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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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hier das Äquivalent eines Waldstücks war. Dichtstehende baumähnliche Gebilde bildeten ein undurchdringliches Dach.
    »Und?«, hakte der Pilot nach, der nicht recht verstand.
    »Geh tiefer«, erklärte Scott. »So tief du kannst. Vielleicht können wir sie im Tiefflug abhängen oder finden einen Weg, um durch dieses Blätterdach zu stoßen und sie auf diese Art abzuhängen.«
    »Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.« Esteban zog den Steuerknüppel hart nach rechts und legte den GLT in einen halsbrecherischen Sturzflug. Scotts Magen vollführte einen Salto in seiner Bauchhöhle und er schluckte mehrmals, um ansteigende Galle wieder herunterzuwürgen.
    Die Reaper folgten ihnen. Er bemerkte, wie zwei der Jäger unachtsam wurden, und auf seinem Bildschirm setzte sich das Fadenkreuz auf den führenden Slug-Jäger. Mehr aus einem Reflex denn aus Berechnung heraus presste Scott den Feuerknopf bis zum Anschlag. Das Geschütz feuerte den Jägern einen Dauerregen aus Impulsen entgegen.
    Der führende Reaper erhielt einen Volltreffer am Cockpit. Der Pilot hörte noch in derselben Sekunde auf, zu existieren. Der nun führerlos gewordene Jäger geriet außer Kontrolle und trudelte durch das Blätterdach. Eine Explosion vollendete sein Schicksal. Dem Jäger dahinter erging es nicht viel besser. Die Laserschüsse trennten einen Teil der rechten Tragfläche ab, zerstörten eins der Doppeltriebwerke und rissen den Heckflügel glatt vom Rumpf. Der Pilot versuchte noch tapfer, das dem Untergang geweihte Flugzeug kontrolliert zu landen, aber es misslang ihm völlig. Und in diesem Fall bedeutete dies, dass sich der Jäger unkontrolliert in den Boden rammte und in einem Feuerball verging.
    »Erwischt«, jubelte Scott.
    »Freu dich nicht zu früh. Da draußen sind immer noch sechs.«
    »Aber unsere Chancen sind wieder gestiegen.«
    Wie um seinen Optimismus Lügen zu strafen, preschten die rachsüchtigen Überlebenden der feindlichen Staffel heran und feuerten aus allen Rohren. Scott tat sein Möglichstes, um sie abzuwehren. Doch sobald er sich auf eine der Zweiergruppen einschoss, wich diese aus, zog sein Feuer auf sich und die vier anderen Jäger hatten freie Bahn, den Transporter mit allem einzudecken, was sie hatten.
    Das Panther-GLT bezog mächtig Prügel. Ein Treffer löste einen kleinen Brand im Innern aus, den Scotts Team aber schnell wieder gelöscht hatte. Viel gravierender war, dass ihr Vehikel durch mehrere direkte Treffer eins seiner Triebwerke eingebüßt hatte. Damit verloren sie ein Gutteil ihrer Geschwindigkeit und es schwand jede Hoffnung, die Reaper doch noch abhängen zu können.
    Im Gegenzug hatte Scott bei zweien ihrer Verfolger einige Beinahetreffer und Streifschüsse anbringen können. Aber nichts, wodurch einer der Jäger die Verfolgung hätte abbrechen müssen. Und ein Abschuss war ihm auch nicht mehr gelungen.
    »Schon eine Möglichkeit zum Landen gefunden?«, erkundigte sich Scott nach einer Weile. »Lange halten wir das Katz- und Mausspiel nicht mehr durch.«
    »Noch nicht.«
    »Wir gehen hier noch drauf, wenn du die Mühle nicht bald runterkriegst.«
    »Unter Druck arbeite ich immer am besten.«
    Die Reaper feuerten erneut. Eine der Cockpitkonsolen spie Funken. Einige landeten in Scotts Gesicht und verfehlten seine Augen nur knapp. Der Truppführer der Panther schrie gequält auf. Vor Schmerz und Überraschung gleichermaßen. Panisch schlug er auf die Brandstellen, von denen eine sogar noch leicht qualmte.
    »Verflucht.«
    »Haltet euch fest«, schrie Esteban plötzlich. Er zog den GLT so dicht über die Baumwipfel, dass es praktisch auf den Blättern tanzte. Keinen Augenblick zu früh. Eine Salve aus Lichtimpulsen schoss über sie hinweg.
    »Bring sie runter«, schrie Scott. »Sofort.«
    »Wir wissen doch gar nicht, was da unten ist?«
    »Egal. Dort unten ist es auf jeden Fall besser als hier. Runter mit dem Scheißding.«
    Wie um seine Worte noch zu unterstreichen, schlugen weitere Schüsse der Reaper in den geschwächten Rumpf ein. Das überbeanspruchte Metall des Transporters kreischte protestierend auf. Sie konnten diesem Beschuss keine Sekunde länger standhalten.
    »Also schön. Gut festhalten, und falls jemand religiös ist, wäre das ein guter Zeitpunkt zum Beten.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, zog Esteban den GLT nach schräg unten unter das Blätterdach. Gleichzeitig nahm er die Geschwindigkeit so weit zurück, wie er es in der kurzen Zeit vermochte. Es war ein tapferes, um nicht zu sagen

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