Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)
Sioux-Klasse und zwei Zerstörer, die ihm hatten helfen wollen, zerschlagen und zerbrochen in die Atmosphäre des Planeten unter ihnen abdrifteten. Der Schlachtträger, der die beiden Schiffe soeben erledigt hatte, rückte siegessicher näher, als könne ihn nichts aufhalten.
Die Stern der Freiheit schlug mit einer Breitseite gegen die Begleitschiffe des Schlachtträgers zurück, um zumindest die Reihen des Gegners auszudünnen. Ein Typ-8-Kreuzer wurde in drei fast gleich große Teile geschnitten, ein Zerstörer erlitt eine explosive Dekompression seines kompletten Waffendecks und ein älterer ruulanischer Träger verlor durch den Beschuss mehrere Energiegeneratoren, was nicht nur zum Kollaps der Schutzschilde führte, sondern auch zum Verlust sämtlicher Energie für die Waffen.
Der Schlachtträger schlug erneut mit seinem beträchtlichen Waffenarsenal zu und ein Meskalno-Schiff verwandelte sich von einer Sekunde zur nächsten in eine Wolke superheißen Gases. Das Flaggschiff der Meskalno rückte vor und überzog den Rumpf des ruulanischen Schlachtträgers mit einem Hagel aus Energiegeschossen, die Waffenstellungen und Kommunikationsanlagen abrissen.
Die Antwort des Schlachtträgers riss mehrere Deckaufbauten des Meskalno-Flaggschiffes ab und brachte es in ernste Bedrängnis. Selbst bei oberflächlicher Betrachtung war offensichtlich, dass das Meskalno-Schiff dem viel größeren Kontrahenten nichts entgegenzusetzen hatte und diesen Schlagabtausch nur verlieren konnte.
»Waffenoffizier, eine weitere Salve für den Schlachtträger vorbereiten. Wir müssen ihn von den Meskalno ablenken.«
»Verstanden, Rudelführer«, bestätigte der Waffenoffizier. Der Asalti hantierte an seinen Instrumenten herum und sagte schließlich:
»Salve bereit.«
»Feuer!«
Kerrelaks muskulöse Beine hielten ihn selbst dann noch aufrecht, als die Salve des Asalti-Kreuzers die Schilde seines Flaggschiffes durchstießen und auf dem Startdeck des Schlachtträgers Chaos, Feuer und Tod verbreiteten.
Trotz ungewöhnlich hoher Verluste verlief der Angriff bis jetzt überaus zufriedenstellend. Die Asalti-Flotte war um mehr als ein Drittel zusammengeschmolzen und die wenigen überlebenden Meskalno-Schiffe waren auf dem Rückzug. Nur noch wenige gute Treffer und das Meskalno-Flaggschiff wäre Geschichte gewesen. Doch der Kreuzer, den seine Offiziere als das Kommandoschiff der Asalti identifiziert hatten, kam ihm in die Quere. Der Angriff wurde mit einer Wildheit durchgeführt, die er den kleinen pelzigen Wesen nicht zugetraut hätte.
Fast ein Dutzend Schiffe schlossen sich dem Angriff auf sein Flaggschiff an in dem vergeblichen Versuch, ihn in die Knie zu zwingen. Er fletschte kampflustig die Zähne. Das würde ihnen nicht gelingen. Er würde ihnen zeigen, wie falsch sie mit ihrem Widerstand lagen.
»Kommandant? Richten Sie alle verfügbaren Geschütze auf den Planeten. Feuern Sie, sobald Sie bereit sind.«
23
David sah den Technikern dabei zu, wie sie sich damit abmühten, den demolierten Holotank zumindest halbwegs wieder instand zu setzen. Hahlbachs Granate hatte ganze Arbeit geleistet. Eigentlich müssten sie alle tot sein. Wie dem auch sei, sein Schutzengel hatte heute Überstunden geleistet. Und der Schutzengel der Präsidentin auch.
Die Frau ging nervös auf und ab, unruhig darauf wartend, dass die Techniker den Holotank reparierten und sie wieder das Zepter in die Hand nehmen konnte. David empfand Hochachtung für diese Frau. Nichts schien sie aus der Fassung bringen zu können, selbst nach dieser Tragödie. Beinahe hätte ein einzelner Mann es geschafft, die militärische Führung der MacAllister-Kolonie und die zivile sowie geheimdienstliche Führung des gesamten Konglomerats auf einen Schlag auszuschalten.
David verfluchte im Stillen seine Sorglosigkeit. Nach Pommeroys Enttarnung war er einfach zu unbedacht mit der Situation umgegangen. Dieser Fehler durfte ihm nie wieder passieren.
Jonathan Clarke saß still und apathisch auf dem Boden in der Nähe der Todesopfer, die Hahlbachs Anschlag gefordert hatte. Man hatte sie notdürftig mit weißen Tüchern abgedeckt, bis man Zeit und Energie fand, sie wegzubringen. Eines der Leichentücher bedeckte Meredith Sorenson. David schüttelte mitfühlend den Kopf.
Und so fordert der Krieg weitere Opfer. Wie viele Freunde und geliebte Menschen hat ein jeder von uns schon verloren? Ich denke, niemand kann die Zahl auch nur ansatzweise schätzen.
Bobby Bates stand
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