Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde
ganz klein wenig. Und sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
Auf der anderen Seite des Hangars wurden gerade Seekton, Olafsson und Yates von drei Marines hereingeführt.
»Was wollen die denn hier?«, begehrte Marsch sofort auf.
»Ich habe sie herbringen lassen«, sagte Rachel sofort. »Auf Major Foulders Wunsch.«
Als Nogujama ihn fragend ansah, erklärte er: »Wegen der Aussöhnung.«
»Aussöhnung?!«
»Wir müssen die ganze Sache ins Reine bringen. Craig und Bimontaigne müssen wieder in das Team integriert werden.«
»Was?! Nach allem, was sie getan haben? Es hat Tote gegeben. Sind Sie etwa total verrückt?«, erwiderte Marsch, die sich offenbar nicht sicher war, ob sie lachen oder ärgerlich sein sollte.
»Ich kann Sie auch gut leiden«, grinste Alan sarkastisch zurück, wurde aber sofort wieder ernst. »Wenn wir Craig und Eleanore außen vor lassen, dann fehlen uns zwei Leute bei der Mission. Und dann wird eine ohnehin schon schwierige Aufgabe fast unlösbar.«
»Ich gebe Ihnen zwei meiner Marines mit.«
Alan schüttelte bekümmert den Kopf. »Ihre Leute verfügen nicht über die speziellen Fähigkeiten, die wir brauchen. Außerdem wurden wir den ganzen Flug über für diese Mission gedrillt. Ihre Leute nicht. Wir brauchen Hasker und Bimontaigne.«
»Das gefällt mir nicht, Alan«, wandte Nogujama ein. »Ich kann Marschs Bedenken vollauf verstehen. Wir haben durch die Bombe einige gute Leute verloren. Das kann nicht so einfach abgetan oder ignoriert werden. Wir können ihnen nicht mehr vertrauen.«
»Das konnten wir nie. Im Grunde ist alles nur meine Schuld.«
»Ihre Schuld?«
»Ich kenne Craig schon sehr, sehr lange. Ich hätte voraussehen müssen, dass er etwas plant. Ich habe ihn ausgewählt. Daher unterliegt das alles meiner Verantwortung. Im Übrigen habe ich eine Idee, wie wir Hasker und Bimontaigne unter Kontrolle behalten können. Major Kepshaw und ich haben das schon besprochen und sie ist mit mir einer Meinung. Wir bitten Sie nur, uns zu vertrauen.«
Nogujama dachte über Alans Worte lange nach. Als er zu keiner eindeutigen Meinung gelangen konnte, sah er Rachel auffordernd an.
»Was meinen Sie?«
»Es gefällt mir vermutlich noch weniger als Ihnen, aber ich vertraue Major Foulders Urteil. Ich wäre dafür. Außerdem sehe ich nicht, welche Alternative wir hätten.«
Nogujama nickte langsam. »Also schön. Ihre Entscheidung. Versuchen Sie Ihr Glück.«
»Da wäre noch etwas. Craig wird mich mit Sicherheit fragen, was wegen der Toten geschehen wird.«
Nogujama seufzte unterdrückt auf. Es fiel ihm sichtlich schwer, nachzugeben und Mördern Zugeständnisse zu machen.
»Na schön. Sie können ihnen sagen, dass sich die Begnadigung auch auf Delikte bezieht, die an Bord der Waterloo vorgefallen sind. Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an und wir sind schon zu weit, um ein neues Team auszuwählen und auszubilden. Aber damit ist mein Geduldsfaden ausgereizt, Alan.«
»Verstanden«, nickte er.
»Begleiten Sie mich?«, fragte er Rachel, als er aufstand. Den rechten Arm zur Schonung in einer Schlinge.
»Selbstverständlich.« Gemeinsam schlenderten sie auf die Gruppe Häftlinge zu, die sich untereinander misstrauisch beäugten und am liebsten sofort übereinander hergefallen wäre.
»Na, Primadonna? Was macht der Arm?«, fragte Craig provokant, als sie näher kamen.
»Er ist noch dran«, erwiderte Alan in neutralem Tonfall.
»Und wann wird man uns durch die nächste Luftschleuse ins All befördern?«, fragte Eleanore mürrisch.
»Gar nicht.«
Sie sah überrascht auf. Neue Hoffnung keimte in ihrem Gesicht auf.
»Tatsächlich?«
»Ja. Nogujama macht euch ein einmaliges Angebot und an eurer Stelle würde ich es annehmen.«
Craig lehnte sich zurück und setzte sein arrogantes Lächeln auf. »Ihr braucht uns immer noch, oder?«
»Traurig, aber wahr. Nogujama bietet euch an, die Amnestie auf diesen Vorfall auszudehnen, falls ihr bereit seid, dem Team erneut beizutreten und dieses Mal keine Dummheiten mehr zu machen.«
»War sicher nicht ganz einfach, dem alten Kauz das abzuringen?«
»Einfacher als du denkst, da er sich eurer Fähigkeiten bewusst ist und will, dass die Mission ein Erfolg wird.«
»Und was gibt es noch zur Amnestie?«
»Wie bitte??« Alan glaubte, nicht richtig gehört zu haben.
»Wenn Nogujama uns so braucht, dann sollte er noch etwas drauflegen«, grinste Craig.
»Ich dachte eigentlich, dein Leben wäre genug.«
»So, wie es aussieht, braucht er
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