Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
gebraucht. Eigentlich konnte er froh sein, dass er überhaupt diese wenigen Schiffe bekommen hatte.
    »Feindliche Einheiten in Waffenreichweite?«, fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte. Die Angaben noch einmal zu überprüfen, die ihm sein Display mitteilte, würde allerdings eine gute Übung für die Besatzung sein.
    »Keine Schiffe oder Jäger in der näheren Umgebung«, erklärte Andrews sofort. Hoffer schmunzelte bei der Schnelligkeit der Antwort. Sein XO hatte die Frage vorhergesehen und die Daten bereitgehalten. »Nur einige Sensorbaken entlang der Nullgrenze.«
    »Dann können wir also davon ausgehen, dass sie unsere Ankunft bereits bemerkt haben.«
    Da es eine rhetorische Frage gewesen war, schwieg Andrews und wartete geduldig auf Hoffers nächste Anweisungen. Der Admiral ordnete währenddessen seine Gedanken. Als er die taktische Situation analysiert hatte, nickte er zufrieden.
    »Drohnen aussetzen.«
    Der Befehl war kaum ausgesprochen, als auf Hoffers Hologramm Hunderte kleiner, blinkender Punkte erschienen.
    »Gut, gut. Sobald wir in Reichweite sind, zerstören Sie die Sensorbaken. Wir müssen ihnen ja nicht unbedingt mehr Informationen geben als notwendig. Anschließend sofort Kurs auf das innere System.«
    »Aye-aye, Sir.«
    Die Einheiten beschleunigten auf die Höchstgeschwindigkeit des langsamsten Schiffs. Was nicht besonders schnell war, da seine langsamsten Einheiten die zivilen Frachtschiffe waren. Aber das war nicht schlimm. Im Gegenteil. Er wollte den Ruul genügend Zeit geben. Sie mussten schließlich ausreichend Gelegenheit haben, ihre hoffnungslose Lage zu erkennen und um Hilfe zu bitten. Erst dann würde er sie endgültig vernichten. Das gehörte alles zum Plan.
    Die Drohnen, die auszusetzen er gerade befohlen hatte, waren darauf programmiert, ein falsches Sensorecho zu erzeugen. Hoffer verfügte über weniger als zweihundert Schiffe, aber auf den Anzeigen der Ruul musste seine Flotte wie eine dreimal so große Streitmacht erscheinen. Und sobald die feindlichen Sensorbaken zerstört waren, hatte der Gegner keine Möglichkeit mehr, die Täuschung zu durchschauen. Nicht, bis es zu spät war.
    Vor Hoffers innerem Auge bauten sich Bilder auf. Er malte sich aus, was nun an Bord der ruulanischen Schiffe geschehen würde. Er hatte zwar noch nie einen Fuß auf ein Slug-Schiff gesetzt, doch er konnte sich durchaus vorstellen, wie es in einer vergleichbaren Situation auf einem menschlichen Schiff zugehen würde. Zuerst wäre da Überraschung, dass feindliche Streitkräfte überhaupt einen Gegenangriff starteten. Dann Unglaube, dass so viele Schiffe für einen Angriff hinter den Linien mobilisiert worden waren.
    Die Ruul würden alle ihre Kräfte im System zusammenziehen und anschließend um Hilfe funken, aber ihre Auffassung von Ehre ließ ihnen keine Wahl, als den Feind anzugreifen. Also würden sie direkt auf seine Schiffe zusteuern. Und wenn sie nah genug waren, um die Drohnen als solche zu erkennen, waren sie bereits weit innerhalb der Reichweite von Hoffers Störsendern. Sie konnten niemanden mehr erreichen und warnen. Für die Slugs, die Ursus verteidigten, hieß das: schachmatt. Er würde sie ohne Zögern und ohne Mitleid vollständig ausradieren. So, wie sie es seit Beginn der Invasion immer wieder mit den Verteidigern menschlicher Kolonien getan hatten. Heute war Zahltag.
    Hoffer ließ seine Schlachtschiffe die Spitze übernehmen, mit den Schlachtträgern an den Flanken. Leichte und Schwere Kreuzer flogen über und unter der Hauptlinie. Fregatten und Zerstörer blieben zurück und eskortierten die Truppentransporter und Frachter.
    »Wir haben die Sensorbaken fast erreicht, Admiral.«
    »Feuer frei nach eigenem Ermessen.«
    »Mr. Selenov. Feuer frei auf die Baken. Nehmen Sie die 1,5-Zoll-Lasergeschütze backbords und mittschiffs.«
    »Aye-aye, Sir«, bestätigte der taktische Offizier. Die Baken waren unbewaffnet und nicht gepanzert. Daher entschied sich der XO, Energie und Munition zu sparen und die leichtesten Waffen der Prince of Wales zur Zerstörung der Ziele zu verwenden.
    Die Geschütze des Schlachtschiffs eröffneten zeitgleich mit den Batterien der Northern Light und der King Henry das Feuer und die Lichtwerfer der drei Großkampfschiffe räumten die elektronischen Augen und Ohren der Ruul in wenigen Sekunden beiseite. Zurück blieben nur Funken schlagende Metalltrümmer und Schrottfragmente, die in die Dunkelheit davonwirbelten. Das kurze Gefecht stellte kaum eine

Weitere Kostenlose Bücher