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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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und blieb scheppernd auf dem Steg liegen.
    Alan rutschte durch und schwang sich aus dem Schacht. Es kostete ihn wertvolle Sekunden, um sich zu orientieren. Bimontaignes Stimme hallte durch den Hangar.
    »Craig! Vorsicht! Über dir!«
    Der Schrei zog seinen Blick an. Auf der anderen Seite des Hangars kletterten Bonatelli, Jonois und Lopez gerade aus dem Schacht. Bimontaigne war so von Alans Anblick gefesselt, dass sie davon nicht das Geringste mitbekam. Ein weiterer Blick sagte ihm alles, was er wissen musste.
    Die Geiseln befanden sich direkt unter ihm. Und Craig Hasker sah ihn an. Ein wenig verdattert zwar, aber der Geiselnehmer war drauf und dran, die Schocksekunde wieder abzustreifen. Keine Zeit für Feinheiten.
    Alan machte einen Schritt nach vorn und ließ sich in die Tiefe fallen. Der Flug dauerte nur Sekundenbruchteile, aber ihm kam es wie eine Ewigkeit vor. Im letzten Augenblick rollte er sich zu einer Kugel zusammen und versuchte, sich über die rechte Schulter abzurollen. Es gelang nicht ganz so wie beabsichtigt.
    Alan kam viel zu schwer und zu ungelenk auf. Bereits als er auf dem Boden auftraf, spürte er, dass seine rechte Schulter aus dem Gelenk sprang. Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen und er wimmerte leise vor Überraschung und unterdrückter Pein.
    Er kam nur zwei Schritte von Craig entfernt auf. Dieser realisierte endlich, was hier vor sich ging, und hob seine Waffe. Nicht in Alans Richtung. Sondern in Rachels.
    Alans eigener Schwung trug ihn wieder auf die Beine. Er biss die Zähne zusammen und presste den rechten Arm eng an den Körper. Die Bewegungsenergie nutzend, schob er seine linke Seite wie einen Rammbock vor und stieß sie Craig in die Brust.
    Die Waffe wurde nach oben gerissen und der Schuss riss eine schwarze Furche in das Metall der Wand, von der das Projektil sirrend abprallte. Doch Craig wollte nicht stürzen. Er fing sich und trat Alan gegen dessen Knie. Nur eine schnelle Drehung bewahrte diesen vor einer gebrochenen Kniescheibe.
    Er ließ zweimal seine linke Faust gegen Craigs Kinn krachen und beide Haken wurden von einem ächzenden Geräusch aus dessen Luftröhre belohnt. Doch der Kerl war zäh und längst nicht geschlagen. Hinzu kam, Alan war durch seine Verletzung im Nachteil. Wo zum Teufel waren nur Kazumi und Chen?
    Craig wusste, in einem fairen Schlagabtausch hatte er wenig Chancen, also verlagerte er den Kampf aufs Ringen. Er schlang Alan die Hände um die Hüften und drückte zu. Alan hätte fast laut aufgeschrien, als der unerbittliche Griff ihm auf den rechten Arm drückte. Es kostete ihn alle Selbstbeherrschung, um nicht ohnmächtig zu werden.
    Er nahm mit seinem Kopf Anlauf und hämmerte seine Stirn gegen Craigs Nasenwurzel. Einmal, zweimal, dreimal. Beim dritten Mal ließ dieser endlich halb benommen los. Seine Nase war nur noch eine blutige Ruine und mindestens an zwei Stellen gebrochen.
    Aber der Geiselnehmer war nicht zu benommen, um Alan noch einen Kinnhaken zu verpassen, der ihn auf den Rücken schickte. Craig trat erneut gegen Alans rechten Arm. Schmerzwellen durchzogen seinen Körper und Tränen verschleierten seinen Blick.
    Als er wieder halbwegs sehen konnte, ragte Craig über ihm auf. Die Waffe im Anschlag. Sie zielte direkt auf Alans Kopf.
    »Netter Versuch, Primadonna.« Er sprach näselnd und die Worte waren wegen seiner zerschmetterten Nase nicht wirklich gut zu verstehen, doch das spielte im Moment auch keine besonders wichtige Rolle.
    Craigs Finger spannte sich um den Abzug und … er zögerte.
    »An Ihrer Stelle würde ich mir meine nächsten Handlungen sehr gut überlegen«, sagte Kazumi. Die Schneide seines Katanas lag an Craigs Halsschlagader.
     
    »Autsch!«, meckerte Alan, als der Sanitäter ihm den Arm wieder einrenkte.
    »Benehmen Sie sich nicht wie ein Baby«, lächelte Rachel, die neben ihm saß und sich ihre Lippe versorgen ließ.
    Craig und Eleanore saßen deprimiert und in Handschellen ein wenig abseits in einer Ecke. Sie wurden von Kazumi, Chen und Bonatelli sowie einigen Marines aufmerksam bewacht. Da Haskers Mitverschwörerin sich ganz auf den Kampf zwischen Craig und Alan konzentriert hatte, war es dem zweiten Team ein Leichtes gewesen, sie zu überwältigen. Und die größte Erleichterung des Tages war, dass es keine Bombe gab. Das war nur ein Trick gewesen, um eine Erstürmung des Hangars zu verhindern.
    »Gut gemacht«, sagte Nogujama. Martinez und Metzler nickten zustimmend und selbst Marsch schien ein wenig beeindruckt. Ein

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