkommen. Den wendigen und viel schnelleren Jägern boten sie eine perfekte Zielscheibe.
    »Dort«, sagte er und deutete nach draußen. Esteban folgte dem Wink mit den Augen. Unter ihnen befand sich ein großes Waldstück. Oder was auch immer

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