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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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aufmunternd zu – es war alles an Trost, was er im Augenblick bieten konnte – und ließ Jonathan wieder allein. Er wollte wieder zurück zur Präsidentin am Holotank, um den Verlauf der Schlacht zu verfolgen, als sein Blick zufällig auf Frank Hahlbach fiel.
    Der Mann hatte die ganze Zeit wie ein Häufchen Elend in der Ecke gesessen, offenbar vom Verrat seines Vorgesetzten in den Grundfesten erschüttert. Doch nun stand er auf, mit mehr Stolz und Selbstvertrauen, als er je in Haltung und Mimik des Mannes gesehen hatte. Hahlbach legte mit betont langsamen Bewegungen sein Jackett ab, löste seine Krawatte und öffnete die obersten zwei Knöpfe seines Hemds.
    Dieses Verhalten kam David so irreal vor, dass er verwirrt innehielt und den Mann beobachtete. Dieser schien von Davids Interesse nichts zu bemerken.
    Stattdessen zog er etwas aus der Hosentasche. David riss überrascht die Augen auf.
    »GRANATE!«, rief er.
    Die SES-Agenten hinter der Präsidentin bewegten sich bereits, noch bevor David das Wort ganz ausgesprochen hatte. Die vier Agenten – allen voran Meredith Sorenson – warfen sich auf Tyler und zogen sie unter dem Holotank in Deckung.
    Zwei TKA-Soldaten an der Tür reagierten im selben Moment und brachten ihre Waffen in Anschlag.
    Doch es war längst zu spät.
    Hahlbach zog den Stift der Granate heraus und warf den Sprengkörper mitten in den Raum. Noch bevor sie den höchsten Punkt ihres Fluges erreicht hatte, hechtete Hahlbach in die entgegengesetzte Richtung und warf sich flach auf den Boden.
    David sprang ebenfalls, doch in Hahlbachs Richtung.
    Die Granate explodierte, als David den Mann beinahe erreicht hatte. In der Enge des Bunkers entfaltete sie ihre ganze, verheerende Wirkung.
    Die Explosion schüttelte den Bunker durch. Staub rieselte von der Decke und die durch den Artilleriebeschuss entstandenen Risse verbreiterten sich besorgniserregend. Die beiden TKA-Soldaten an der Tür wurden durch die Explosion zu Hackfleisch verarbeitet, ebenso zwei Miliz-Generäle sowie ein TKA- und ein Marine-General. Zwei SES-Agenten wurden von der Druckwelle gegen die Wände geschleudert. Sie rührten sich nicht mehr.
    Wer nicht getötet wurde, blieb bewusstlos oder zumindest nicht ganz bei Sinnen liegen. David erging es da nicht anders. Seine Ohren klingelten; Geräusche nahm er nur als dumpfe Laute am Rande seines Hörvermögens wahr. Sein unsteter Blick wanderte umher. Tyler lag halb bewusstlos unter dem Holotank, ebenso wie Jonathan in der Ecke. Meredith Sorenson rappelte sich mühsam auf. Aus einem ihrer Ohren floss Blut. Die SES-Agentin griff nach ihrer Waffe, doch sie war nicht in der Lage, anständig zu zielen. Nur mit Mühe vermochte sie, sich auf den Beinen zu halten.
    David bemühte sich ebenfalls um Klarheit. Er versuchte, auf die Beine zu kommen, doch seine Gliedmaßen versagten ihm den Dienst. Seine Knie fühlten sich wie Wackelpudding an. Frank Hahlbach stand ungerührt auf.
    Davids Blick klärte sich. Dem Mann steckte etwas in den Ohren. Der Schweinehund hatte sich ausreichend vor den Auswirkungen einer Granate in solch beengten Räumlichkeiten geschützt.
    Meredith feuerte einen Schuss ab. Er ging weit daneben und prallte irgendwo hinter David von der massiven Metallwand ab. Hahlbach ging ohne Hast auf Meredith zu, zog eine Waffe aus dem Hosenbund und schoss ihr ungerührt zweimal in die Brust.
    Die SES-Agentin kippte nach hinten um, wobei ihr die Waffe entglitt. Hahlbach grinste höhnisch. Er richtete die Waffe auf die immer noch bewusstlose Präsidentin.
    »NEIN!«, schrie David.
    Mit aller Kraft drückte er seinen malträtierten Körper hoch und katapultierte sich selbst, halb schlitternd, über den Boden.
    Hahlbach drehte sich verwirrt um. David wirbelte seinen Rumpf herum und trat Hahlbach die Füße unter dem Körper weg. Der Mann schlug schwer neben David auf den Boden. Mit einem Schwinger schlug David die Waffe des Mannes beiseite. Sie flog davon, weit außerhalb von Hahlbachs Reichweite.
    Doch der Mann war noch lange nicht geschlagen. Behände sprang er wieder auf die Beine. David versuchte, es ihm nachzumachen, scheiterte aber kläglich. Langsam nahm er wieder klare Geräusche wahr und so hörte er Hahlbachs dumpfe Flüche.
    Ein Tritt in Davids linke Seite ließ den MAD-Chef schmerzhaft die Luft einsaugen. Ein weiterer Tritt und er griff sich an die schmerzenden Rippen.
    »Kannst du nicht endlich sterben, du verdammtes Arschloch?«, fluchte Hahlbach wütend. »Wir haben so viel

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