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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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zu starten. Und selbst wenn. Dieses Schiff ist eine Festung und durchaus in der Lage, sich gegen eine feindliche Offensive zu behaupten.«
    »Trotzdem wäre es eine sträfliche Dummheit, unsere Kräfte derart zu verzetteln. Wir haben Zeit. Die nestral`avac nicht. Sie konnten Ursus zwar einnehmen, aber sie können es nicht halten. Verschiebt die Offensive gegen die Systeme Fortress, Starlight und Serena und zieht Truppen von der Front ab, um Ursus zurückzuerobern. Wir gewinnen diesen Krieg. Jetzt aus überzogenem Stolz einen törichten Fehler zu begehen wäre …«
    Orros drehte sich langsam um. »Wen nennst du hier töricht?«
    Kerrelak zwang sich, die Augen demütig niederzuschlagen. »Ich wollte nicht andeuten, dass …«
    »Doch, das wolltest du. Die Flotten bleiben, wo sie sind, und unsere Eskortschiffe werden das Ursus-System wieder in unsere Hand bringen. Hast du das jetzt endlich kapiert, Kerrelak Ohnestamm?«
    Orros’ Stimme wurde mit jedem Wort schriller und Kerrelak erkannte plötzlich, woraus die ungewöhnlich aggressive und uneinsichtige Handlungsweise des Kriegsmeisters resultierte. Er hatte Angst, zu versagen. Angst, vor dem ganzen ruulanischen Volk als der Versager bloßgestellt zu werden, der er wirklich war. Seine Arroganz, sein Hochmut waren im Grunde nur aufgesetzt. Tief in seiner Seele war er nur ein kleines Kind, dem durch einen kosmischen Zufall zu viel Macht aufgebürdet worden war. Das war wirklich höchst interessant.
    »Ja … Kriegsmeister«, entgegnete er, während er bereits darüber nachdachte, wie er diese neugewonnene Erkenntnis für seine Zwecke einsetzen konnte.
    Der Brückenschirm war gerade noch in seinem Sichtfeld und so konnte er verfolgen, wie die Eskortflotte der Zerstörer der Völker mit einem Lichtblitz aus dem System sprang. Es war zu spät, etwas daran zu ändern.
    Hoffentlich kommt uns das nicht teuer zu stehen.
     
    Die Besatzungen der TKS Waterloo und ihres Kampfverbands ahnten nicht und würden es auch nie erfahren, wie viel Glück sie gehabt hatten. Die Schiffe, die die Zerstörer der Völker bewachen sollten, waren noch keine drei Minuten mit Ziel Ursus aus dem System gesprungen, als der Kampfverband an genau der gleichen Stelle materialisierte. Nur wenige Minuten früher und sie wären direkt vor den Geschützen der ruulanischen Schiffe aufgetaucht.
    Doch nun breitete sich, so weit das Auge reichte, lediglich freier Weltraum vor der Waterloo und ihren Einheiten aus. Es war mit Absicht darauf verzichtet worden, schwerere Schiffe als Kreuzer mit einzubinden. Schnelligkeit würde von entscheidenderer Bedeutung sein als Schlagkraft.
    Nogujama hatte sich auf der Brücke der Waterloo eingefunden, um den Angriff aus nächster Nähe zu verfolgen. Er stand etwas abseits, um den allgemeinen Ablauf auf der Brücke nicht zu gefährden. Dies hier war Martinez’ Show. Nicht seine.
    »Susan. Es geht los«, befahl Martinez mit befehlsgewohnter Stimme. »Benachrichtigen Sie das Geschwader. In Feuerlinie formieren. Mündungsklappen öffnen, aber auf mein Kommando warten.«
    An Nogujama gewandt flüsterte er: »Jetzt werden wir sehen, was dieser ganze Plan wert ist.«
    Der Admiral konnte ihm insgeheim nur zustimmen.
     
    »Verdammt, sind diese Dinger klein!«, jammerte Michael Yates, als drei Techniker versuchten, ihn in das offene Torpedogehäuse zu quetschen.
    Jakob zwinkerte Alan zu und meinte leise: »Michael steigt nachher nicht aus, sondern er zieht sich das Gehäuse aus.«
    »Das habe ich gehört«, warf Michael beleidigt ein.
    »Ruhe jetzt!«, beendete Alan den Streit. Und das, obwohl ihn die Plänkelei zwischen den Kommandos ein wenig ablenkte. Kurz vor dem Eintritt in das New-Born-System hatte es eine abschließende Einsatzeinweisung gegeben, doch seine Bedenken waren dadurch nicht verringert, sondern eher noch größer geworden.
    Man ging gemeinhin davon aus, die Flotte der Waterloo könne fünf massive Salven abfeuern, bevor das Feuer der Tiamat die überlebenden Schiffe zum Umkehren zwang. Das Angriffsteam sollte sich in der vierten Salve befinden.
    Die ersten drei Salven sollten die Abwehr des Tiamat bereits so weit aufgeweicht haben, dass das Team unbeschadet durchkam. Sollte, wohlgemerkt. In der Praxis lief so etwas nie – aber auch gar nie – nach Plan ab. Rein statistisch gesehen konnten sie Fortuna ein Opfer darbringen, wenn es mehr als die Hälfte des Teams auf das ruulanische Flaggschiff schaffte.
    Nogujama hatte versprochen, dass jeder dritte Torpedo mit

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