Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis
gekommen?«
»Um zu helfen. Wir wollen den Asalti eine Überlebenschance verschaffen.«
»Was nützt es zu überleben, wenn man dafür seine Prinzipien opfert?«, entgegnete der Asalti müde. Saran drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Tower. Scott hatte schon so eine Ahnung, wohin er unterwegs war. Er wollte Lesta hinterher, um die Asalti davon zu überzeugen, nicht zu kämpfen.
»Wirklich sehr dankbar«, sagte Peter und sah dem Asalti kopfschüttelnd nach.
»Sei nicht zu hart mit ihm. Es gehört viel Mut dazu, selbst im Angesicht der Gefahr an seinen Überzeugungen festzuhalten.«
»Das hilft uns aber nicht.«
»Wohl war«, sagte Scott und konzentrierte sich wieder auf die Karte vor ihm. »Das wichtigste Gebäude des gesamten Geländes ist dieser Tower. Der Schutzschildgenerator ist in einem kleinen Raum unter dem Fundament. Wenn sie den Tower zerstören, bomben sie uns in die Steinzeit zurück.«
»Was schlägst du also vor?«, fragte Laura.
»Wir lassen es gar nicht erst so weit kommen. Esteban, du weist fünf von Lestas Freiwilligen im Umgang mit den Luftabwehrlasern ein. Für den Tower geht die größte Gefahr von den Reapern aus. Deshalb muss die Luftverteidigung stehen.«
»Alles klar«, nickte der Pilot.
»Laura. Du und Matt, ihr durchsucht die Lagerhallen und tragt alles an Waffen zusammen, das ihr finden könnt. Egal wie klein. Wir werden alles brauchen. Anschließend verteilt ihr die Waffen an die Asalti, die bereit sind, uns bei der Verteidigung zu helfen, und gebt ihnen einen kleinen Crashkurs in der Handhabung.«
»In Ordnung«, sagte Laura, während Matt nur still vor sich hin nickte und in Gedanken bereits mit der Logistik der vor ihnen liegenden Aufgabe beschäftigt war.
»Nancy, du richtest eine Sammelstelle für die Verwundeten ein und bereitest dich so gut es geht auf deren Versorgung vor. Am besten in einer der Lagerhallen. Peter, schnapp dir alle Minen, die noch da sind, und richte so was wie eine Todeszone auf den wahrscheinlichsten Anmarschrouten ein. Wenn die Slugs uns an den Kragen wollen, werden sie bluten müssen.«
»Wird aber eine kleine Todeszone. Es sind nur noch ein paar Bouncing Bettys und einige Claymores übrig.«
»Du findest hier bestimmt noch einiges, das explodieren kann. Vielleicht kannst du daraus was basteln.«
»Ich lass mir was einfallen«, stimmte Peter zu.
»Und was hast du dir für mich ausgedacht?«, fragte Cameron vorsichtig.
»Du tust das, was du am besten kannst, und suchst dir einen guten Aussichtspunkt, von dem aus du uns Feuerschutz geben kannst.« Er wandte sich erneut an Matt. »Und für dich habe ich noch eine zusätzliche Aufgabe, Matt. Sozusagen einen Spezialauftrag. Wenn ihr mit dem Durchsuchen der Lagerhäuser fertig seid, siehst du dir den Feuersalamander an, den wir kapern konnten. Das Ding bekommt eine Schlüsselposition in unserer Verteidigungslinie. Und du wirst es steuern.«
»Und was machst du?«, fragte Laura und lächelte ihn wissend an.
»Ich behalte die Gesamtbemühungen im Auge und trage die Verantwortung.«
»Ist toll, der Boss zu sein, oder?!«, fragte Matt grinsend.
»Du hast ja keine Ahnung, mein Freund«, kommentierte Scott grinsend. Die Heiterkeit war nur aufgesetzt. Im Grunde wünschte er sich nichts sehnlicher, als jetzt mit Laura irgendwo anders zu sein. Denn egal was sie auch taten. Er wusste nicht, ob es ausreichen würde, um die Ruul abzuwehren. Dass ein Angriff bevorstand, daran hatte er keinen Zweifel. Die Frage war nur, wie viel Zeit die Ruul ihnen lassen würden.
Wie sich herausstellte, zeigten sowohl Lestas Optimismus als auch Sarans Boykott einigen Erfolg. Lesta fand etwa zweitausend Asalti, die bereit waren, bei der Verteidigung zu helfen. Hauptsächlich jüngere Mitglieder der Spezies. Es waren mehr, als Scott befürchtet, aber weit weniger, als er gehofft hatte.
Saran fand vor allem unter den Älteren Anhänger für seine Sicht der Dinge. Es waren mehr als viermal so viele wie Lestas Freiwillige. Sie hatten zwar nicht vor zu kämpfen, erklärten sich aber wenigstens bereit, die Verteidigungsbemühungen nicht aktiv zu behindern. Außerdem meldeten sich viele der nichtkämpfenden Asalti, um Nancy in dem Feldlazarett, das sie eingerichtet hatte, bei der Versorgung der Verletzten zu helfen. Um etwas von dem Leid zu lindern, das bald angerichtet werden würde. Es war eine praktikable Lösung, mit der Scott ohne Weiteres leben konnte.
Darüber hinaus erwiesen sich die Asalti als
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