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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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uns mehr als wir ihn.«
    Alan warf Rachel einen Blick aus dem Augenwinkel zu. Sie war kurz davor, zu explodieren.
    »Also das reicht«, platzte es aus ihr heraus. »Ich hatte vor, ihre Leben zu verschonen, aber unter diesen Umständen …«
    Sie drehte sich wutentbrannt um und machte Anstalten davonzustapfen. Alan zuckte nur die Achseln und wollte ihr folgen.
    »Ich mache mit«, schrie Eleanore Rachel verzweifelt hinterher. »Für mich ist das Angebot akzeptabel.«
    Rachel warf ihr über die Schulter einen verächtlichen Blick zu. »Ach wirklich? Wie großzügig.«
    »Bist du verrückt?«, herrschte Craig sie an. »Sie wären noch höher gegangen.«
    »Glaubst du das wirklich?«, wetterte Eleanore zurück. »Du und dein ständiges Pokern. Das allein hat uns jetzt hierher gebracht. Ich will nicht mehr und ich kann nicht mehr. Ich nehme das Angebot an. Ich habe keine Lust, mein Leben in einer Todeszelle zu beenden. Nur deinetwegen.«
    Craig sah von einem zum anderen und stieß bei jedem Einzelnen auf Ablehnung. Er merkte, er war ganz allein, jeglicher Unterstützung beraubt. Der gescheiterte Fluchtversuch hatte ihn den kläglichen Rest seiner eingebildeten Autorität gekostet.
    »Und?«, hakte Alan nach. »Ja oder nein?«
    Niedergeschlagen nickte Craig nur, doch das reichte schon.
    »Ach, und ehe ich es vergesse, wir können euch ab jetzt nicht mehr vertrauen. Daher haben wir uns entschlossen, euch unter Kontrolle zu halten. Vor allem, während der Mission. Ihr bekommt eine elektronische Fußfessel, die sich unter Strom setzen lässt. Jedes MAD-Mitglied des Teams bekommt eine Fernsteuerung für die Fesseln, und wenn einer von euch nur falsch zuckt, dann grillt ihr. Verstanden?«
    Wieder nickten die zwei Sträflinge niedergeschlagen. Sie hatten verstanden, dass es aus und vorbei war. Jetzt hatten sie keine andere Wahl mehr, als ernsthaft mitzumachen oder zurück in ihre Zellen auf Lost Hope zu gehen.
    Zum ersten Mal wandte sich Alan Seekton, Olafsson und Yates zu.
    »So, und was mache ich mit euch?«
    »Wieso mit uns? Wir haben nicht versucht zu fliehen?«, wagte Jakob schwach vorzubringen.
    »Aber ihr hättet uns warnen können.«
    Jakob hatte wenigstens den Anstand, zu erröten, Yates starrte nur vor sich hin und Seekton wich Alans Blick aus.
    »Tut mir leid«, sagte Jakob für sie alle. »Wir wussten einfach nicht, wie wir uns verhalten sollten. Vergiss nicht, dass wir zwischen allen Stühlen standen.«
    »Mich beschäftigt nur eine einzige Frage: Kann ich euch noch trauen?«
    Jakob sah zu Yates und Seekton. Verständigte sich wortlos mit ihnen. »Ja, kannst du. Wir sind dabei. Endgültig.«
    »Also schön. Vergesst dieses Versprechen nicht. Ich werde euch notfalls darauf festnageln.« Mit einem Wink gab er den Marines zu verstehen, dass sie abziehen konnten. Ihre Dienste wurden nicht länger benötigt. Vorher wurden Craig und Eleanore aber noch die Handschellen abgenommen und die elektronischen Fußfesseln angelegt. Sie wirkten darüber nicht gerade glücklich. Alan und Rachel entfernten sich etwas von ihnen.
    »So viel dazu«, sagte die MAD-Offizierin.
    »Ja, das war der leichte Teil.«
    »Und der schwere?«
    »Wird es sein, die Tiamat zu zerstören.« Alan warf dem Chronometer an der Wand einen Blick zu. »Hoffers Ablenkungsangriff auf Ursus wird bereits begonnen haben.«
    »Glauben Sie, wir haben das Richtige getan? Mit der Amnestie, meine ich.« Rachel warf Craig und Eleanore einen unbehaglichen Blick zu.
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Was meinen Sie?«
    »Glauben Sie wirklich, auch nur einer von uns kommt lebend aus der Tiamat wieder raus?«
     
     

Kapitel 11
     
    »Alle Einheiten sind planmäßig und ohne Zwischenfälle wieder in den Normalraum eingetreten.«
    Hoffer nahm den Statusbericht seines XO mit einem knappen Nicken zur Kenntnis. Seine ganze Aufmerksamkeit galt bereits der holographischen Darstellung des Systems, das über seiner rechten Armlehne projiziert wurde. Die Prince of Wales war an der Spitze von hundertzweiundneunzig Schiffen im Ursus-System materialisiert. Der Kampfverband gruppierte sich schützend um sechs Großraumtruppentransporter und siebzehn zivile Frachtschiffe. Der Admiral hätte sich mehr Schiffe für die Aktion gewünscht. Sowohl an Kriegsschiffen als auch an Transportkapazität. Aber an Ersterem würden Kehler und Malkner alles brauchen, was man nur entfernt entbehren konnte. Und an Letzterem fehlte es schlicht und ergreifend. Sie wurden bei den letzten Evakuierungen

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