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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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kaum ausgesprochen, als vor ihnen auf dem Highway ein Paar Scheinwerfer auftauchte.
    »Das könnten sie sein«, sagte Jack. »Ruf Santos an und gib ihm Bescheid. Vielleicht können sie eine Straßensperre errichten.«
    Die Scheinwerfer kamen schnell näher. Viel zu schnell. Jack verlangsamte das Tempo und lauschte angestrengt.
    Sie sagte irgendetwas über Brady. Über ein Fenster. Wahrscheinlich ging es um das Schlafzimmerfenster. Es war zerbrochen gewesen, aber die Öffnung war zu klein, als dass jemand durchgepasst hätte.
    »Das kann man doch verstehen, oder?«, fragte sie. »Kinder kriegen nun mal leicht Angst. Ich an seiner Stelle hätte mich bestimmt unter dem Bett versteckt.«
    »Sie versucht uns etwas mitzuteilen«, sagte Jack. »Ich glaube, Brady versteckt sich irgendwo in dem Haus unter einem Bett. Gib das an Santos weiter. Bevor sie das Haus stürmen, müssen alle Beteiligten wissen, dass da irgendwo ein Kind ist. Das sich wahrscheinlich versteckt.«
    In diesem Moment blendete der andere Wagen auf und raste an ihnen vorbei.
    Jack riss den Kopf herum. »Das waren sie. Scheiße, ich glaube, sie sitzt am Steuer. Sie muss meinen Pick-up erkannt haben.«
    Er nahm den Fuß vom Gas und beobachtete die Rücklichter
des anderen Wagens in seinem Rückspiegel. Am liebsten hätte er auf der Stelle gewendet, aber er wollte den Kerl nicht warnen. Der Geländewagen verschwand hinter einer Kuppe, und Jack trat auf die Bremse. Sein Pick-up kam schlingernd zum Stehen, und er wendete.
    »Was hast du vor, J. B.?«
    Jack schaltete die Scheinwerfer aus und drückte das Gaspedal durch. »Wir fahren ihnen nach.«
     
    Sein Blick durchbohrte sie wie ein Messer.
    Er hatte das mit dem Aufblenden mitbekommen. Es war riskant gewesen, und jetzt bekam sie wahrscheinlich die Quittung.
    »Du denkst, du bist schlauer als ich, was? Du denkst, ich merke nicht, was du machst, du blöde Schlampe?«
    Sie sah starr geradeaus und umklammerte das Lenkrad. Ihr Manöver war missglückt. Sie hatte gedacht, der Pick-up könnte der von Jack sein, aber die Rücklichter waren in der Ferne verschwunden.
    »Wenn du mich hier verarschen willst, wirst du die Konsequenzen zu spüren bekommen. Das musst du wohl noch lernen.« Er drückte mit dem Finger auf einen Knopf am Armaturenbrett, und Fiona sah verwirrt nach unten.
    Der Zigarettenanzünder. Sie sah, wie sich sein Mund zu einem Grinsen verzog. Lucy hatte ihr von diesem Grinsen erzählt, jedes Mal, wenn sie es sah, hatte sie gewusst, dass ihr etwas Schreckliches bevorstand.
    Fiona blickte wieder auf die Straße und bemühte sich, gleichmäßig zu atmen. Sie musste hier rauskommen …
    Klick . Der Zigarettenanzünder sprang zurück, und der Mann griff danach. Er hielt ihn hoch, betrachtete zufrieden die glühende Spirale.

    Fiona schlug das Lenkrad scharf nach rechts ein und trat auf die Bremse. Der Geländewagen tauchte vorne weg, kam wieder hoch, und mit einem hässlichen Geräusch krachten sie in den Stacheldrahtzaun. Der Mann neben ihr schrie und fluchte, während sie zuerst vor- und dann zurückgeschleudert wurden.
    Danach herrschte einen Augenblick lang völlige Stille.
    Adrenalin schoss durch ihre Adern, und sie stieß die Tür auf. Sie taumelte nach draußen, landete auf allen vieren und rappelte sich wieder hoch. Lautes Gebell drang an ihr Ohr. Ihr Herz hämmerte wie wild, und sie rannte los, so schnell sie ihre Beine trugen.
     
    Jack kam knapp hinter dem Geländewagen zum Stehen und sprang mit der SIG in der Hand aus dem Pick-up. Wo war Fiona? Die Fahrertür stand offen, aber …
    Peng! Peng!
    »In Deckung!«, schrie Carlos und duckte sich hinter die Beifahrertür. »Wo ist der Schütze?«
    »Keine Ahnung!« Wo war Fiona?
    »Polizei! Lassen Sie die Waffe fallen!«, brüllte Carlos.
    Die Windschutzscheibe zersplitterte.
    »Sieh zu, dass du hinter den Motorblock kommst!«, rief Jack, und Carlos hechtete zurück in den Pick-up und kroch über den Vordersitz. Mit drei Tonnen Metall zwischen sich und dem Schützen kauerten sie auf der Straße. In der Nähe ertönte wütendes Bellen.
    »Ich konnte ihn nicht sehen«, keuchte Carlos. »Meinst du, er ist noch da drin?«
    »Keine Ahnung. Hast du Fiona gesehen?«
    Carlos schüttelte den Kopf. Dann holte er sein Handy hervor und forderte dringend Verstärkung an.

    Jack kroch zur vorderen Stoßstange und warf einen Blick über die Motorhaube. Wo war sie? Er konnte nicht das Geringste erkennen.
    »Steig ins Auto und schalte die Suchscheinwerfer ein«, wies er

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